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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Zweifel ein gewöhnungsbedürftiger Geschmack. »Falls Herzog Vedet dachte, es mildere den Schlag, wenn die Ablehnung von einer Verwandten überbracht wird, solltest du ihn daran erinnern, dass wir nur ziemlich entfernte Verwandte sind.«
    Ihre blauen Augen hatten die Farbe eines Sommerhimmels, doch ihr Blick war so hart wie Diamant. »Du hast ein paar gute Argumente vorgebracht. Das Commonwealth mit einem Fußabstreifer zu vergleichen, war ... inspiriert.«
    »Wenn der schmutzige Stiefel passt«, erklärte er mit einem bemühten Lächeln. »Lass uns offen reden. Die Isle of Skye war über Jahrhunderte wie ein Stachel im Fleisch des Commonwealth. Das weiß ich. Aber trotzdem müsst ihr noch eine gewisse Verpflichtung ihrem Volk gegenüber verspüren, sonst hätten wir dieses Gespräch nicht geführt.«
    »Sagen wir einmal, Herzog Brewster ist einverstanden, dir zu helfen. Das ist durchaus möglich. Mit den ihm zur Verfügung stehenden Mitteln und der allgemeinen Demilitarisierung seit Devlin Stones Terrani-scher Übereinkunft war Hesperus noch nie besser ver-teidigt. Wir können es uns leisten, großzügig zu sein. Und niemandem hier behagt es, untätig zuzusehen, wie die Jadefalken durch unseren Raum stiefeln.«
    Jasek entging nicht, dass seine Cousine mit Herzog Vedet begonnen, aber mit >wir< und >uns< geendet hatte. Das machte ihm Hoffnung.
    »Andererseits ...« Sie hob die Hand. »Falls die Verteidigung Skyes mit oder ohne unsere Hilfe gelingt, könnte das die Jadefalken zurück in den lyranischen Raum treiben. Möchtest du uns an der Stelle der Republik in den Krieg treiben?«
    »Das würde ich nicht von euch verlangen, wäre Skye nicht bereit, sich von der Republik loszusagen und an eure Seite zu treten.«
    »Wie kannst du dann um das eine bitten, ohne das andere zu garantieren?«
    Jetzt lächelte Jasek. Sie standen kurz vor einem Abschluss, und auch als Exil-Lyraner wusste er eine gute Verhandlung zu schätzen. »Falls das tatsächlich deine Sorge ist, Trillian Steiner, so kann ich dich beruhigen. Falls mir gelingt, was ich plane, werden die Jadefalken auf einige Zeit nicht mehr in der Lage sein, den lyranischen Raum zu bedrohen.«
    »Willst du damit sagen, wir würden wenig riskieren?«
    »Keineswegs, ich bitte euch sogar, ein beträchtliches Risiko einzugehen. Aber es ist mit einer Absicherung verbunden. Sieg, Unentschieden oder Niederlage, die Falken werden nicht zurück ins Lyranische Commonwealth kommen.«
    »Wie kannst du das versprechen?«
    Jasek Kelswa-Steiner nahm sich ein neues Glas Wein, trank einen kräftigen Schluck und erklärte es ihr.
    Sutton Road, Skye
    Präfektur IX, Republik der Sphäre
    30. November 3134
    Der Boden in Tara Campbells New Aberdeener Befehlsposten bestand aus grob geglättetem und nicht ganz geradem Zement. Überhastet gebaut. Aus der Wand ragten abgedeckte Leitungen, wo noch keine Steckdosen installiert waren. Die Ziegelmauern schwitzten Kondenswasser. Der Geruch von frischem Zement vermischte sich mit dem Ozongeruch warmer Elektronik. In Verbindung mit der niedrigen Decke sorgte dies dafür, dass der lang gezogene Raum kleiner wirkte, als er tatsächlich war.
    Tara Campbell verlagerte das Gewicht auf die Fersen, wie um die leichte Schräge des Bodens zu testen. Ihr Blick blieb jedoch fest auf den Monitor gerichtet, auf dem ein SensorTech die Ankunft der JadefalkenLandungsschiffe ins Bild setzte. Ein gelber Streifen markierte den vagen Übergang vom Weltraum in die Stratosphäre. Siebzehn rot leuchtende Symbole zogen gepunktete Linien hinter sich her, die die Flugbahn der Schiffe markierten. Siebzehn! Etwa die Hälfte von ihnen drang jetzt in den gelben Streifen vor.
    Die Gespräche im Raum waren leise und bestanden zum größten Teil aus knappen, abgehackten Sätzen. Die Last der Jadefalken-Invasion lastete schwer auf den Schultern aller Militärs hier. Einige schauten zur Decke, als könnten ihre Blicke durch Stahl, Beton und einige Meter Erde dringen und durch Hunderte von Kilometern Atmosphäre.
    Tara widerstand diesem Drang.
    »Haben wir schon eine Bestätigung ihrer Ziele?«, fragte sie die Offizierin an der Vektoranalyse.
    Lieutenant Nicole Barringer hatte eine fahle Haut und blutunterlaufene Augen. Sie verbrachte offensichtlich viel zu viel Zeit vor Computermonitoren in abgedunkelten Räumen. Aber sie war die Beste auf ihrem Gebiet, die es auf Skye gab, und deshalb hatte Tara sie geholt. Sie führte nur die Hälfte der Berechnungen auf dem Computer durch, die andere

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