Bismarck 03
Blockhäuser und Stacheldrähte des unheilvollen Waldes spotteten der hingebendsten Begeisterung. 246. R. schlug den Verlustrekord im blutigen Nebelmond. Umsonst erwiesen die Garden sich als echte Waldläufer, der aus Süden und Südwest umfaßte Wald hielt sich auch dann unversehrt. Die Verhältnisse änderten sich hier nicht bis Monatsende, auch nicht vor der Front der in Richtung Zonnebeke im Feuer liegenden Sachsen. Fügt man den ungeheuren Verlust der sechs Schwabenbataillone (3150) und den der Garde (2100) dem von 238., 239. R., 25. R. J. hinzu, so tobte der blutigste Kampf der Novemberschlacht von Veldhoek bis Zonnebeke. Das Ergebnis war gering, nicht einmal der Herenthagewald in seinem Hauptteil konnte erworben werden. Man stand im Wesentlichen da, von wo man am 10. vorrückte. Korps Carlowitz war zufrieden, seinen alten Posten wieder zu haben. Korps Hügel hatte sich mehr südlich verschoben, um Beseler Platz zum Einrücken in die Schlachtlinie zu verschaffen, und griff nochmals über Paschendaele an, konnte aber über unzerstörte Drahtverhaue nicht weiter und stellte jeden weiteren Vorstoß auf Zonnebeke ein. Dagegen tobte rechts von ihm zu beiden Seiten von Langemark ein von der G. St. Schr., die Paschendaele–Broodseinde ganz vernachlässigt, bevorzugter Kampf. Beseler hatte die ihm unterstellte Posener Div. Cornitz östlich Langemark auf St. Julien vorgehen lassen, offenbar über den Strombeekbach, sie geriet jedoch in Kreuzfeuer, vielleicht am Haanebeekbach von Höhe 56 her, wie wir aus Prüfung der Karte ableiten, und kehrte unverrichteter Sache am 12. heim nach Poel, sodaß Angriff östlich von Langemark sich untunlich erwies. 6. R. hatte ziemlich gelitten, ebenso die beigegebenen 5. Pioniere; dagegen blieben 7., 19. R. im Hintertreffen, auch dann als Beseler die Division aus seinem rechten Flügel abberief. Sie stand dort bis 25. bei Dreisbank (einen Punkt, den Teile der 46. R. Div. schon früh im Oktober erreichten), ohne etwas anzurichten. Beseler soll inzwischen angeblich mit der 6. R. Div. von Norden, mit der 5. von Westen Langemark angegriffen haben. Letztere mußte nach einigen Fortschritten den Vorstoß wieder einstellen, erstere lief tapfer an wie immer; links mit 26 R. an Poel gelehnt doch Langemark blieb unüberwindlich. Der Feind hatte dort ein frisches Korps (2. oder 20) versammelt, um seinerseits vorzubrechen, hatte also genügend Kräfte beisammen, als der Angriff ihn überraschte. Man bekam nur den magern Vorteil daß darob der feindliche Vorstoß unterblieb, der wohl ebenso erfolglos geworden wäre.
Wir müssen hier wieder etwas Wasser in den Wein üppiger Einbildungskraft schütten. Denn der Begriff 5., 6. R. Div. ist gar nicht am Platze, auch standen deren anwesende Teile nicht mal einheitlich beisammen. 33. R. war nämlich nach Paschendaele entsendet, wo es den letzten Anlauf des Korps Hügel mitmachte, dessen dortiger Verlust hierdurch um 500 Mann steigt. Bei Poel stand nur 26. R. in heftigem Kampf schon bis 7., sodann mit seinem Ersatzbataillon bis 13., doch 24. R. und ein paar Kompagnien vom 35. R. verloren hier nur 100 Mann, somit stellt der ganze Angriff der 6. R. Div. sich als mythisch heraus. Immerhin mögen dort, nicht »westlich«, I/35. und 20. Inf. mitgefochten haben (770). Mit anderen Worten: von »6. R. D.« fochten hier ernstlich nur jene zugefügten andern Bestandteile, von deren Anwesenheit besonders für 20., 35. Inf. die amtliche Schrift überhaupt nichts weiß. Nicht mal seine Artillerie hatte Beseler mitgebracht, an deren Stelle die 51. R. Art. Kassel zwischen Poel und Paschendaele arbeitete und allein so viel einbüßte, wie die zwei obengenannten Reserveregimenter, die nur als Statisten figurierten. Ernster sah auch nicht der Vorstoß westlich Langemark aus, wo nur 12. R. zur Stelle war, überhaupt kaum eine Brigade der 5. Div., was hier noch weniger sagen will, weil 8. R. (nur 2 Batl.) nach Bixchoote entsendet. Übrigens stand I/35. Inf. zuletzt bei Ostnieukerke nordwestlich Poel nahe Westroosebeke, was leider andeutet, daß man bis über den Bahnhof nordwestlich der Kapelle zurückgeworfen wurde, wenn auch Poel selber vom Magdeburger 26. R. noch aufopfernd gehalten wurde. Wenn also bezüglich Gegenwart des ganzen 3. R. K., dessen andere Teile wir ja alle noch an der Yser trafen, bloß Unkenntnis besteht, so wird die Erfindungsgabe unerträglich, wenn man vernimmt: Die 44. R. Div. als rechter Flügel Beselers sei mit durchschlagendem Erfolg bis Het Sas
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