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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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hatte Recht. Bogart und Lysle warteten vor dem Fahrzeug. Er erwiderte den Gruß des Sterncaptains und nahm das Verifax in Empfang. Dann presste Noritomo den Daumen auf die Sensorplatte des Lesegeräts und wartete, während seine DNS die Dateien freigab. Es waren nur zwei Minuten nötig, um zu verstehen, welchen Ärger ihm die Republik serviert hatte.
    »Idioten. Unfähige Stravags. Was hoffen sie, damit zu erreichen?«
    Lysle las über seine Schulter mit - für jemanden von ihrer Größe ein Leichtes - und verzog angewidert das Gesicht. »Ryde. Summer. Glengarry. Ein Planet erobert: Summer. Zwei Fabrikstraßen und ein Munitionsdepot zerstört. Drei Sterne Fahrzeuge verloren. Ich würde sagen, sie haben einiges erreicht.«
    »Rein taktisch gesehen wäre das korrekt.« Und hätte Malvina Hazen nicht mit einer Alamo ein Landungsschiff der Union-Klasse zerstört, hätte das Ergebnis für die Republik noch besser ausgesehen. Andererseits war es zu schade, dass sie das Schiff im Anflug erwischt hatte und nicht beim Abflug. Eine komplette Sturmhammer-Kompanie zusätzlich hätte den Falken einen soliden Sieg beschert.
    Ein Zahlenvergleich.
    »Aber warum ärgern sie uns mit Überfällen?«, fragte er. »Welches Ziel verfolgen sie?« Er stellte die Frage nicht aus Verwirrung, sondern um seine Offiziere zum Nachdenken zu bewegen. Sie sollten die Gedankengänge des Gegners nachvollziehen.
    Bogart kam als Erster darauf. »Fabrikstraßen und Nachschub«, überlegte er und tippte sich mit einem fleischigen Finger ans Kinn. Der Freigeborene war ein sehr kleinwüchsiger Mann mit bronzefarbener Haut, breiten Schultern und einem rasierten Schädel. Mit seiner schlanken Taille und übergroßen Armen und Beinen erinnerte er Noritomo an die gedrungene Version eines mythologischen Monsters: des Minotaurus. »Hinhaltetaktik?«
    »Genau. Sie hoffen, sich dadurch zusätzliche Zeit zu verschaffen, in der sie Skye vor Malvinas Rückkehr befestigen können.«
    Lysle zuckte mit den Schultern und nahm ihm den Compblock aus der Hand. »Ich weiß nicht, wo du da ein Problem siehst, Sterncolonel. Diesen Berichten zufolge haben wir Ryde gehalten, mit schweren Verlusten für beide Seiten. Glengarry ist ein Unentschie-den. Und Summer ...« Sie las die Datei noch einmal. »Offenbar haben wir Summer aufgegeben, um Zebebelgenubi zu verstärken.«
    »Was bedeutet, dass Malvina Hazen nicht bereit ist zu warten. Zebebelgenubi ist nur wegen seiner Nähe zu Skye und anderen Zielen, die tiefer in Präfektur IX liegen, wichtiger als Summer.« Er zögerte und überlegte. »Sie wird diesen Angriff als Beleidigung auffassen. Als persönliche Beleidigung, nachdem ihr Mech in einem so kurzen Gefecht so schwer beschädigt wurde. Sie wird Skye nicht später als geplant angreifen, sondern noch früher.« Er schüttelte den Kopf. »Sie wird ohne uns zuschlagen und alle verfügbaren Terrormethoden einsetzen, um Skye ein für alle Mal das Genick zu brechen.«
    Alle Übel der Welt strömten aus Pandoras Büchse. Mit ihren unbedachten Überfällen hatten Skyes Verteidiger ihren Untergang besiegelt und seine Pläne ruiniert. Noritomo brauchte mehr Zeit. Und die würde er jetzt nicht mehr bekommen.
    »Sie könnte uns immer noch anfordern«, versuchte Lysle ihn zu beruhigen.
    »Mit feindlichen Kräften im Anflug? Sie wird abwarten, wie wir uns schlagen.«
    Bogart zuckte die Achseln, eine Geste, die den größten Teil seines Oberkörpers in Anspruch nahm. »Dann werden wir diese Republikaner zerschmettern. Und wir stürmen Skye, sobald Galaxiscommander Hazen nach uns verlangt.«
    Ja, er hatte definitiv etwas von einem Stier. Aber was der freigeborene Krieger gesagt hatte, brachte in Noritomo eine Saite zum Klingen. »Pos, wir können nur unsere Verteidigung vorbereiten und unseren Kommandeuren zeigen, dass wir immer noch eine Rolle in der Schlacht spielen. Wenn wir die anfliegenden Truppen zerschmettern, gleichgültig ob Ly-raner oder Republik, nähern wir uns diesem Ziel ein gutes Stück.«
    »Sie kommen aus der Republik«, erklärte Bogart und klang sehr sicher. Zu sicher. »Und wenn wir sie wirklich schockieren wollen, sollten wir ihr Batchall ignorieren, frapos?«
    Die Frage traf Noritomo wie ein Fausthieb. »Was hast du gesagt?«
    »Ihr Batchall? Es ist bei den Dateien.« Er deutete auf den Compblock in Lysles riesigen Händen.
    Es befand sich tatsächlich eine Datei auf dem Gerät, die er noch nicht geöffnet hatte. Sie hatte keinen Eintrag im Menü der Tagesberichte,

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