Bis zum letzten Mann
gegeben hätte.
Noritomo Helmer stand nicht ohne eine gewisse Nervosität, was seine Gesellschaft betraf, auf Galaxiscommander Malthus' Tribun und beobachtete, wie das letzte Landungsschiff Skye verließ. Feuer und Dampf wogten in großen Wolken unter dem Schiff hervor. Das weiße Feuer des Fusionsantriebs badete die Unterseite des Excalibur in grellem Widerschein. Der Boden bebte, und Malthus' Mobiles HQ zitterte. Vorsichtshalber beugte Noritomo die Knie. Die drei hohen Offiziere warteten sehr dicht am Rand des Raupenfahrzeugs, fast zwei Stockwerke hoch. Bek-kett Malthus hatte die Arme vor der breiten Brust verschränkt. Malvina Hazen wanderte auf der äußersten Kante hin und her, als wolle sie das Schicksal herausfordern, sie hinabzustoßen.
Noritomo wartete einfach nur zwischen ihnen. Gefangen.
Niemand sagte etwas, als der künstliche Donner über ihnen zusammenschlug. Sie warteten. Ein leichter Regen ging um die drei Clanner nieder, tropfte von ihren smaragdgrünen Schlechtwetterponchos und perlte auf den schwarzen Kniestiefeln. Platschte gegen den nassschwarzen Stahl. Alles andere wurde vom kehligen Grollen des Excalibur verschluckt.
Jaseks Landungsschiff. Er spürte es. Der Anführer des Sturmhammers war als Letzter abgeflogen.
»Du hast dich für einiges zu verantworten«, knurrte Malvina Hazen schließlich.
Noritomo nahm Haltung an. »Ich stehe dem Galaxiscommander zur Verfügung.«
»Pos«, stimmte sie ihm zu. Sie blieb stehen und drehte sich zu ihm um, balancierte auf der Dachkante, die Stiefelabsätze in der Luft hängend. »Und ich hätte schon einige Male dein Ende verfügen sollen, Sterncolonel Helmer.«
Und trotzdem hatten sowohl Malthus als auch Malvina Hazen kurze Belobigungen dafür in seinem Kodax platziert, dass er die Schlacht um Skye gerettet hatte. Ein interessanter Widerspruch.
»Ich stehe zu meinen Entscheidungen«, erklärte er förmlich. Und er war bereit, sie auch im Kreis der Gleichen zu verteidigen, falls es dazu kommen sollte.
»Ebenso wie ich«, stellte Beckett Malthus fest und trat neben den Sterncolonel. Sein unbewegter Blick ließ keinen Rückschluss darauf zu, was in ihm vorging. Aber zumindest seine Worte linderten Norito-mos Besorgnis etwas. »Durch deine Voraussicht und Treue zum Wesen der Clans hast du dir gestern Nacht eine Begnadigung verdient.«
Der Schattenkahn schaute ihm in die Augen. »Ich hätte jede dir zugedachte Bestrafung verboten, Noritomo Helmer. Aber du solltest wissen, dass es nicht nötig war.«
Überrascht sah Noritomo zu Malvina Hazen hinüber, die mit einem an widerwillige Bewunderung erinnernden Gesichtsausdruck nickte. »Galaxiscommander Malthus hat mich darauf hingewiesen, und ich musste ihm Recht geben, dass du so gehandelt hast, wie es mein Kobruder getan hätte. Du bist deinen persönlichen Idealen und Ehrbegriffen treu geblieben, und vielleicht hast du die ganze Invasion Skyes gerettet. Auf jeden Fall hast du dafür gesorgt, dass sie schneller ablief als ursprünglich vorgesehen. Das zwingt mich einzugestehen, dass die Ansichten meines Bruders nicht in jedem Fall falsch waren.«
Ein widerwilliges und umständliches Eingeständnis, aber für Malvina Hazen trotzdem beeindruckend. »Ich bin geehrt.«
»Das könnte sich noch ergeben. Wir werden sehen.«
Er fühlte sich gerechtfertigt. Auch wenn es ihn einen gewissen Preis gekostet hatte. In der Schlacht hatte sich Noritomo weit genug geöffnet, um Malvina Hazens Wert für den Desant zu erkennen und sich einzugestehen, dass es möglich war, ihre Position des uneingeschränkten Krieges im geeigneten Moment vorteilhaft anzuwenden. Wie bei seinem schnellen und skrupellosen Marsch durch Kerenskys Straßensperre, bei dem er seine persönliche Ehre der von Beckett Malthus untergeordnet hatte, um sein Ziel zu erreichen.
Es war nur ein winziger Schritt auf Malvina Hazen zu. Aber ein entscheidender.
»Ich bin Jadefalke«, erklärte er.
Malvina hob ihren obsidianschwarzen Arm und rieb mit den Knöcheln der künstlichen Faust über ihr Kinn. Als sie zu einer Entscheidung gefunden hatte, nickte sie. »Und du wirst auf Skye bleiben. Zusammen mit mir. Galaxiscommander Beckett Malthus wird bis auf Weiteres die Geschäfte auf Glengarry führen und für die Koordination mit unseren auswärtigen Besitztümern sorgen, während wir hier unsere Truppen wieder aufbauen. Deine Aufgabe, Sterncolonel, wird darin bestehen, den Geist meines Bruders in unseren Kräften lebendig zu erhalten. Du wirst mich weiterhin
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