Bis zum letzten Mann
EMP-Blackouts hatten die Jadefalken New Aberdeen in kürzester Zeit eingekesselt und besetzt. Insgesamt sechs Landungsschiffe hatten auf dem Raumhafen und im Industriegebiet aufgesetzt, darunter sogar ein gigantischer Löwe, neunzig Meter hoch und über siebentausend Tonnen schwer, der hoch über dem ehemaligen Paradeplatz der Militärakademie Sanglamore aufragte. Tara hatte keine Kamera gebraucht, um die Wut im Gesicht Malvina Hazens vor sich zu sehen, als sie feststellte, dass nahezu die komplette Verwaltung, Finanzwelt und das Militär die Hauptstadt verlassen hatte.
Dies zu bestätigen, hatte sie Zeit gekostet, kostbare Stunden. Und zu diesem Zeitpunkt musste sie bereits die ersten Berichte erhalten haben, dass ihre Sekundärziele auf Roosevelt Island, bei Miliano und Corruscat schwer befestigt waren und den Jadefal-ken-Angreifern eine blutige Nase bescherten.
Als der Befehlsposten endlich einen Teil der Kommunikationssysteme wieder in Gang gebracht hatte, stellte Tara fest, dass sie mit den meisten ihrer
Vermutungen richtig gelegen hatte, aber nicht mit allen. Miliano war nur durch Gottes Gnade und die Verbissenheit der Ulanen von Alexia Wolf noch nicht gefallen.
Zu Oberst Petrucci und Anastasia Kerensky bekam sie keine Verbindung.
Und jetzt rückten die ersten JadefalkenVerstärkungen aus der Hauptstadt aus und hielten auf dem Weg nach Lanark und Miliano Ausschau nach Anzeichen planetarer Verteidiger. Sie folgten dem Flusstal des Dee, das sich nach Süden verlief, entlang der Sutton Road, in einer verkürzten Marschkolonne, die mehr auf schnelles Vorankommen ausgelegt war als auf Verteidigung. Ein Kriegshammer IIC und ein leicht gepanzerter Koshi führten die Formation an. Der Kriegshammer war ein echtes Monster, mit vier Extremreichweiten-Lasern und mittelschweren KSR-Lafetten auf beiden Schultern. Bei dem Gedanken an einen Kampf gegen diesen Koloss blieb Tara die Luft weg.
Sie verteilte ihre kleine Kompanie zwischen einigen Bäumen und duckte sich in einen Hohlweg. Sie verbarg den Tomahawk so gut es ging in einem Hain verkümmerter Nadelbäume und setzte nur die passive Ortung ein. Dann hoffte sie, wenigstens bei dem überschweren Mech einen guten Treffer zu landen, bevor er sich auf die Panzer stürzte.
Die Jadefalken bemerkten den Hinterhalt, aber viel zu spät. Zwei antike Pegasus -Scoutpanzer an der Flanke der Kolonne hätten die Hälfte der versteckten
Kompanie fast übersehen. Selbst so hatten die Schweber gerade noch Zeit, umzuschwenken und vor dem Raketenhagel zu fliehen, der um sie herum einschlug.
Dann wälzte sich ein schwerer Ke/swa-Panzer aus dem Marschland neben dem Fluss und seine beiden Gaussgeschütze jagten Nickeleisenkugeln in die Flanke eines zurückgefallenen Truppentransporters. Die Treffer drückten die gesamte Seite des Fahrzeugs ein und warfen es um. Verwundete und wütende Elementare stürzten wie Wespen aus einem beschädigten Bau ins Freie. Ein Hasek rollte aus dem Hohlweg und setzte Cheva/ier-Kröten ab. Seine Partikelkanone feuerte und sprengte Panzerung von einem der Beine des Kriegshammer.
Ein erster Schlag für die Highlander und für Skye. »Halali!«, rief Tara und stürmte mit dem Tomahawk vor.
Die Jadefalken hatten ihren ersten wirklichen Fehler begangen und die Umgebung von New Aberdeen als sicher erachtet. Als ihr Eigentum. Tara war angetreten, um sie dafür zur Kasse zu bitten. So teuer wie möglich.
Milianobecken
Das Milianobecken war ein Dreistromland. Weite Bereiche bewaldeten Mittelgebirges, an manchen Stellen von steilen Schluchten zerschnitten, an anderen vom Zahn der Zeit zu Hügelland abgeschliffen.
Bei jedem Frühlingshochwasser nagten die Flüsse an ihren Ufern und überfluteten in weiten Bereichen tief liegende Moorgebiete. Es war ein von Fischfarmen, Holzwirtschaft und ein paar großen Agrokombinaten beherrschtes Gebiet.
Und heute wurde es zu einem weiteren Schlachtfeld.
Alexia Wolfs Tharkanische Ulanen hatten schwer zu kämpfen. Es war ihnen gelungen, die Jadefalken vor Miliano aufzuhalten, aber häufig hatte Alexia einen angeschlagenen Mech oder Panzer anweisen müssen, sich mit letzter Kraft hinter die Linien zu retten, um ihn nicht völlig zu verlieren. Und viel zu oft war sie gezwungen gewesen, Männer und Maschinen zu opfern, um sich Zeit zu verschaffen. Ihre Truppen neu aufzustellen. Einen größeren Teil des Stur mh ammers zu retten, der sich plötzlich in Gefahr befand. Ohne die beiden Elitelanzen, die sie von Des Archons Schild
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