Bismarck 03
sie stand schon im August bei Herimenil. Dagegen rückten dort 30 km von Nancy andere Ers. Brig. des General v. Strantz vor, welchem Befehlshaber des Posener Korps, das jetzt an den Côtes Lorraines wirkte, der Oberbefehl im Norden übertragen wurde. Zunächst blieb es hier auf der Nordostseite bei Tastversuchen, während südöstlich von Nancy eine neue Schlacht auf 15 km Front anhob. Weiter südlich verfuhren beide Parteien nicht mehr angriffsweise. General Bigots brave Truppen waren erledigt und die Pfälzer rüsteten zum Aufbruch, um den weiten Spaziergang nach Westen anzutreten. Indessen blieben 18. und 22. Inf. noch bei Fraimbois in Stellung, 9. verschob sich nach Ch. de Villiers östlich in Ablösung der 2. b. D. Diese wichtigen Einzelheiten entnehmen wir den Verlustlisten. Die Franzosen mißverstanden diese Stille als Ermattung. Deutscherseits konnte man den Abzug des 15. K. und später 8. K. beim Feinde wahrnehmen, um so unverantwortlicher, daß man trotzdem am Rückzugsbefehl festhielt. Seit 5. kam es noch zu verschiedenen Zusammenstößen, der Kampf stand so ungünstig wie möglich für die Franzosen. Taverna wich von der Mortagne, 142. aus Gerbeweiler, 223. aus Mont s. Meurthe, in das man sich teilweise einschlich, 81. aus Heudoncourt. Umsonst verteidigte Brig. Xandel das linke Mortagneufer am Guiperholz. Am 6. unternahm General Castelli, ehe sein 8. K. abzog, noch einen Flankenstoß vom Gondelholz und Taverna trieb vom Lamathholz her die Bayern wieder über die Mortagne, 143. drang frontal »unter großem Verlust« erneut in Gerbeviller ein. Am 7. und 8. setzten 81. und 142. bei Fraimbois an, die Reste der 74. und 64. R. D. bei Herimenil. Fruchtlose Mühen eines halben Scheinerfolges. Am 9. hatten 139. und 140. Brig. Tavernas bei Heraucourt und Crevic nur ein stehendes Gefecht ohne Bedeutung, am 8. und 9. wurde das Gefecht auch wieder lebhaft gegen die Hagenauer und das Füsilierbataillon der Saarbrücker 70er, eine hier zugeteilte sächsische Ers. Batterie verlor allein 30 Kanoniere. Deutscherseits war längst Abmarsch beschlossen. Bei Fraimbois standen noch bayrische 8. und 4. R., welch letztere am 10. auf Abmarsch nach der Woevre kurz eingriff. Vorwärts Luneville, wo 70. L. W., die im August viel litt, das Saarbrücker K. nach Westen begleitete, füllten noch Frankfurter 81. und Würzburger 8. L. W. die schwachbesetzte Linie, anfangs auch Wiesbadener 80. L. W., die dann zum Roßberg vor Nancy abmarschierte. Um dem rührigen, wahrhaft verdienstvollen General Taverna gerecht zu werden, muß man veranschlagen, daß er ganz allein die große Lücke zwischen Vitrimont und Magnieres schloß, da anscheinend auch die 64. D. nach Norden abberufen. Er konnte daher dem Abzug über Luneville nichts anhaben. Die Pfälzer begannen erst am 12. abzurücken, Rgt. Landau verließ Fraimbois am 15., Rgt. Germersheim stand bis 16. an der Mortagne, deren Ufer sich immer wieder von Blut röteten, Rgt. Würzburg blieb lange bei III/16., das Bacarat bis 21. hielt. In dieser Richtung ging auch Deimlings Nachtrab ab, wir finden 132. bei Neuwiller, 136. verspätete sich sehr, denn am 23. tauchte es in der Maasschlacht bei Mudra auf. Hanotaux scheint zu glauben, Deimling und Eberhardt hätten damals noch in der Front gestanden, die längst fort waren. Nur Gaede, die jetzt vollzählige bayr. Ers. Div. sowie 19. Ers. D. Tettenborn bewahrten das Elsaß. 88. sächs. Ers. focht aber anfangs im Norden, trat erst spät bei Badonweiler auf. General Falkenhausen, der bis zur Mortagne kommandierte, hatte sogar Ers. Brigaden nach Norden an Strantz abgegeben, so fochten 10., 8. Ers. D. (4. nach Belgien abberufen) jetzt bei Nancy. Diese schwachen Kräfte imponierten Dubail so, daß sein Vorrücken allmählich wieder westwärts abfloß, obschon zuletzt nur noch 8. b. R. an der Meurthe stand und die L. W. von Luneville teilweise bis Avricourt wich. Sie verlor 530, die Garde Res. Brig. 600, alles zusammen 3000. Die Franzosen litten offenbar viel mehr, 74. R. D. ging fast gänzlich zugrunde, sie sollten also über diese Ereignisse nicht »Sprüche machen«, wie der Berliner sagt. Doch scheiden wir mit voller Hochachtung von Taverna und Bigot und ihren wackeren Truppen, die sich weit mehr auszeichneten als das gepriesene K. Foch.
Man hört nichts von der »Eisernen Division«, doch muß sie es gewesen sein, nicht »ein Rgt. Bigots«, die bei Rheinviller von der Garde Res. Brig. abgewiesen wurde. Nördlich davon griffen 5. pommersche Ers. Brig.
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