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Bismarck 03

Bismarck 03

Titel: Bismarck 03 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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zum Gegner quält man sich eigentlich umsonst, da die französischen Divisionen so viel stärker formiert als die deutschen. Die Franzosen zählten hier allein 230 Batl., ohne Turcobrigaden zu rechnen, die Engländer und Inder mindestens 75. Rechnet man die Yserarmee inkl. 42. D., die jetzt bei Ypern mitfocht, auf 55 franz., 45 (d. h. 90 mit halber Stärke) belgische, so standen wahrscheinlich von Nieuport bis zur Lys inkl. Turcos 420 Batl. gegenüber 352 deutschen. Selbst hiermit kommen wir nicht weiter, denn deutscherseits waren nur 103 Freiwilligenbataillone vollzählig und frisch, im November aber auch schon abgenutzt, als etwa 100 franz. und engl. (22., 32. K. Inder und Spezialreserven Frenchs) als neugebildete und aufgefüllte Truppen den Kampf verstärkten. Alle Aktivtruppen und 3. R. K. hatten im September-Oktober bedeutend gelitten. Selbst die geringe Stärke der Belgier hebt nicht auf, daß im November abzüglich beiderseitigen Oktoberverlusts schwerlich mehr als 300 000 deutsche Gewehre gegen mindestens 400 000 Verbündete standen.
    Nach eigener Angabe hatten 340 000 Verbündete (40 000 Inder) längs Yser und Lys gestanden, also inkl. 3. engl. K. Das dürfte sich aber nur auf Oktober beziehen, vor Eintreffen der neuen Verstärkungen. Begreifen solche Rechner nicht, daß jede zu geringe Stärkeangabe unweigerlich Vergrößerung der vorherigen Verlustsumme nach sich zieht. Die notorisch fechtende Masse betrug inkl. Art. und Kav. etatmäßig sicher 550 000 exkl. 3. engl. K., hätte also schon weit über 200 000 verloren, wenn sogar noch 3. engl. K. in 340 000 einbegriffen wäre, und da 40 000 Inder noch keinen Mann einbüßten, wäre der sonstige Verlust prozentual noch viel größer. Und doch wird ausdrücklich erwähnt, daß viele Korps neu aufgefüllt waren, etwa 7 franz. Div. waren ganz neugebildet. 9., 16. K. litten freilich bisher schon ungemein, ihr starkes Auftreten bei Ypern beweist aber, daß sie Neuauffüllung erhielten. Somit ist unser Ansatz 400 000 exkl. Hauptteil 3. engl. K. noch bescheiden. Die Unwahrhaftigkeit der Ententeangaben wird auch aus folgendem klar: Verloren die Verbündeten bei Ypern bei den meisten Teilen nach eigenem Geständnis 50 %, so würde dies bei ihrer eigenen Stärkeangabe doch schon 150 000 ausmachen. Wenn French also amtlich anfangs nur 57 000 bis 1. Nov. seit August, bis 15. »über 70 000« verloren haben wollte, so wies ihn Lord Newtons Oberhausrede schon früher 80 000 nach. Keinesfalls verlor er bei Ypern »50 000«, da er selber Ende September schon 35 000 angab. Nun verloren aber drei englische Regimenter »in einigen Stunden« 80 %, und wenn zwei Divisionen von »zusammen 37 000 auf 5300« schmolzen, so sind das schon 85 %, und wenn zwei Divisionen allein fast 32 000 einbüßten, so denke man sich das Übrige. Offenbar sind dies 1., 7. gewesen, stimmt aber dazu, daß 7. D. von »12 000« auf »2 000« schmolz? Allerdings sind damit Gewehre gemeint, doch inkl. Off., Art., Pion., Train ergibt sich doch höchstens 15 000, sodaß 1. D. allein 22 000 gehabt haben müßte. Das ist kaum denkbar, wohl aber richtig, daß jede englische D. durchschnittlich 18 000 zählte. Hiermit wird aber bewiesen, daß sie bei Ypern wirklich ihre etatmäßige Stärke wieder hatten, d. h. teils neu aufgefüllt waren, teils wie Copper, Inder, Spezialreserve überhaupt bisher den Feldzug nicht mitmachten. French also bei Ypern, inkl. Allenby und Teile 3. K. sicher 120 000 zählte. Belgier abgezogen würden von »340 000« also nur 160 000 für 300 fr. Bataillone und 5 Kav. D. nebst starker Artillerie zu rechnen sein, was rein unsinnig ist. Vielmehr besteht dringender Verdacht, daß 450 000 verbündete Gewehre (etatmäßig 500 000) bei Ypern feuerten und das Gerede von deutscher Übermacht selbst im November sich ins äußerste Gegenteil verkehrt. Wie traurig stimmt es, daß Ende Oktober 200 000 deutsche Gewehre auf etwa 160 000 Verbündete hätten stoßen können, was einen Vollsieg verbürgt hätte.
    Für obige Schätzung macht einen Unterschied die Zahl der Regimenter, wobei es durch V. L. neue Überraschungen gibt. Bei Deimling erschien nämlich merkwürdigerweise ein Lothringer Regiment, 130. Mudras, wahrscheinlich nur ein Bataillon, während anscheinend 132. noch im November ausblieb. 9. R. D. hatte nur drei Regimenter, doch »2. Ers. Brig.« auch drei. Bei 4. bayr. D. ergänzten 5., 8. R. die fehlende Metzer Brigade, doch 4. Pomm. D. erschien

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