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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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den höheren Schichten des Steiner-
    Raums Zweckehen noch üblicher als im Rest der Inneren Sphäre. Er nahm sich vor, sein bestes Benehmen an den Tag zu legen und sich ansonsten vorzusehen.
    Dadurch kostete es ihn einen Moment, sich zu fangen, als Trillian Steiner die Tür öffnete, Oberst Vandel hinter ihr stand und Vedet Brewster sich an einem nahen Büffet bediente.
    »Vetter«, begrüßte sie ihn freundlich, als hätten sie einander erst kürzlich gesehen. Trillian beugte sich vor und gab ihm einen leichten Kuss auf die Wange. Caroline begrüßte sie erheblich vertrauter, mit mehreren Küssen und einer Umarmung. »Und Caroline. Willko mm en.«
    Trillian strahlte förmlich. Ihr langes, goldenes Haar lag in Zöpfen über beide Schultern. Sie hatte eine Alabasterhaut, die sie hier auf Hesperus II zu extremen Schutzmaßnahmen zwingen musste, um sich diese Blässe zu bewahren. Obwohl sie fünf Jahre jünger war als Jasek, bewegte sie sich mit einer eleganten Selbstsicherheit, wie sie nur die erfahrensten Politiker zeigten. Dies war ein junger Spross von Haus Steiner, der alles mit offenen Armen annahm, was Jasek an seinem Erbe abgelehnt hatte. Stellung. Privilegien. Sie war die direkte Repräsentantin ihrer Familie hier aus Hesperus II, und ebenso in der Lage, den planetaren Adel zu becircen, wie auch, sich ihm entgegenzustellen, falls die Interessen Haus Steiners von denen der Brewsters abwichen.
    »Joss Vandel kennt ihr ja«, bemerkte sie mit gera-de genug Erwartung. Wäre sie eine Clannerin gewesen, so hätte Jasek das rhetorische »Frapos?« erwartet. »Joss ist ein alter Bekannter.«
    Jaseks Oberst bei Des Archons Schild wirkte hier in voller lyranischer Ausgehuniform mit blauer Jacke und weißer Steghose absolut zu Hause. Zusätzlich zu dem Rangabzeichen, das ihm Jasek verliehen hatte, hatte er eine Leiste mit Orden angelegt, die er in lyranischen Diensten erhalten hatte. Vandel lächelte und verbeugte sich leicht vor seinem Kommandeur.
    »Ich wusste, dass ihr euch kennt«, antwortete Jasek. »Aber mir war nicht bewusst, wie gut.«
    Trillian reichte Vandel ihren Arm und ließ sich von dem Offizier in den Saal führen. Es waren einige Gäste anwesend, die Jasek an den vergangenen zwei Tagen nicht zu Gesicht bekommen hatte. Die wichtigsten davon, dessen war er sich sicher, waren nur einen Schritt entfernt.
    »Joss Vandel hat an der Universität Tharkad einen Kurs in Bürgerrecht unterrichtet. Zwischen Missionen.«
    Militärischen oder Geheimdienstmissionen? Jasek bezweifelte, dass das Lyranische Nachrichtencorps Listen seiner Agenten herausgab, aber er war sich ebenso sicher, dass Trillian Steiner nur sehr wenig entgangen war. Sie hielt ihre Anspielungen bewusst vage, um herauszufinden, wie viel er wusste.
    »In der Tat.« Jasek hob einen schweren Kristallkelch mit dunkelrotem Wein aus einem Bett aus Eis. »Ich bin sicher, Oberst Vandel hat dem Commonwealth in vielerlei Hin sicht wertvolle Dienste geleistet.«
    Nicht zuletzt in seiner momentanen Rolle als Kommandeur einer Sturmhammer-Einheit und Champion bei einer Rückkehr Skyes unter lyranische Herrschaft. Eine Rolle allerdings, von der er sicher war, dass Trillian sie ihren Gastgebern lieber nicht offenbaren würde.
    Herzog Vedet Brewster teilte die dunkle Hautfarbe seiner Nichte, aber nicht deren ausgefallene Augenform. Der Mann hatte ein schlichtes, ehrliches Gesicht, das mit Sicherheit eine Maske für die dahinter ausgebrüteten Pläne darstellte. Einen kleinen Teller mit Hors d'œuvres in der Hand, kam er um den Tisch und gesellte sich zu der kleinen Gesprächsgruppe. »Interessant, dass wir uns gerade jetzt alle hier begegnen, finden Sie nicht? Aber kaum durch Zufall.«
    »Kaum«, stimmte ihm Jasek zu. Erwartete man von ihm, dass er das Thema der Unterhaltung vorgab? Er nippte an seinem Wein und stellte fest, dass dieser angenehm süß war. »Ich bin aus einem bestimmten Grund auf Ihren Planeten gekommen, Herzog Vedet.«
    Es war eine skyeanische Tradition, Adelstitel mit dem Vornamen zu benutzen, was eine familiärere Art der Anrede war als andernorts üblich. Vedet Brewster korrigierte ihn nicht. »Hoffentlich nicht aus demselben Grund, der Sie nach Chaffee geführt hat«, antwortete er mit einer Spur von Stahl in der Stimme.
    Falls der Herzog der Ansicht war, die Geschehnisse auf Chaffee könnten das Vorspiel einer Annektion durch die Republik sein, war er nicht auf dem Laufenden, was die aktuellen Geschehnisse betraf. Andererseits unterlag Hesperus II

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