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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Novemberlisten verweisen verlustreichen Großkampf nach Mangelaere zwischen Houtholst und Langemark, während man laut G. St. Schr. längst über diesen Punkt hinaus war, man müßte also bis dorthin zurückgewichen sein, offenbar wurde er erst im November genommen. Allerdings laufen Oktober-Novemberlisten etwas durcheinander, doch bleibt hinreichend klar, daß auch 213., 214. R. sowie 45. R. D. erst im November ihren Hauptverlust hatten. 214. verlor etwa 500, die Jäger 240, 213. anscheinend nur 100. Alles was von »beispielloser Tapferkeit« am Kortebekbach posaunt wird, bezieht sich auf wirklich großartigen Novemberanlauf von 215., 216. R. Um für deren mindestens unbedeutende Oktoberrolle irgendeinen Nennverlust unterzubringen, schätzen wir Monatsverlust Kleists (Artillerie 100, auch beigegeben 9. Pioniere hatten zu bluten) inkl. Vorhutgefechte am 15. und 66. R. bei Stade auf 3000. Davon nur ein Drittel für 45. D., bei der nur 211. einigermaßen litt. Es verlor schon 370, ehe man so weit war, Bixschoote anzufassen. 210. verlor anscheinend nur 200, 212. nichts. Wir sind überzeugt, daß nur die Vorderspitzen der 46. D. je den Kortebekbach überschritten, geschweige Chaussee Bixschoote–Langemark, jedenfalls wichen sie wieder – vergl. Ententebericht – in den Großwald aus, wo die Güstrower R. Art. an der Südwestecke mit sicherer Wirkung schoß, wohl gelegentlich unter Infanteriefeuer, denn sie verlor mehr als 45. R. A. trotz großer Geschoßverschwendung der verbündeten Massenbatterie bei Nordschoote westlich Merkem (in gleicher Luftlinie wie Neukerke, südlich der Yser), die das ganze Dreieck Kanal–Vaartbach–Bixschoote bestrich und bis Mangclaere wirkte. Unter solchen Umständen schließt sich frühe Wegnahme von Bixschoote aus, erst mußten hessische schwere Haubitzen die Verteidiger ausräuchern. Kleist kam schon in Linie Merkem–Kortebek zum Stehen, K. Bridon war aber so erschüttert, daß neu einsetzende französische Angriffe nur durch Eintreffen der franz. 38. D. erklärt werden können. Jetzt wanderte Bixschoote von einer Hand in die andere, die Franzosen wollen es am 30. wiedererobert haben. Den Punkt zu behalten ließ sich Foch um so mehr angelegen sein, als man hier die Kanalchaussee Boesinghe–Elverdinge deckte, wo die Bahn ihm seine Trains zuführte.
    Hätte Haigh am 23. gegen Kleist gefochten, so bewiese dies nur, daß bis dahin K. Hügel sich nicht blicken ließ, was wir gerne glauben. Indessen wandte Haigh bestimmt am 25. sich südwärts, um Verbindung mit Copper herzustellen. Wie undenkbar ist aber der Vorgang, daß er mit Front nach Norden ein langes schweres Gefecht zwischen Kortebek und gar Bixschoote geführt hätte, wenn ihm seit 20. die 51. R. D. von Roulers her östlich in der Flanke stand! Und wie trieb er denn die Kraft auf, gleich nachher im Süden eine wilde Offensive zu unternehmen? All die romantische Ausmalung eines Heldengroßkampfes der ganzen 46. R. D. zwischen Houtholst und Kortebek, wobei »einige Regimenter« nur die Hälfte ihres Bestandes behielten (was nur für 214., 215. R. nach beiden Monaten zutreffen würde), die Briten aber »furchtbare Verluste erlitten«, färbt allgemeine Novembergerüchte ab. Haighs Mannen mögen noch so sehr reckenhaft gewesen sein, (bisher zeigten sie sich nicht so), doch das traut ihnen wohl selbst John Bull nicht zu, daß sie erst im Norden furchtbar litten und dann im Süden ihren Hauptkampf mit frischem Berserkergrimmen führten. Die Wahrheit sieht offenbar anders aus. Erst am 24. können Holsteiner und Mecklenburger den Südsaum des Großwaldes überschritten haben, die Pommern den Ypernkanal bei Merkem. Um diese Zeit befand sich Haigh schon in ständiger Bewegung, um dem nahenden Korps Moussy Platz zu machen. Daß vielleicht ein paar seiner Bataillone bis zu ihrer Ablösung noch Front nach Norden hatten, ist möglich, im Ganzen aber hatte Kleist nur mit Bridon und Kav. Conneau zu tun. Man mißverstehe nicht, als ob wir diesen braven Freiwilligen, die sich geradezu überraschend gut schlugen, wie die Falkenhayns, ihren Ruhmesanteil schmälern wollten, da sie im November, wo Foch einen Hauptdruck dahin verlegte, mit großen Opfern ihre Stärke zeigten. Nur einen Löwenanteil sprechen wir dem 23. so wenig zu wie dem 22. R. K., den ihnen zuzusprechen die G. St. Schr. versessen scheint. Wohl aber behaupten wir, daß Kleist, bei dem die Hauptschlacht erst am 24. begann, bis dahin so gut wie allein blieb. Denn 26. R. K. machte seine

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