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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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ausgesetzt sah.
    Die Jadefalken hatten genug. Der Dunkelfalke I1C und der Uziel erhoben sich auf goldenen Plasmazungen in die Luft und sprangen weit davon, bevor sie einen nahen Berghang hinaufpreschten und das Weite suchten. Die Panzer brachen in ein halbes Dutzend verschiedene Richtungen davon. Die meisten verschwanden in Richtung Westen, auf den vergleichsweise sicheren Waldbrand und den daraus entstehenden Rauchvorhang zu.
    Der Ozelot hatte keine Chance. Tamara ahnte seine Verwundbarkeit und drängte ihn zurück ins Schussfeld des Sturmteufel. Gillickies Laser zuckten auf und trafen präzise. Noch ein abgetrenntes Mech-bein. Noch ein MechKrieger, der sich mit dem Schleudersitz in Sicherheit brachte.
    Noch ein Beutemech.
    Jasek schlug vor Freude auf die Armstütze, dann bremste er den Templer auf bequeme Schrittgeschwindigkeit ab. Seine Kehle war völlig ausgedörrt. Er schluckte mühsam und schaltete auf einen freien Kanal. »Wir haben nicht erwartet, Sie so weit im Tal zu finden«, stellte er fest.
    Der Legionär salutierte, indem er die Hand in die allgemeine Richtung des Mechkopfes hob. »Wir haben aus dem Funkverkehr der Falken erfahren, dass eine Entsatztruppe gelandet war. Es war nicht leicht, aber wir haben uns neu gruppiert und sind in Richtung Ihres Signals durchgebrochen.«
    Unseres Signals? Der Landgraf schaute in den Himmel und sah die Rauchsäule, die sich über dem Waldbrand in den Himmel erhob. Seine Stimmung verdüsterte sich. »Ach so, das. Das ist aber natürlich nicht wirklich das, was wir uns vorgestellt hatten.«
    Die Stimme des Highlanders klang übermüdet und erschöpft. »Hauptsache, auf der anderen Seite des Rauchs wartet ein Landungsschiff oder zwei.«
    »Und ein Sprungschiff«, versprach Jasek. »Achtundzwanzig Lichtjahre bis Skye, was immer Ihre Leute an medizinischer Versorgung benötigen, und falls die Berichte stimmen, Ihre Countess Tara Campbell.« Er lächelte. »Mit den besten Wünschen des Sturmhammers.«
    Wenn neu erworbene Staaten gewohnt sind, frei nach ihren eigenen Gesetzen zu leben, gibt es drei Möglichkeiten, ihren Besitz sicherzustellen: [Zweitens] durch die Errichtung einer Regierungsgewalt und persönliche Herrschaft.
    Der Fürst, Niccold Machiavelli
    Akropolis, Tairngoth, Glengarry Präfektur IX, Republik der Sphäre
    26. September 3134
    Die Akropolis war ein Musterbeispiel der ClanBaukunst. Noritomo Helmer erkannte die Silhouette aus Kuppel und Türmen schon aus fünf Kilometern Entfernung, vom Beifahrersitz des VV1 Ranger aus, dessen Fahrer ihn mit eisigem Schweigen beförderte. Obwohl sie ohne Zweifel innerhalb von Tagen aus Fertigteilen errichtet worden war, die von den Jadefalken nach Glengarry mitgebracht worden waren, also eine Art Instantfestung war, ging etwas Dauerhaftes von ihr aus, wie sie da am Rand der tiefen Schlucht über dem Loch Tray aufragte.
    Die Serpentinenstraße, auf der sie fuhren, wand sich hinunter zum Schluchtrand, an neuen Wachtürmen und alten Steinschlaghalden vorbei, auf denen violettes Heidekraut und Zwergwaldkiefern wuchsen. Am letzten Kontrollpunkt stand ein einzelner Würger Wache. Das neunzig Tonnen schwere Monster verfolgte den Ranger mit der schweren Autokanone und einer abschätzigen Art, ohne sich zu irgendeinem Zeitpunkt ganz umzudrehen.
    Der Fahrer übermittelte den Freigabecode und sie fuhren weiter.
    Es war eine prachtvolle Landschaft. Noritomo behielt den sich nähernden Festungskomplex im Blick, konnte sich aber der rauen Schönheit, die sie umgab, nicht vollends entziehen. Steile, scharfkantige Gipfel umringten ihn und ragten hoch in den saphirblauen Himmel. Das Land war grün und duftend, auch wenn die Pflanzen durch den felsigen Boden keine große Höhe erreichten. Es waren Welten wie diese gewesen, die die Jadefalken vor fast hundert Jahren aus dem kargen Clanraum zurück in die Innere Sphäre gelockt hatten. Soweit es Noritomo betraf, waren sie verlockender als eine Schlacht.
    Natürlich hätte Malvina Hazen das anders gesehen. Andererseits hätte sie ihm auf jeden Fall widersprochen, falls das einen schwereren Kampf und die Chance auf noch größere Ehre versprochen hätte.
    Der Ranger hielt vor dem Eingang der Akropolis an. Die riesige, gewiss hundert Meter breite Kuppel hatte die Farbe nassen Basalts, glänzend dunkelgrau.
    Büros. Strategiezentren. Ausbildungsräume und medizinische Anlagen. Flache Kasernenbauten mit genug Kapazität für ihre komplette Armee flankierten die Kuppel - und im Süden jedes

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