Bismarck 03
Celles neuerschienenen 99. Els. L. W. aufs Lyonkorps und brachten es zwischen Rompatelize und Grand Jumeau in große Not. Es verlor diesmal auch La Salle, wo sechs sächsische Ers. Batl. eindrangen, und zwei bespannte Batterien. In der Nacht zum 4. brach ein großer Überfall durch 109., 110., 111., und 40. bad. Inf. los, Alpins und 44. D. wurden geworfen. Am 5. und 6. flammte die Schlacht nochmals heftig auf. 50. bad. Art. bahnte ihrem Fußvolk den Weg, fünf ihrer Offiziere und achtzig Kanoniere bluteten. Die Badenser, besonders deren Leibgrenadiere, die ihren Garderang im ganzen Weltkrieg aufrechthielten, drängten die 27. D. Grenoble über das Jaques-Plateau; die kräftigen Gebirgler der 28. D. Camberty versuchten starke Gegenbewegung, doch 22. Inf. und drei Chasseurbataillone sahen das Fruchtlose ihres Beginnens ein. Es stimmt indessen nicht, daß nur 14. deutsches das 14. franz. K. aus den Mortagnewäldern herausschlug; der Lage nach wirkten hier sicher 99., 132., 136. Elsässer von St. Remy her; 14. Jäger (früher am Col Marie und Mühlhausen) maßen sich hier mit 14. Chasseurs. Weiter westlich focht erbittert die dorthin verschobene 41. D. Belfort, um 8. Jäger und die Bayerngruppe aufzuhalten; ihre 22. Ch. verloren den Kommandeur und viele Leute, eroberten aber eine wichtige Höhe. Gleichzeitig entrissen links davon 14. Ch. den Mecklenburger Jägern einen Teil des Grand Jumeau, doch alle vier Chasseurbataillone der D. Grenoble waren nicht imstande, erneuten Andrang der Elsässer zu überdauern; alles wich, 41. D. verließ alle Höhen nördlich Mandry. Am 7. entschieden die badischen Leibgrenadiere den Kampf bei Vernies mit großem eigenen Verlust. Legrand mußte weiter zurück. Zusammengesetzt aus Bergbewohnern von Savoyen, Dauphiné, Hochburgund, wehrte sich das Lyonkorps in den Vogesen wie auf bekanntem Gebiet, doch kein Opfer fruchtete. Bei 17. Ch. blieben nur 7 Off. übrig mit der Hälfte der Mannschaft. Westlich St. Dié verloren 11. Ch. alle Kompagniechefs. Wir bitten zu beachten, daß diese als Elite geltenden Chasseurbataillone oft 1700 Gewehre zählten, was wir bei unseren Stärkeschätzungen nie in Rechnung brachten.
Der deutsche Verlust war nicht unerheblich. Auch 63. sächs. Ers. Batl. litt ziemlich, doch daß eine sächsische Ers. Kompagnie auf 36, eine der 14. J. auf 64 schmolz, dafür geben die V. L. keinen Anhalt; Ausnahmefälle einer Kompagnie beweisen nichts. Nach diesen für Heeringen durchaus glücklichen Gefechten verstrichen vier Tage fast kampflos, was Dubail in Verwunderung setzte, der sich seinerseits mit Verladen seines Clermontkorps ins Pariser Oisetal beschäftigte. Diese Schwächung ließ der Gegner unbenutzt. Erst am 13. erkannte man, daß die Deutschen St. Dié und alle vorgeschobenen Posten längst räumten, denn drüben waren zuerst 122. R. und 180. Inf., dann das ganze Elsässer Korps in Richtung Trier–Maubeuge abgeleitet. Dubail empfing die Kunde der Marneschlacht, vermutlich in übertreibender Ausschmückung, und wollte nun die Siegesgöttin an der bekannten Stirnlocke packen. Doch er stürzte nur ins Leere oder dem Feind in den Rachen, der den Verfolger wiederholt auf die Finger klopfte. Die Deutschen blickten immer noch von Donon und Ban de Rupt in die jenseitige Ebene, behielten Senones und Raon. Die überraschten Franzosen begegneten bei Raon l'Etape und südlich Bacarat keinen Widerstand, dahinter aber wohl. Xylander war dort weg, doch eine tüchtige Nachhut blieb. 26. R. D. verschwand schon, 28. R. D. rückte hingegen nach Fricourt vor Nancy ab, wo Verstärkung nötig schien, Heeringen selber befand sich längst in Laon; von seiner 7. A. behielt er nur K. Deimling. Aus so freiwilligem Abmarsch zog Dubail keinen Vorteil, sein Epinalkorps war in Eile nach Nordwesten auf Brienne verladen, 8. K. gleichfalls nordwärts zur Maas. Die Niederlage des Lyonkorps bis 7. lehrte ihn auch Vorsicht.
Man glaubt irrig, daß ganze Korps gleich abrückten, es blieben Nachhuten. 143. lag am 4. noch bei St. Dié, von wo damals noch 26. und 28. R. Art. lebhaft feuerten, 8. Jg. noch lange in scharfem Gefecht bei Fosse (270), 14. Jg. blieben fortan im Elsaß. Die badische Gruppe in Gegend Nossoncourt verweilte dort noch längere Zeit. III/169., III/170. wurden zu Gaede ins Oberelsaß entsendet, wo drei Lahrer Kompagnien am 9. fochten und bis 2. Okt. dort verblieben. Seinen Belfortflügel betrachtete Dubail nur als lästige Beigabe, verringerte ihn immer mehr; wetterharte Alpenjäger
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