Bismarck 03
erreichten sie weder jetzt noch vorher, besonders nicht letzteren, wo stets 239. R. in heroischem Einzelringen focht und nur Einzelteile sächsischer Jäger sich dorthin verirrten. In dieser zweiten Phase verlor 242. nochmals 560 (im ganzen 1100), 243. sogar 745, 53. D. überhaupt 3100 (160 Art., 68 Pioniere). Wir brauchen kein weiteres Zeugnis, wo der Brennpunkt der Ypernschlacht lag; 17 Batl. der 52., 53. D. bedeckten sich hier mit Ruhm, die Freiwilligenregimenter der Sachsen und Mannheimer und die kräftigen hessischen Jäger sollen ewig mit Stolz an solche Leistung zurückdenken, wie sie kein Garderegiment je besser machte.
Die Konfusionsschrift weist obige »alte Linie« dem ganzen 27. K. zu, glaubt 54. D. ganz eingerückt. Da wäre wirklich sonderbar, daß Haigh nicht viel gründlicher heimgeleuchtet wurde und er so lange sich bis Morslede austoben konnte. Eingreifen der Württemberger scheint reine Erfindung, nicht nur hatten 246., 247. R. erst im November ihren gewaltigen Verlust, sondern 248. R. nicht mal dann, sondern erst im Dezember, woraus zu schließen, daß das Gros 54. D. verspätet und erst nacheinander eintraf. Sonst wäre unverständlich, daß Haigh noch bis 2. November forthämmern durfte. Und wie steht es mit der anwesenden Vorhut 245. R., 26. R. J.? Auch ihr schwaches Gefecht bei Gheluve kann erst am 26. wirksam gewesen sein, weil westlich dieses Straßenkreuzes (Straße Wervicq–Dadizeele und Menin-Chaussee münden ineinander), das die G. St. Schr. überhaupt nicht nennt, erst am 26. Stetten die englische Kavallerie aus dem Felde schlug. 54. R. Kav. streifte bis Moldenhoek, 54. Württemberger R. Art. fuhr auf der Chaussee gegen Gheluvelt vor, wo sie – aufgepaßt! – noch bis 10. Nov. feuerte. Die Jäger beteiligten sich etwas lebhafter am Gheluveltkampf, die Division verlor jedoch höchstens 500 (80 Art. und Pioniere), da diese Teile bis 8. Nov. nur 600 einbüßten. Somit Totalverlust der 4. A. von Merkem bis Meninchaussee 11 500.
Nachdem wir mit andern Mythen aufgeräumt, berührt ebenso neu wie eigenartig die Verpflanzung der erst am 25. bei Lille ausgeladenen 6. bayr. R. D. nach Dadizeele als Reserve der 4. A., zu der sie nie gehörte, und ihr kühner Luftsprung von da ans äußerste Westende. Wir lassen sie fliegen als Phantom. Mitwirkung von L. W. Schulenburg bei Stetten ist offenbar Verwechslung vom Hörensagen, sie stand bei Richthofen, im Oktober verlustlos. 4. Jg. wirkten zwar bei Comines, begleiteten aber Stetten schwerlich, sondern blieben bei 7. Jg. an der Lys. Dagegen dürften 6. Jg. (170) doch wohl bei 3. Kav. D. geblieben sein, als sie bei Kruiseke die englische Division gleicher Nummer schlug. Lies also bei Zandvorde 6. statt 4. Jg. Daß sie da waren, zeigt ihre V. L. im November. Die 1. bayr. Jg. hatten schon zwischen Lille und Courtrai 140 verloren, jetzt nochmals so viel, ihr starkes Auftreten reizte wohl dazu, dort noch andere Bayern in ein Phantasiegefecht zu bringen. Die hervorgehobenen 5. R. Drag. sind in V. L. kaum erkennbar, dagegen 7., 8. Jg. z. Pf. (147), 14. Hus. (40), 15. Drag, bis 31. (100), 23. Drag. (92). Dazu 500 von 1. bayr., 6., 9., 10. Fußjäger. Summa etwa 1000, inkl. bayr. Reiter. Stettens gewandtes Anpacken, zunächst mit 22., 25. Kav. Brig., den Anmarsch des R. K. verschleiernd, dann nordwestlich einschwenkend, lähmte Rawlinson und lenkte ihn so südwärts ab, daß er schon bald vor 53. D. nachließ.
Wie sehr die Fama täuscht durch Üertreibung oder Übergehung, zeigt die Überlieferung, als ob die Württemberger bei Messines besonderen Blutzoll entrichteten im Stil ihrer furchtbaren August- und Septemberkämpfe. Dazu kommt noch der Irrtum, als ob sie dort gleichsam für sich jungfräulichen Kriegsboden betreten, d. h. sich spornstreichs von den Argonnen vor Messines versetzt hätten. Auch diese Division verspätete sich ungemein, landete aber vom 23. bis 27. in der Lillegegend unter hitzigen Gefechten, wie wir sahen. Diesen Verlust scheint die G. St. Schr. auf Grund summarischen Monatsrapports auf den Messineskampf zu beziehen, da sie dem 122. eine besondere Rolle zuschiebt. Es verlor aber seit seinem Verlust bei Radeghem jetzt am Oktoberende anscheinend Null und erst im November etwas, dagegen hatte 121. Verluste, kann also nicht in Reserve geblieben sein, offenbar liegt Verwechseln beider Standorte vor. Im Verhältnis zu ihrer hervorragenden Beteiligung litten selbst Artillerie und Pioniere wenig, mehr als 1100 verlor D. Urach keinesfalls
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