Bismarck 04
großen Heldenkampfes, was nicht nach prüfungslosen Meldungen beider Parteien, sondern nach V. L. richtig zu bemessen. 6. b. R. D. bei Aubers 3000.
Ein Hauptkampf tobte längs der dem Kronprinzen unterstellten Front. Über Argonnengetümmel südwestlich Vaucquois, wo man den Feind den Abhang hinunterwarf, St. Hubert und Cheppywald verrät H. B. so gut wie nichts, wiederholt brandete Serrails Sturmwelle gegen Mudras Verschanzungen, der als Berufspionier hier an rechter Stelle war. Seine 16., 27. P. verloren nicht weniger als 720 (ein Teil davon vielleicht auch vor Toul), neu erschienen 7. Bayr., 125., 126. Würt. L. W. bei Cheppy–Apremont. Summa 6200. Noch lärmender schlug die Schlacht Dubails ihre Wellen zwischen Maashöhen und Priesterwald. 5. R. K. focht zur Hälfte bei Consenvoye zur Deckung der Verdunbeschießung, die andere neben Strantz, dessen 15. R. K. bei Combres schwer rang, vermutlich hier das dazu gehörige 60. I. mit gewaltigem Verlust, obschon nirgends genannt und schwerlich beim Saarbrücker K. beteiligt. Dazu im Woevre 17., 30., 99. L. W. und 4., 15., B. R., am Priesterwald die Thüringen L. W. (870 mit 115 P.) Summa 8300. Da 98. R. allein 1000 verlor, so verlor die Bayernbrigade Metz (1200) nicht übermäßig, der Feind stutzte aber den feuilletonistischen Tratsch zu: die Redute Les Epargues (Combres) genieße in Bayern schaurige Berühmtheit, 8. bayrische habe schon im Februar 2000 mit 16 Off. (125 pro Offizier!) eingebüßt. Allerdings mußte es jetzt den ablösenden 4. Rgt. Combres anvertrauen, verlor aber 1800 nur vom 1. Febr. bis 1. April, aus solchen Leichtfertigkeiten falscher Abschätzung setzt sich Kriegsgeschichte zusammen: Laut Bayr. Kr. Arch. verlor die Brig. bis 1. April nur 67, 2255 und zwar seit 1. Okt. in unablässigem Gefecht. Im Mai nochmals 56, 1849. Dubail begeisterte sich zu Tiraden: »Unsere Infantrie vollendete das Werk der Artillerie«, sein Tagesbefehl vom 5. April enthielt kein klares Wort. Nur daß eine Anzahl 29. P. gefangen wurden, weil Granatenluftdruck ihre Minenlampen auslöschte, hat Sinn und Verstand. Daß die Deutschen zwischen Pont à Mousson und Verdun eingeschlossen, zwischen Mihiel und Metz vernichtet werden würden, war oberfauler Aprilscherz, das hieß wahrlich das gläubig aufhorchende Entente-Publikum »in den April schicken«, denn wo merkte man etwas von solcher Einschließung? Zu Mittedurchbruch bis Mars la Tour (32 km von Metz) kam es nie, Verduns südöstliche Einkreisung bis Marcheville blieb umgekehrt ungetrübt, 27 km südlicher bei Essey schlossen andere Linien an, die jede Umfassung verleugneten. Allerdings vergegenwärtige man sich, daß die Maashöhen 9 km nördlich Mihiel den Franzosen gehörten, und staune, wie leicht die Bayern dort jeden Seitenstoß abfingen. Dubail holte viel blaugraue Chasseurs und große Neuformation der Region Lyon, ihre Befehlshaber dürsteten nach Schlacht, die armen Poilus nach Alkohol, den man ihnen reichlich zur Aufmunterung verabreichte. Unweigerlich nur noch eine letzte Anstrengung, um die Trikolore auf Combres zu pflanzen! Frühlingsregen verwandelte den Woevrelehm in zähen Schmutz, Patronen versagten, Bajonett versah den Hauptdienst, was den rauflustigen Bayern zusagte. Aber die Stimmung ließ sich nichts Bestimmtes sagen, wohl aber voraussehen, daß bei solcher Abnutzung das sich bisher im Hintergrund haltende 5. K. ablösen müsse. Dubail bekundete hurtigen Siegeswillen, seine zu Neujahr unsichere Linie ein langsames Fortschreiten. Der Kartenleser sah manchen Punkt in französischen Händen, den man noch in deutschen glaubte. Mal die eine, mal die andere Partei war im Vorteil. Es schwebte Joffre vor, sich der Erzgruben Brieys zu bemächtigen, nur 15 km hinter unserer Front, deren Ausbeutung uns zu statten kam, den Franzosen unersetzlichen Ausfall für ihre Kriegsindustrie bedeutete. Dubails Angriff war daher strategisch viel gefährlicher als der Langles und unser H. B. hatte die bedenkliche Seite, Haupt- und Nebenaktionen nie zu unterscheiden. Das Publikum schaute noch aufgeregt nach Ypern, als man dort längst zu Stillstand überging, doch gerade im März, wo es dort wieder hoch herging, schwieg H. B. sich aus, oder es blickte noch gespannt nach der Champagne, als das Unwetter sich dort längst verzog, während Maas- und Argonnenkampf als Bagatelle und das große Treffen bei N. Chapelle als Nebendinge galten.
Romantik in beiderseitigen Meldungen, als ob Besitz des
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