Bismarck 03
schon recht, unfreiwilliges Eingeständnis, Kleinigkeit von 4 Tagen, denn laut V. L. am 24. gingen 237., 239. R. dort vor, als Haigh gerade einrückte, wenigstens mit seiner ersten Staffel. Denn daß Copper seine schwachen Kräfte von Dadizeele, wohin G. St. Schr. ihn verweist, bis Paschendaele ausgespreizt haben sollte, ist allzu abenteuerlich, aber wenn so, welche Schande für 52. D., 27. R. K., daß sie ihn nicht sofort zerquetschten! Am 24. erreichte dort der Kampf seine Höhe? O nein, er begann erst wirklich. Bezeichnenderweise streiften am 21. nur Teile Stettens (23. Drag.) von Menin her bei Morslede, heftiges Reitergefecht, wie soll da Anrücken der 52. D. am 20. dort möglich sein! Die konfuse Schrift verweist sie ja auch nach Keiberg, wo es nicht der V. L. bedarf, um ohnehin zu folgern, daß sie dort die Bahn der 53. D. gekreuzt hätte. Hügels linken Flügel bildeten stets 24. R. J. bei Morslede. Die Straßen Morslede–Ypern und Paschendaele–Gheluvelt kreuzen sich bei Zonnebeke, gegen die verschanzte Stellung östlich davon schmolz das Mannheimer Rgt. wie Schnee in der Sonne. Selbst ausführliche französische Darstellung sagt nicht genau, wann 9. K. vollzählig da war, doch entscheidet dies für Beurteilung der Lage. Wir nehmen an, daß die vom persönlich erschienenen Joffre befohlene Offensive am 26. Ankunft und Bereitstellung der 18. D. am Südflügel bedeutet, während G. St. Schr. schon von allen möglichen anderen Feindeskorps in rührender Unkenntnis träumt. Aus V. L. ersehen wir, daß jetzt 26. R. Art., 26. F. Art. (Thüringer) bei Hügel eintrafen, sie kam aber gegen die zahlenmäßig weit überlegene Kanonade Joffres nicht auf. Sicher ist, daß die Verbündeten aus dem gewonnenen Gelände wieder herausgestoßen wurden. Bei 52. D. gingen die Stöße zwischen verscharteten Bauten und Drahtfeldern unfruchtbar hin und her, nur daß sich am 31. die Kanonade aus Ypern verdoppelte. Wir sind in der angenehmen Lage, unbedingt sicher zu wissen, daß 238. R. erst am 29. eintraf, 240. überhaupt nicht. Über die fechtenden 7 Bataillone brach schon am 26. gewaltige Übermacht herein, die frische 18. D. nahm Paschendaele, am 27., 28. suchte man zwischen Keiberg und Morslede die Innenflügel von Hügel und Carlowitz einzukeilen, wo die Marburger Jäger noch am 30. blutig rangen. Das zeigt wieder die Unzuverlässigkeit der G. St. Schr., wonach die Offensive schon am 27. abgeschlagen sei. Sie wurde freilich von General Mayer bei Broodseinde aufgefangen, dach daß er fiel, erhöht noch nicht den Verlust seiner L. W. und Ers. Bataillone, den die V. L. meist durchaus auf November verweisen, wo bei Broodseinde der furchtbare Kampf tobte. Der Feind kam wohl erst zum Stillstand, als sich das frische Karlsruher Rgt. entgegen warf, und ebbte dann langsam zurück. 52. R. D. verlor 3000, wovon zwei Drittel auf die Mannheimer entfallen, dazu Mayers Truppen etwa 500.
Haigh, den anscheinend die Franzosen anfangs in die Mitte nahmen, zog sich ganz heraus und verzog sich auf Coppers Linke, die gleich anfangs von 241. R. 25. R. Jg. überrannt war, die Mitte bei Becelaere von 242., doch naturgemäß alles viel später als G. St. Schr. meint, da Haigh sonst Copper schon als durchbrochen vorgefunden hätte, der indessen bei Gheluvelt seine Linie wieder herstellte. Die auf 24. bis 27. im Süden vordatierte Offensive begegnete dem sächsischen Vorstoß erst am 27., als Haigh sich dort angliederte, bis dahin währte nur Wiedereinrichtung des Gleichgewichts. Das Gefecht war bis dahin so unblutig, daß 243. nur 83 verlor. Als aber die Engländer ihren wilden Stoß fortsetzten, häuften sich beiderseits die Verluste. Hier wird amtlich doppelt entstellt und übertrieben. Weder brauchte 53. R. Art. je allein die Lücke nördlich Keiberg füllen, noch schlug sie den Stoß ab, der vielmehr über Keiberg weiter brandete. Andererseits gedieh sonst die Gefahr nicht mal so weit, daß 244. R. eingesetzt werden mußte, das nur östlich Broodseinde als Verbindungsglied verschoben wurde. Die 2. englische D. blieb zwar lange im Vorgehen, die tapferen 25. R. Jg. (380) opferten sich im energischen Widerstand, doch 242. und jetzt 243., das sich kräftig einmischte, nahmen Becelaere der schon sehr entkräfteten 1. engl. D. wieder ab und arbeiteten sich nördlich der Menin-Chaussee an Gheluvelt heran. Dagegen halten wir für tendenziöse Übertreibung, daß sie in der alten Linie Pozelhoek und Straßenkreuz östlich Zonnebeke standen, diese Punkte
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