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Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
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taub. Und die Jadefalken stürzen genau auf uns zu.«
    Roosevelt-Brücke
    Raketen zertrümmerten auf der gesamten rechten Seite Eisenfausts Panzerung und gruben sich mit scharfen Krallen durch den Schutzpanzer von Tamara Dukes Wolfshund. Elementar-Laser brannten zwei schmale rote Narben in die Seite seines >Gesichts<. Einer traf auf die obere Ecke des PanzerglasKanzeldachs, und als sie hochblickte, sah sie einen einzelnen geschmolzenen Tropfen bis auf halbe Höhe über das Glas laufen, bevor er zu einer schwarzen Kruste erstarrte.
    Sie glaubte, glühendes Metall zu riechen, und einen Pulsschlag lang bekam sie Angst davor, wie tief diese Laser vorgedrungen sein mochten.
    Mehr Zeit blieb ihr nicht. Die Elementare hingen wie Kletten an ihr. Fraßen sich in ihre Mechbeine. Schlugen mit Lasern und Raketen auf Eisenfaust ein. Ein paar von ihnen kletterten in Hüfthöhe herum und suchten nach Halt. Sie pflückte einen davon ab und zerquetschte ihn in der >Eisenfaust< des Wolfshund.
    »Wir sind klar, Kommandantin. Verschwinden Sie!«
    Irgendwann würde sie Vic Parkins in seinen dik-ken Schädel hämmern, dass er ihr keine Befehle zu erteilen hatte.
    Natürlich konnte er diesmal für sich anführen, dass es doch einfach nur darum ging, keine Zeit zu verlieren. Hauptmann Parkins hatte einen kurzen Rückzug zur Roosevelt-Brücke angeführt, während sie die Falken aufhielt. Sein Behemoth eignete sich hervorragend dazu, eine neue Abwehrlinie zu verankern. Sie war in der Lage, schnell aufzuholen. Wenn er so weit war, musste sie so schnell wie möglich Land gewinnen!
    Tamara trat mit dem linken Mechbein aus und gab der gepanzerten Infanterie einen eisernen Fuß zu schmecken. Ein Elementar flog wie ein Fußball davon. Aber seine Kameraden kamen näher und sie durfte keinen erneuten Schwarmangriff riskieren. Sie trat beide Pedale durch und zündete die Sprungdüsen, während sie den BattleMech zu einem langen, flachen Sprung nach hinten beugte.
    Noch mehr verlorener Boden.
    Sie waren schon den ganzen Morgen auf dem Rückzug, seit die Jadefalken mit zwei Landungsschiffen nahe Roosevelt Island aufgesetzt hatten, einem alten Mechtransporter der Union-Klasse und einem Sossoni^-Truppentransporter. Zu wenig, um ihren Lyranischen Rangern die Cyclopswerke abzunehmen, zumindest ohne Verstärkung. Aber genug, um ihrer Kompanie übel zuzusetzen, falls sie versuchte, sie in einer offenen Feldschlacht zu stellen.
    Also war es zu einem langen Rückzugsgefecht gekommen, bei dem sie die Falken hart bedrängten. Und immer wieder waren sie neue Risiken eingegangen, als sie ständig nach einer Möglichkeit suchten, die Oberhand zu gewinnen. Möglicherweise hatte Tamara sie irgendwann doch etwas zu zögernd abgezogen. Vielleicht war sie generell zu vorsichtig gewesen. Auf dem Marsch zurück zur Brücke waren die Ranger zwischen einer schweren Linie Mechs und Fahrzeugen und diesem Elementarhinterhalt in die Zange geraten. Die Falle hatte ihre Kompanie reichlich Panzer und ein paar gute Soldaten gekostet, bevor sie sich befreien konnten.
    Sie wusste, dass sich Jasek besser geschlagen hätte. Sie musste beweisen, dass sie es ebenfalls konnte.
    Sie setzte neben ihrer Lanze auf und nahm die Hände kurz von der Steuerung, während ein Dämon heranbrauste und sich um den einzelnen Elementar kümmerte, der den Flug mitgemacht hatte. Ein Fal- ken-Eyrie eröffnete mit seinem Taktischen Raketensystem aus weiter Distanz das Feuer, doch die Raketen flogen nur harmlos vorbei und sprengten nutzlose Löcher in einen nahen Berghang. Als der Mech näher heran wollte, änderten zwei SMI -Zerstörer seine Meinung und trieben ihn zurück in den Schutz der Jadefalken-Linien.
    Ein Geier wuchtete vor und gab seinem kleineren Vetter Feuerschutz. Hinter den beiden Mechs formierten sich die Jadefalken um und die Elementare stellten sich in überlappenden Angriffslinien auf.
    Die Brücke lag jetzt nur noch einen Kilometer hinter den Lyranischen Rangern. Sie zog sich von einem Felshang hinüber zur Schnellstraße, die sich nach Norden die Küste entlangwand, bis sie schließlich
    Lanark erreichte, oder auch zur Abzweigung geradewegs westwärts nach Braggart und Miliano. Zwischen dem Festland und Roosevelt Island, wo die Hauptcyclopswerke lagen, erstreckte sich der Trux-ton Sound. Das windgepeitschte Wasser spiegelte den stahlgrauen Himmel und entsprach damit ganz und gar Tamaras Stimmung.
    Wieder versuchte sie ohne große Hoffnung auf Erfolg, die planetare Verteidigung anzufunken.

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