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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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Hälfte im Kopf.
    »Zwölf der siebzehn Landungsschiffe haben den Bremsschub reduziert und den Rest des Pulks hinter sich gelassen.« Mit einem Lichtgriffel zeichnete sie eine grobe Raute um die betreffenden Symbole und anschließend einen goldenen Bogen aufwärts zum Rand des Schirms, der deren durchschnittlichen Anflugwinkel anzeigte. Ein zweiter Bogen wanderte von der unteren Spitze der Raute abwärts durch den gelben Streifen und in einen der farbkodierten Kästen am unteren Bildschirmrand. Jeder Kasten stand für eines von zehn möglichen Primärzielen.
    »Es ist bis jetzt noch keine Gewissheit, Countess, aber zumindest diese zwölf halten einen engen Kurs. Lehrbuchvektoren vom Kriegsschiff in der Umlaufbahn ziehen genau nach New Aberdeen.«
    Tara nickte und tippte an jedes der fünf anderen roten Symbole auf den Schirm. »Und die hier?«
    »Bis jetzt gibt es noch keine Veränderung bei Flugvektoren oder Geschwindigkeit, aber ... ich glaube nicht. Es sieht nach New Aberdeen aus, aber ich vermute, sie werden den Kurs ändern, wenn sie erst in der Atmosphäre sind.«
    Es lief genauso, wie es die Verteidiger erwartet hatten. Und das störte Tara ganz ungemein.
    »Halten Sie unsere Luft/Raumjäger weit von ihrem Einflugskorridor entfernt. Siebzehn Landungsschiffe und eine schwere Jägereskorte sind für uns zu viel.« Und selbst wenn die Jäger eine Chance gehabt hätten, sie durfte das Kriegsschiff im Orbit nicht vergessen. Malvina Hazen hatte bereits unter Beweis gestellt, dass sie bereit war, es einzusetzen.
    Diese mordlüsterne Schlampe.
    Tara zwang sich, langsam an den Konsolen entlangzugehen, jedes Detail mindestens zweimal zu überprüfen und an den Bodenbeobachtungsstationen anzuhalten, um die Situation in New Aberdeen zu überprüfen. Trotz der Wärme im Raum hatte sie eine Gänsehaut. Sie war auf ihren bloßen Armen und Beinen deutlich zu erkennen. Die Countess war bereits für den Kampfeinsatz gekleidet, in Kühlweste und gepolsterten Shorts. Wenn es Zeit würde, an Bord ihres Mechs zu gehen, sollte sie nichts mehr aufhalten.
    »Haben die Sirenen ihre Arbeit getan?«, fragte sie einen Tech.
    »Sie tun es noch, Ma'am.« Er lehnte sich zur Seite, um ihr eine bessere Sicht auf die Monitore an seiner Station zu ermöglichen. Präfektin Delia Brown trat neben Tara und blickte über die andere Schulter des Mannes auf die Bildschirmzeile.
    Stumme Kamerabilder schalteten zwischen den Hauptstraßen New Aberdeens, den grünen Parkanlagen, den Wirtschafts- und Industriegebieten um. Obwohl es Mittag war, herrschte nur leichter Verkehr, der auch noch immer weiter abnahm. Niemand veranstaltete ein Picknick, um den frühen Frühlingsbeginn zu feiern. Einkäufe beschränkten sich größtenteils auf hektisches Horten von Konserven, Taschenlampen und Batterien, Wasser, Süßigkeiten und Zigaretten. Die Restaurants schlossen ihre Türen und alle nicht lebensnotwendigen Dienstleistungen waren bis auf Weiteres eingestellt. Sanglamore war geräumt worden, und Präfektin Browns New Tower wurde nur noch von einer Minimalbesatzung bem ann t.
    Nach dem hohen Preis, den Skye beim letzten Angriff der Jadefalken bezahlt hatte, in dem Hunderte für die Freiheit ihrer He im atwelt in Taras Himmelfahrtskommando ihr Leben geopfert hatten, wollte die Countess ein erneutes Massaker verhindern. Zumindest solange es sinnlos gewesen wäre.
    Die Jadefalken wollten Rache.
    »Wir werden es ihnen nicht leicht machen«, schwor sie sich im Flüsterton.
    Delia Brown richtete sich auf. »Aber genau das tun wir«, erklärte sie und machte sich keine Mühe, ihr Unbehagen zu verbergen.
    Präfektin Brown war eine große, schlanke Frau, die sich das Studium als Model verdient hatte. Sie hatte dunkles Haar und gewittergraue Augen - und sie hatte ihre Figur bemerkenswert gut gehalten, auch wenn die graue Felduniform das nicht gerade unterstrich. Heutzutage trug sie kaum Make-up, aber das brauchte sie auch nicht. Ihre herbe Schönheit und die fünfzehn Zentimeter Körpergröße, die sie Tara voraus hatte, waren durchaus einschüchternd. Allerdings wehrte sich Tara mit einer Mischung aus Popularität und Lebensfreude.
    »Was würden Sie stattdessen tun, Präfektin?«, fragte sie.
    »Offener Widerstand. BattleMechs und Panzerkolonnen auf den Hauptstraßen. Kampfhubschrauberpatrouillen am Stadtrand und Infanteriestellungen in allen gehärteten Gebäuden.«
    »Blut in den Straßen«, gab Tara zurück. »Davon haben wir beim letzten Mal schon genug auf der Sutton

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