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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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bedeutete: Sie hatte eine Vorstellung von dem, was er hier trieb, und begrüßte es sogar. In diesem Fall sah er keinen Grund, nachzulassen.
    »Noch eine Woche«, sagte er zu Lysle, als er das Manöver abbrach. Statt das Kommset aufzusetzen, hielt er es seitlich an seinen Kopf. »Doppelschichten inklusive Auffrischungskurse über die korrekte Abwehr von ArbeitsMechs.«
    Die Elementarin sprang auf einen hohen Holzstapel, von dem aus sie einen guten Blick über den Hafen hatte. Sie hob einen Arm über den Kopf und winkte zur Bestätigung, dann erstarrte sie.
    »Ist das Bogart?«, fragte sie. Ihre Stimme drang tief und kräftig aus dem Kopfhörer.
    Er war es tatsächlich. Noritomo wandte sich von den Panzerglasfenstern ab und blickte auf einen Hilfsmonitor. Der Stab des Sterncolonels hatte den VV1 Ranger nicht bemerkt, der in einem sorgfältigen Slalom um mehrere nahe Container bog und sich von hinten an das Befehlsfahrzeug anschlich.
    Beinahe hätte er gelächelt. Der freigeborene Panzerkommandeur war einer der seltenen Glückstreffer, die Noritomo bei der Zusammenstellung seines neuen Kampfsternhaufens gelandet hatte. Ein Einzel-gänger, der den Namen abgelegt hatte, mit dem er aufgewachsen war, und sich einen neuen Einzelnamen zugelegt hatte, wie es viele Freigeborene taten, wenn sie im Clanmilitär, das von Wahrgeborenen dominiert wird, Karriere machen wollten. Bogart hatte ein besonderes Talent dafür, gerade in dem Moment einen durchschlagenden Angriff auszuführen, wenn man seinen leichten Panzer schon als bloße Ablenkung abschreiben wollte.
    »Markier ihn«, befahl er einem in der Nähe stehenden Krieger, der sich sofort auf den Platz des Bordschützen setzte. Er zog die Laser im Geschützturm des Fahrzeugs herum und senkte das Fadenkreuz auf den Kühler des Ranger. Das schrille Singen der Zielerfassung musste im Innern des VV1 doppelt so laut sein.
    Sterncaptain Bogart stand von seinem Sitz auf und kapitulierte, indem er sich vor Noritomo verbeugte. Jetzt fuhr der Ranger mit normaler Geschwindigkeit weiter, manövrierte zwischen den letzten Containern hindurch und kam aus der Deckung auf den offenen Platz.
    »Er ist mit den Tagesberichten früh dran«, stellte Noritomo mit einem Blick auf die roten Leuchtziffern einer nahen Zeitanzeige fest.
    Die Tagesberichte waren seine militärischen Informationen, auf einem von fünf dafür beschlagnahmten kommerziellen Sprungschiffen von Glengarry ins Chaffee-System gebracht. Obwohl sie eigentlich nur alle zwei Tage eintrafen. Das System basierte auf einer einfachen Rotation. Die Schiffe sprangen nach Glengarry, luden ihre Kearny-Fuchida-Triebwerke am Sprungpunkt des Systems wieder auf und erhielten vor dem erneuten Absprung an Daten übermittelt, was Beckett Malthus ihm auf Chaffee mitzuteilen gewillt war. Ohne funktionsfähiges HPG war ein derartiges Stafettensystem die einzige Möglichkeit, über die Bewegungen der Jadefalken auf dem Laufenden zu bleiben.
    »Vielleicht sind unsere Freunde schneller als erwartet angerückt.«
    Er runzelte die Stirn. Ironie war er von Lysle nicht gewohnt. »Du meinst die Schiffe, die sich ins System eingeschlichen haben? Die sind noch zwei Tage entfernt. Unsere Luft/Raum-Einheiten werden sie morgen angreifen.«
    »Sie könnten die Geschwindigkeit erhöhen.«
    Diese Möglichkeit bestand zwar, aber Noritomo bezweifelte es. Man stürmte nicht in die Schlacht, wenn man die überlegene Streitmacht besaß. Die IR-Signaturen hatten das Eintreffen von mindestens drei Sprungschiffen an einem Piratensprungpunkt in nur vier Flugtagen Entfernung vom Planeten angezeigt. Der Flug von den Standardsprungpunkten an Zenit und Nadir dauerte acht Standardtage. Drei Schiffe. Ob es sich um Republikaner oder Lyraner handelte, war für ihn ohne Bedeutung. Bei einer durchschnittlichen Kapazität von 2,5 konnte er mit dem baldigen Eintreffen von sechs bis neun Landungsschiffen rechnen. Seine Luft/Raumjäger und zwei Sturmschif-fe mochten die Anzahl zwar etwas reduzieren, aber er ging sicher davon aus, sich nach dem Eintreffen der Schiffe auf Chaffee einer Übermacht gegenüberzusehen.
    Krieg reduzierte sich häufig auf einen Zahlenvergleich.
    »Wir finden es besser heraus«, antwortete er Lysle und rief sie herüber, während er zur Tür des Befehlsfahrzeugs ging. Er leerte die Flasche mit zwei langen Zügen und reichte sie zusammen mit dem Ko mm set einem Adjutanten. »Wenn das Sprungschiff früher zurückkommt, kann das nichts Gutes bedeuten«, murmelte er.
    Er

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