Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis zum letzten Mann

Bis zum letzten Mann

Titel: Bis zum letzten Mann Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Loren Coleman
Vom Netzwerk:
ausgeliehen hatte, wären ihre Leute bereits in panischer Flucht über alle Berge gewesen. »Oberstleutnant.« Das war einer ihrer Kundschafter, der den Weg hinter ihnen überprüfte, um zu verhindern, dass sie sich in einen feindlichen Hinterhalt zurückzogen. »Wir können die Außenbezirke der Stadt sehen.«
    Dann saßen sie fest. Alexia senkte das Fadenkreuz auf einen fernen Koshi und feuerte zwei Salven Langstreckenraketen ab. Ihr Katapult ruckte unter dem Rückstoß nach hinten, dann kippte er wieder nach vorne, als sie sich auf ihrem Platz vorbeugte.
    Die Raketen hämmerten auf die Stellung des Fal-ken-Mechs ein und trieben ihn zurück. Aber nicht für lange. Knapp außerhalb ihrer Waffenreichweite fand er Verstärkung in Gestalt zweier Skandas und eines Thors. Entlang ihrer gesamten, ausgedünnten Linie versammelten sich die Jadefalken in Paaren und Gruppen. Der nächste Angriff würde nicht lange auf sich warten lassen. Und der Sturmhammer würde sie nicht mehr aufhalten können.
    Sie war realistisch genug, sich das einzugestehen. Die Clans zogen praktisch denkende Krieger heran, die ihr ganzes Leben damit verbrachten, die Gewinn-und Verlustchancen eines Gefechts zu berechnen. Der Fehlschlag in ihrem Positionstest auf Arc-Royal hatte Ale-xias Fähigkeiten auf diesem Gebiet noch gefördert. Dort hatte sie nur für sich selbst gekämpft, und das war nicht genug gewesen. Hier glaubte sie, eine größere Sache gefunden zu haben, aber das lieferte ihr auch keine Luftunterstützung oder eine schwere Panzerkompanie. Und genau das brauchte sie jetzt.
    »Leichte Einheiten, vorrücken und angreifen. Bereithalten für Rückzug zur Hauptgefechtslinie.«
    Sie warf einen geübten Blick auf die Sichtprojektion, die taktischen Karten und den Sichtschirm. Eine Stunde konnte sie noch herausholen. Vielleicht zwei
    - auf keinen Fall mehr. »Luftunterstützung. Falls Sie die Stechinsekten wieder in die Luft bekommen können, wäre jetzt der ideale Zeitpunkt.«
    Ihre Kampfhubschrauber waren die einzigen Lufteinheiten, die sie befehligte. Und offenbar auch die einzigen, die sie überhaupt zu sehen bekäme. Der größte Teil des skyeanischen Luft/Raumkontingents war damit beschäftigt, die feindlichen Landungsschiffe am Boden zu halten, damit die Jadefalken ihre in New Aberdeen festsitzenden Truppen nicht verlegen konnten.
    Das Problem war dabei nur, dass sie gehofft hatten, auf diese Weise weit mehr Einheiten in die Falle zu locken, als sich tatsächlich herausgestellt hatte.
    Sie hatte zu ihrer Misere selbst beigetragen. Sie hatte Tara Campbell Recht gegeben, als sie Miliano für ein weniger bedrohtes Angriffsziel als Lanark oder Roosevelt Island erklärt hatte. Ebenso wie GioAvanti, dessen Familie in diesem Gebiet die unterschiedlichsten Interessen hatte, und Jasek, der die Aufstellung vor Glengarry und Chaffee mit seinen Kommandeuren besprochen hatte. Eine größere Stadt. Mehr Truppen, um sie zu halten. Alle hatten sie erwartet, dass die Falken ihre Einheiten auf die Hauptstadt konzentrierten.
    Eine atomare Explosion in den obersten Luftschichten, um Ortung und Kommunikation der Bodeneinheiten zu neutralisieren? Niemals. Nicht bei den Clans, bei denen sie aufgewachsen war.
    Der Koshi rannte durch das Tal, das die Falkenstellungen von ihrer Linie trennte, gefolgt von den Skandas und dem Thor. Der leichtere Mech war ein ausgezeichneter Kundschafter. Mit Sicherheit suchte er nach versteckten Kröten oder eingegrabenen Panzern. Fast wünschte sie sich, ihm damit dienen zu können. Aber die Verluste wurden immer zahlreicher, und Einheiten, die sich jetzt noch dort draußen im Niemandsland befanden, hatten keine Chance mehr, es zurück zu schaffen.
    »Vorwärts und auf mein Zeichen Feuer frei.«
    Ihre Maschine stapfte mit steifem, krummbeinigem Gang voraus und sie zog das Fadenkreuz über den Thor. Sie wollte die kleineren Maschinen beiseite fegen und versuchen, dem schweren Mech zuzusetzen, bevor sie zurückgetrieben wurde. Es war ein guter Plan. Aber sie war nicht die Einzige, die ihn gefasst hatte.
    Zwillingsbahnen hochenergetischer Partikel schlugen aus einem kleinen Tal zur Linken des Thor und verursachten tiefe Risse in dessen Seitenpanzerung. Die Maschine kippte auf ein Bein, dann fiel sie wieder zurück.
    Eine Sekunde lang fragte sich Alexia, wie es einem ihrer unerfahrenen Krieger gelungen sein konnte, in den Rücken des Feindes zu gelangen. Und unbemerkt zu bleiben.
    Dann wurde ihr klar: Es war unmöglich. Allein schon,

Weitere Kostenlose Bücher