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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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die Falkenkommandeurin zu erledigen, ein paar von Jaseks Gefolgsleuten geopfert? Das war durchaus möglich.
    »Ich wollte Sie nicht ablenken.« Inzwischen hatten sich die Skye-Truppen fast einen Kilometer vom Schlachtfeld und den Jadefalken entfernt. Sie konnten allmählich entspannen. »Hätte sie uns eine Öffnung gegeben, hätte ich sie erledigt.«
    »Gern geschehen«, erwiderte Alexia scharf. Die Implikation, dass sie nicht zu derselben Entscheidung oder Anstrengung fähig gewesen wäre, empfand sie als beleidigend. Jasek hatte sie vor dem Paladin gewarnt, als sie sich auf Seginus trennten. »Nicht, dass Sie irgendwelche Hilfe benötigt hätten.«
    »Hübsche Schüsse.« Der Ansatz eines Kompliments, und offenbar das Äußerste, wozu McKinnon bereit war. »Der beste Beweis dafür, dass sich die Zeiten geändert haben.«
    »Wieso das?«, fragte Alexia misstrauisch.
    »In meinen jüngeren Jahren konnten Lyraner nicht so genau schießen, selbst wenn ihr Leben davon abhing.« Sie hörte den spöttischen Ton in seiner Stimme. »Da konnte man ihnen beide Hände und eine Karte geben, und trotzdem haben sie es geschafft, den eigenen Fuß zu treffen.«
    »Ich bin keine Lyranerin«, stieß sie aus. Aber Clan war sie auch nicht. Nicht mehr.
    McKinnon schien ihre Gedanken aufgeschnappt zu haben. Aus seinem schwerfällig hinter ihr her humpelnden Atlas fragte er: »Was sind Sie dann?«
    Alexia ließ die Frage unbeantwortet und fiel in ein entschiedenes Schweigen. Eines, das sie über die nächsten Kilometer aufrechtzuerhalten plante, möglicherweise sogar bis ganz zurück nach Skye. Es war eine ernste Frage, die nach einer Antwort verlangte. Aber es gab keinen Grund, sie ausgerechnet mit McKinnon zu debattieren. Sie hatte es kaum geschafft, das Thema Jasek gegenüber zu vermeiden.
    Was war sie?
    Darüber war sie sich selbst noch nicht klar.
    Die beiden essentiellen Fundamente jedes Staates ... sind vernünftige Gesetze und vernünftige Streitkräfte.
    Der Fürst, Niccolö Machiavelli
    Longview, Kreis Cowlitz, Chaffee Lyranisches Commonwealth
    6. November 3134
    Longviews geschäftiger Flusshafen war ein nahezu perfektes Manövergelände, auch wenn er nach Brackwasser und nassem Sägemehl roch. Hier gab es einen Lagerhallendistrikt. Eine Sägemühle. Eine Werft. Er war weiträumig genug, um BattleMechs ungehinderte Bewegung zwischen Fahrzeugformationen zu gestatten. Berge von Baumstämmen, die über den Fluss stromabwärts getrieben waren sowie die riesigsten Sägemehlhalden, die Noritomo Helmer je gesehen hatte, boten Deckung für kleinere Bodeneinheiten. Die Gebäude, teilweise größer als Mech-hangars und alle entsprechend der strengen lokalen Vorschriften gebaut, vertrugen reichlich Schaden. Eine eigene Feuerwehr stand bereit, um durch Laserfehlschüsse entstandene Brände zu löschen, und No-ritomo hatte den Besitzern großzügige Abfindungen aus dem Clanvermögen für dauerhafte Schäden angeboten.
    Die örtlichen Politiker gewöhnten sich allmählich nicht nur an die Falkenbesatzung, sie begrüßten sie als neue Einnahmequelle für die gebeutelte Wirtschaft.
    In einem dockwärts der Sägemühle geparkten Befehlsfahrzeug nippte Noritomo an einem Sportgetränk mit Zitrusgeschmack und begutachtete den Kampf zwischen zwei Sternen, der gerade an der Wasserkante lief. Die Gefechtssimulation wirkte nicht schlecht. Lysle kommandierte einen gemischten Stern aus Elementaren und umgebauten Berge-Mechs gegen eine mechanisierte Einsatztruppe: zwei Ml Tara-Lafetten, unterstützt von drei Dämonen. Bis jetzt bedrängten die Dämonen ihre Elementare recht ordentlich und trieben sie aus der Mitte der Linie. Die Taxus hatten es schwerer. Die BergeMechs hämmerten unablässig mit leichten Autokanonen auf sie ein.
    In einem echten Gefecht wären die Fahrzeuge inzwischen schrottreif geschossen worden und ihre Besatzungen tot. Eine armselige Leistung.
    Nicht, dass er mehr erwartet hätte. Die TaraBesatzungen waren allesamt frisch auf Chaffee eingetroffen, aus den stehenden Einheiten des Desants als unfähig ausgesiebt. Es befand sich nicht ein Blutnamensträger unter ihnen - und einige waren freigeborene >Waisen<. Das einzige Plus schien, dass
    Malvina Hazens Kommentare, die an ihren Kodax angehängt waren, nichts von dem Feuer enthielten, mit dem sie Noritomo auf diese Nebenaufmarschwelt verbannt hatte. Die knappen Bemerkungen teilten ihm nur mit, dass sie die Besatzungen zur »Ausbildung und Vorbereitung« nach Chaffee geschickt hatte. Das

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