Bismarck 03
konnten's allein nicht schaffen. Was nochmals in den Sundgau einfiel, holte sich vom 6.–12. solche Schlappe, daß es nicht wiederkam. Schon am 6. griff Gaede die Brig. La Teuche der hier neu erschienenen 66. D. im Münstertal an. Indessen litt in ferneren Gefechten bei Kosbach, Bisel, Tann, Altkirch nur 40. L. W. erheblicher, 109., 110. und 111. Bad., 119. und 120. Würt. sehr wenig. Inkl. Ers. Batl. Sennheim und den zwei badischen Inf. Bataillonen sowie den bei Mühlhausen streifenden 14. Drag. und Teile der 14. Jg. verlor Gaede etwa 900. Der Verlust war zu gering, um den Umfang dieser Stöße für bedeutend zu halten, so gern wir der standhaften L. W. Kränze winden. Die Spaltung in Gruppen wurde vermehrt durch Einströmen neuer Ers. Batl., auch bayr. B. 12. L. W. und 2. und 10. Ers. bei Dreiähren, 2. L. W. bei Col Marie, 3. L. W. und 11. Ers. bei Saales, 3. und 4. Ers., 14. und 11. R. bei Mandry. Nach Menil detachiert 5. und 13. Ers. Zusammen verloren diese Teile 3000, es fanden also heftige Gefechte statt, von denen man nichts hört. Auch 60. und 70. R. Hagenau und Bitsch fochten am 14. bei Markirch. Die bei Rompatelize-La Salle bis 7. Fechtenden verloren 4200, wo 98. R. abmarschierte, das bereits auf Zuzug in die Woevre bei Briey voraus war. Ebenso eilten 15. und III/4. b. R. den I/II/4. R. nach, die in die Woevre gingen. Die badische Gruppe verlor 1450. Da die Einteilung in 6. und 7. A. hier aufhörte (Prinz Rupprecht ging gleichfalls nach Westen), darf man auch die Saarbrücker Nachhut den Obigen beirechnen. 60. Inf. rückte vom Ferchtal nach St. Benoit ab, um sich mit 21. K. zu vereinen, blieb noch bis 10. dort, III/70. bei Domptail, I/137. bei Vallois 67. Art. bei Woyen. 32. Brig. Saarbrücken rückte am spätesten ab, ehe sie den Seitensprung, der wahrlich kein Katzensprung war, zur Abrundung der schiefen Wetterecke im Oisetal machte. Auch hier 1450 Verlust. Von Xylander, der längst den Kampfplatz nach Westen verließ, blieb III/16. mit etwas Pionieren bei Bacarat (200). Summa 11 400. Der französische Verlust muß bis 8. sehr groß gewesen sein, wahrscheinlich 20 000 im Monat inkl. Gaedes Gefecht. Am Fuß der Pässe, zwischen Mandry und Markirch, hielt man Dubails erschöpfte und gelichtete Truppen im Zaum, die sächsischen und badischen Ers. Brigaden waren zwar bis Bacarat zurückgegangen, indessen erfolgte Ende September wieder eine ausgesprochene Vorbewegung, so daß Dubail bis an die Mortagne zurückwich. Der sonst bis 13. recht schweigsam und wortkarge deutsche Heeresbericht wob einen Glorienschein um Gaedes Landwehr als Verteidiger der Heimaterde, tat aber des Guten zu viel und verfiel in einen sozusagen französischen Stil, den man gern missen möchte. Bei Gebweiler habe ein ganzes französisches Korps »eine schon abgeschnittene Abteilung befreien müssen«? Im Südelsaß gab es überhaupt kein solches Korps. Bei Aspach setzten die Haubitzen den Franzosen so zu, daß sie 3000 Gefangene und 2 Batterien verloren? Möglich, klingt's auch wunderbar. Die Hauptsache blieb, daß den Eindringlingen jede Lust zum Einbruch verging, um nicht nach der Schweiz abgeklemmt zu werden.
Es bleibt merkwürdig, daß Moltke und Joffre gleichzeitig zur Einsicht kamen, wie unnütz sie solche Massen bei Epinal–Luneville–Nancy zusammenpackten, während Entscheidung nur in Nord- nie Ostfrankreich zu suchen war. Der Entschluß zum Abwurf solcher Massen erfolgte beiderseits früh. Die herkömmliche Ansicht irrt sehr, Moltke sei durch die Marneschlacht zu solcher riesigen Umgruppierung veranlaßt worden, der größten, von der uns die Kriegsgeschichte meldet. Sonst wären die deutschen acht Divisionen, die Ende September im Westen eingriffen, der unstreitig am frühsten abgerückte Deimling sogar in Monatsmitte, zu spät gekommen. Da Joffre auf innerer Linie über ein ausgiebiges Bahnnetz verfügte, so kamen zwar sechs der von ihm aus Lothringen geschickten Divisionen früher in die Kampfzone, nicht aber die neugebildete 2. A. Castelnau, die im äußersten Westen umfassen sollte. Hier kam ihm Prinz Rupprecht, der doch den weitesten Weg hatte, zuvor. Genötigt, in weitem Bogen hinter der Front per Feldbahn solche Massen über Luxemburg–Brüssel–St. Quentin nach Südwesten zu richten, hat die deutsche Heermaschine hier Erstaunliches vollbracht. Schon am 2. gingen Castelnaus 15. K., 18. D. und 10. Kav. D. ab, dann Kav. K. Conneau, sie trafen aber erst am 8. und 9. auf ihren Bestimmungspunkten ein, während die wohl
Weitere Kostenlose Bücher