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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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als Verrat an Khanin Jana Pryde auslegen konnte, dem Oberhaupt der Jadefalken.
    Andererseits konnte sich Malvina Hazen mit Bek-kett Malthus' Rückendeckung ein paar Rückschläge und etwas Theatralik leisten. Malthus war ein nicht zu unterschätzender Machtfaktor innerhalb des Clans. Manche nannten ihn den Schattenkhan, seit er Jana Pryde bei ihrem Aufstieg an die Macht geholfen hatte. Falls er sich entschieden hatte, erneut den Königsmacher zu spielen, war Noritomo klug genug, sich ihm nicht in den Weg zu stellen. Krieger, die das riskierten, hatten eine unangenehme Tendenz, als entehrte Wracks zu enden, deren Genmaterial aus dem Zuchtprogramm des Clans entfernt wurde.
    Das Schlimmste, was Malvina Hazen Noritomo antun konnte, war ihn zu töten. Und dies lag durchaus im Bereich des Möglichen.
    »Unsere ganze Planung«, stellte sie fest, zog ein Handtuch aus einem nahen Regal und wischte sich den Schweiß aus dem Gesicht. »All unsere vorherigen Siege. Wertlos!« Sie spie. »Ich habe dir Kimball II geschenkt. Und das hat mich möglicherweise Skye gekostet.«
    »Der Angriff verlief nicht wie erwartet«, bestätigte er vorsichtig. »Ich habe dir eine Nachricht geschickt, aber über Ryde haben die Stahlwölfe meinen Kurier abgefangen. Es war eine unvorhersehbare Tragödie.«
    Malvina legte sich das Handtuch um den Nacken und hielt die Enden mit beiden Händen fest, einer weißen und einer schwarzen. »Der Tod meines Kobruders war eine unvorhersehbare Tragödie, Sterncolonel. Und du hast nicht einmal seine Entschuldigung, als Märtyrer für unsere Sache in den Tod gegangen zu sein.«
    »Ich bedaure Aleksandr Hazens Verlust«, erklärte Noritomo. »Seine Vision wird dem Clan fehlen.« Persönliche Beileidsbekundungen wären fehl am Platz gewesen, ganz gleich, wie nahe sich die Koge-schwister gestanden hatten. Sie alle dienten dem Clan.
    »Und das Universum wird teuer dafür bezahlen, dass sie ihn uns genommen hat«, rief sie jetzt mit eisiger Wut.
    Malthus trat einen Schritt näher, als wolle er sie zur Vorsicht mahnen, und sie beruhigte sich. Ein wenig.
    »Egal ...« Ihre blauen Augen verengten sich zu schmalen Schlitzen. Sie nickte. »Ein Schritt nach dem anderen. Unsere Truppen sind angeschlagen, aber nicht zerschlagen. Wir kontrollieren sechs Schlüsselsysteme in diesem Raumsektor. Wir können immer noch erreichen, was wir geplant haben. Und mehr. Jetzt stellt sich die Frage, wie wir weiter vorgehen.« Sie musterte ihn sorgfältig. »Würdest du sagen, es ist Zeit, nach Khanin Jana Pryde und dem gesamten Jadefalken-Touman zu schicken?«
    Das war eine Falle. Sie lag offen vor ihm, und es gab keine Möglichkeit, sie zu umgehen. Die beiden Kommandeure wussten mit Sicherheit, was unter den Kriegern des Desants gesprochen wurde. Sie gaben die Schuld am Tod Aleksandr Hazens und sogar an der gescheiterten Invasion Skyes letztlich Khanin Jana Pryde, die sich geweigert hatte, den Langstrek-kenangriff mit mehr Truppen zu unterstützen.
    Pryde hatte ihre Entscheidung mit der Clantradition begründet, immer die geringste notwendige Truppenstärke einzusetzen, um den Sieg und möglichst großen Ru hm zu erringen. Aber ein derart blindes Beharren auf den überlieferten Methoden war der Hauptstreitpunkt zwischen Aleksandr und Malvina gewesen. Aleksandr folgte der Clantradition, um ein Ziel zu bieten und zu versuchen, es mit minimalem Krafteinsatz zu erreichen. Und dadurch auch mit minimaler Zerstörung. Malvina vertrat eine radikalere Vorgehensweise. Sie brach jedem möglichen Widerstand von vornherein das Genick und herrschte mit der Drohung völliger Vernichtung.
    »Ich halte es für verfrüht, Khanin Pryde zu involvieren«, antwortete Noritomo diplomatisch und suchte nach einer Möglichkeit, den Kopf aus der Schlinge zu ziehen.
    Beckett Malthus nickte. »Du bist also einverstanden, dass wir zuerst zuschlagen sollten.« Dies sollte keine Frage sein. Und ließ sich auf verschiedene Weise interpretieren. Der Galaxiscommander verriet nichts von dem, was in ihm vorging. Seine Augen waren unergründlich.
    »Gegen Skye?«, fragte Noritomo zurück und verstand die Frage bewusst auf die offensichtlichste Weise. »Natürlich. Mit dem, was wir jetzt über seine Verteidiger und deren Taktiken wissen, wird unser Gebot stark genug sein.«
    »Unser Gebot«, sagte Malvina und fletschte die Zähne, »wird Alles oder Nichts lauten. Wir werden kein Scheitern mehr riskieren, nur um unseren Feinden eine faire Chance einzuräumen. Das war Aleksandrs

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