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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Breitseite Jaseks traf auf die Laser und Autokanonen des Gierfalke. Der Templer stolperte zurück. Die Temperatur im Cockpit stieg unter der Belastung durch die Waffensysteme dramatisch an. Die Anzeige bewegte sich geradewegs durch den gelben Warnbereich in die rote Gefahrenzone.
    Schweiß brannte in Jaseks Augen, und für einen Moment verschwamm die Umgebung in der Hitze. Nur das rasant durch die Schläuche der Kühlweste strömende eiskalte Kühlmittel hielt seine Körpertemperatur niedrig genug, um einen Hitzschlag zu verhindern.
    Sein Atem ging äußerst flach, weil Jasek die glutheiße Luft nicht tiefer als unbedingt nötig in die Lunge ziehen wollte.
    Dann zielte er neu, vergaß die Hitze und löste die nächste Breitseite aus.
    Lange konnte das nicht gut gehen.
    Das hatte Noritomo Helmer gewusst, als er seine Truppen zum entscheidenden Gefecht um Longview aufgestellt hatte. Er hatte gehofft, die Stahlwölfe, die er den ganzen Tag mit seinen stärksten Einheiten attackiert hatte, würden zuerst nachgeben, aber Anastasia Kerensky hatte sich ihres Rufes würdig erwiesen. Sie war ihm nichts schuldig geblieben.
    Ebenso wenig wie dieser Jasek Kelswa-Steiner. Der Sturmhammer hatte sogar seinem Elementar-schlag standgehalten und ihm dann mit den Luft/Raumjägern seine eigene Infanterie in den Rachen gestopft.
    Warum hatte er das nicht vorausgesehen!
    Bis jetzt hatte er bestenfalls ein Unentschieden herausgeholt. Was durchaus ehrenhaft war, wenn man die Verfassung bedachte, in der er diese abgehalfterten Krieger vorgefunden hatte. Die wirklich Unfähigen waren längst tot, in einem gnadenlosen Test ausgesiebt. Was ihm noch blieb, waren seine besten Leute. Aber selbst das schärfste Schwert wurde stumpf, wenn man damit auf eine Felswand eindrosch. Und genau diese Gefahr sah er jetzt immer deutlicher.
    Irgendwo musste die Entscheidung fallen.
    Zwischen ihm und dem feindlichen Kommandeur, entschied er.
    Von der brutalen Wucht, mit der ihn der Templer angriff, geschockt und fast bis zum Wasser zurückgedrängt, riss Noritomo am Steuerknüppel, um beide Mecharme vorzustrecken und weitere Salven mit Jasek Kelswa-Steiner auszutauschen. Seine Autokanonen schleuderten in extralangen Salven Hunderte von Geschossen gegen den Feind, die Laser trafen mit rubinroter Effizienz. Kelswa-Steiners Antwortkombination aus Partikelwerfern und Lasern kam an das beeindruckende Offensivprofil des Gierfalke nicht heran, aber der Mech des SturmhammerKommandeurs war weitaus stärker gepanzert und hatte durch seinen Feuerleitcomputer, der die Schüs-se gefährlich dicht platzierte, einen ernsthaften Vorteil.
    Beide Maschinen wankten unter dem gnadenlosen Schusswechsel. Kelswa-Steiners Maschine hatte einen Knieschaden und der Templer humpelte entgegen dem Uhrzeigersinn um Noritomos Position. Der Sterncolonel betrachtete mit geübtem Blick sein Schadensdiagramm und zählte vier Warnlichter am linken Arm. Hauptsächlich Aktivatoren.
    Er schob die rechte Seite auf den Gegner zu. Dann feuerte er die Laser erneut ab. Und noch einmal.
    Kelswa-Steiner näherte sich weiter. Seine Raketenlafette hämmerte zwei Kurzstreckengeschosse in die Seite des Gierfalke.
    Die Schlacht um die beiden BattleMechs kam fast zum Erliegen, als die Krieger auf beiden Seiten das Ehrenduell zwischen ihren Kommandeuren bemerkten. Kerenskys Ryoken II hielt einen schweren Kels- wa-Panzer körperlich auf, indem er einen Fuß über dessen Kabine hob. Zwei Stahlwolf-Panzerzerstörer stellten sich frontal vor das Mobile HQ des Sturmhammers.
    Noritomo suchte eine freie, unverschlüsselte Frequenz. »Entscheiden wir es zwischen uns beiden?« Seine Laser brannten glühende Narben in die Seite
    des Templer.
    »Bei den Jadefalken sind ... Turniere noch immer nicht aus der Mode, eh?« Der Mann hatte eine polierte und offenbar in Ansprachen geübte Stimme, aber er klang doch etwas erschöpft. Sein Cockpit musste einem Glutofen ähneln. Er erwiderte das Feuer jetzt gestaffelt, wechselte zwischen den beiden Partikelkanonen. »Von mir aus. Nur wir beide.«
    »Gut gehandelt und akzeptiert«, nahm Noritomo formell an und löste eine weitere wilde Breitseite aus.
    Seine Autokanonen hämmerten auf einen Riss in der Mitte der gepanzerten Brustpartie des Templer ein.
    Eine Flammenzunge schlug aus der Wunde, und dunkelgrauer Qualm, der von brennender Isolation herrührte, trieb aufwärts davon.
    Aber auch Kelswa-Steiner hatte sich in die optimale Reichweite all seiner Waffensysteme manövriert, und

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