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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Kelswa-Steiner zum anderen. Vom Vater zum Sohn. Vom Politiker zum Fraktionsführer.
    Jaseks Plan war kühn, das passte zu seiner Persönlichkeit. Tara spürte die Anziehung, war überzeugt, wollte die Entscheidungsschlacht zur Verteidigung der Republik, die Gelegenheit, Tara Bishop und ihre gefallenen Highlander zu rächen, Delia Brown, die Menschen Skyes.
    Aber um welchen Preis? Sie gehörte nicht zur Gründerbewegung. Ihre Aufgabe bestand darin, Skye und die Sicherheit der Republik zu verteidigen. Alles aufs Spiel zu setzen, lag nicht in ihrer Natur. Sie glaubte daran, dass die Seite auf lange Sicht siegreich sein würde, die ihren Idealen treu blieb. Und in dieser Hinsicht war der Lordgouverneur in der stärkeren Position.
    Sie erinnerte sich an ihren Schwur. Die Republik ging vor, in jeder Hinsicht. Nur so konnte sie ihre Aufgabe erfüllen und das Leben führen, für das sie sich nach Terra entschieden hatte.
    »Wir halten die Stellung«, entschied sie. »Lanark ist strategisch wichtig, aber es verschafft uns auf lange Sicht keinen Vorteil. Miliano schon.« Sie bemerkte die Enttäuschung auf Jaseks Gesicht, unterdrückte ihre aufkommenden Gefühle jedoch. »Ich werde meinen Highlandern den Marschbefehl erteilen, aber nur, damit sie diese Stadt sichern und Avanti Assemblies befestigen. Mit ein paar Anpassungen unserer Nachschublinien können wir Miliano zum logistischen Angelpunkt ausbauen.«
    »Ausgezeichnet«, gratulierte ihr Brewster. »Ich werde unsere beschädigten Fahrzeuge zur Reparatur hierher schicken, sobald mein Zeus wieder in einwandfreiem Zustand ist.«
    »In einwandfreiem Zustand?« Tara schüttelte den Kopf. »Der ist hier raus, sobald er gehen kann und über Panzerung verfügt. Das reicht.« Sie schaute hinüber zu Jasek. »Sie werden Lanark mit dem verteidigen müssen, was Sie haben. Kann ich auf Sie zählen?« Was sie eigentlich hatte sagen wollen, war: Kann ich auf den Stur mh ammer zählen?
    Er nickte. Er war in der Lage, sein Ego und seine Vorschläge getrennt zu halten. Jasek klappte sein Blatt in Würde zusammen und folgte ihrer Entscheidung. Aber irgendwie vergrößerte dies ihr Unbehagen nur noch. »Wir werden unser Bestes geben«, versprach er.
    »Für Skye«, erinnerte Tara sie alle.
    Und fühlte einen Stich, als Jasek ihr nicht in die Augen blickte.

Lanark, Skye
    Präfektur IX, Republik der Sphäre
    22. Dezember 3134
    Die Wolkendecke über Norfolk hing dicht und bleigrau am Himmel und versprach heftige Regenfälle, auch wenn bisher kein Tropfen gefallen war. Gelegentlich rollte ein Donner über die Wälder und grünen Berge, aber das konstante, dumpfe Wummern des Artilleriefeuers, das das Schlachtfeld von einem Horizont zum anderen erschütterte, übertönte ihn leicht.
    Jasek Kelswa-Steiner kämpfte mit den Kontrollen seines Templer. Die Strömung der Schlacht trieb ihn einen langen Hang hinauf. Ein einzelner Trupp Hauberk-Kröten folgte ihm, bis sich die Soldaten zwischen alten Knorren versteckten und auf ihre Chance warteten. Weiter voraus humpelte eine zerschlagene Lanze Dämonen und Pegasi um eine enge Talbiegung, um sich neu zu gruppieren. Aus dem Schussfeld der schweren Jadefalken-Geschütze.
    Der Sonnenaufgang war schon Stunden her, aber der Morgen schien trotzdem jünger als dieser Jade-falken-Angriff, der kurz nach Mitternacht begonnen hatte. Durch den verhangenen Himmel wurde das Sonnenlicht nur gedämpft gefiltert. Die zunehmende Helligkeit vertrieb den Morgendunst wie einen Schicht um Schicht gelüfteten Schleier. Jasek hatte eine recht gute Vorstellung davon, was er offenbarte. BattleMechs, die über Kammlinien stampften und durch Reihen dunkelgrüner Fichten und gelber Erlen brachen. Den Kopf zum Himmel erhoben, die Könige des Schlachtfelds. Schaufelförmige Füße, die mit jedem Schritt tiefe Abdrücke im dunklen, lehmreichen Boden hinterließen. Fahrzeuge und Kröten, die über diese Spuren hin und her jagten, vorwärts, um den Feind zu bedrängen, und zurück, wenn er antwortete.
    Es entging ihm nicht, dass sich sein Sturmhammer öfter zurückzog als vorrückte. Und danach - das hatte Joss Vandels Stab aus den Berichten Tara Campbells und Anastasia Kerenskys gelesen - ging es ihnen an den Flanken der Verteidiger nicht anders. Mit jedem brennenden Fahrzeug und jedem gefallenen Soldaten verloren sie kostbare Kilometer an Boden.
    Selbst ohne die Meldungen seiner Kommandeure wusste Jasek, dass die Jadefalken mit stärkeren Kräften angriffen, als sie der Sturmhammer

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