Bismarck 04
auch 3. Jägerrgt. des Alpenk. tätig ein. Mittlerweile vereinten sich 4., 5. Chev. mit 18. pr. Hus. zu einer schwachen 3. K. D. zum Abgang nach Rumänien. Dortiger Verl. läßt sich aus Sept.-L. überhaupt nicht erkennen, vom Alpenk. nur 1500 (384 des Leibrgts.), wenn wir Septemberverlust bei Verdun abrechnen. Hierfür also Oktoberlisten.
In mondhellen Nächten und düsterschwülen Tagen währte das Würgen am Stochod bis 11. Aug. fort. 2. r. G. K. kam bei Trystem nicht weiter, 1. G. K. wenig bei Janowka, der Gardeobergeneral Besobrasew sah mit Schmerz seine Kerntruppen dahinschmelzen. Wo sie tags in deutsche Linien drangen, wurden sie nachts wieder herausgejagt. Die 77. D. des 1. sib. K. ging bei kühnem Angriff zuletzt erfolglos zugrunde. Dagegen drehte Sacharew die Rechte Boehms aus den Angeln, sein General Bock führte eine Gruppe in Bothmers linke Flanke. Nur das von Hindenburg geschickte Detachement Melior (3 Batl., 2 Kav. Rgt., 3 Batterien) schloß die Lücke. Als aber Sacharew die Bresche erweitern wollte, erschien General Eben mit 195., 197. D. und nun war es mit allen Fortschritten der Russen vorbei. Am 22. mußten sie auf ihren Lorbeeren ausruhen. Zur Rechten Bothmers hatte man Heeresgruppe Köweß eingeschoben, jetzt 3. A. genannt, um Stanislau zu decken. Doch da Scherbatschew frische Verstärkungen aus Beßarabien bezog, drängte er Ende Juli auf Delatyn vor, während Leschitzkis Kaukasier sich am 8. des Pruthtals bemächtigten. Thumacz fiel trotz opfermutiger Standhaftigkeit der bewährten 105., 119. D. und einiger Jäger- und L. W.-Abteilungen. 58., 129. I. standen wie die Mauern. Umsonst opferten sich die Germanen für die Madjaren, die Nibelungentreue in Etzels Land ist nicht am Platze und bekommt uns übel, der Panhunnismus mag sich untereinander auffressen. Jetzt riß die Verbindung des einsamen Bothmer rechts und links ab, der stolze Recke mußte sich zum Rückzug aus den Linien bequemen, die er so lange gegen alle Feinde verteidigte. Doch sein Abgang zur Zlota Lipa glich dem des grimmen Hagen, Schild überm Haupte, Schwert in der Hand. Seine im Juli geschonten Garderegimenter boten als Nachhut allen Verfolgern die Stirn, obwohl um schweren Preis. Die V. L. für August entsprachen außer für Woyrsch, wo sie offenbar verspätet für Juli nachhinken, durchaus den Tatsachen. Denn es ist irrig, daß am Stochod seit 10. August das stehende Gefecht abriß, es währte bis Ende Sept., wie B. K. Arch. ganz richtig sagt. Indessen befand sich Linsingen seit 30. Juli im langsamen Vorgehen und behauptete den Stochod, wo man sich von Ufer zu Ufer befehdete. Bis 2. Sept. bestand K. K. Hauer schwere Angriffe, wobei eine r. D. 2000 Tote liegen ließ. Bayer. Schwere Reiter und Ulanen verloren im Ganzen 7, 300, wobei offenbar Juligefechte einbegriffen. Hier hielt sich L. W. Batl. Glatz vorzüglich. Später im August griff 37. L. W. unerschrocken die ganze r. 73. D. an, abgeschlagen, doch keineswegs vernichtet. Bayer. Reiterschützen warfen sich entgegen und verloren angeblich auch 10, 300 laut B. Kr. Arch.; wir können dies aus den V. L. so wenig feststellen wie Einbuße von 343. I. der 86. D. und ostpreußischer L. W. Sie war gering, auch bei 41. R. K., von dessen angeblicher Bedrängnis man hier ein Wesens macht, während dessen frühere viel ernstere Kämpfe nie gewürdigt wurden. Man trieb den Feind zurück, der langsam abbaute und auf weiteres verzichtete, durch ungeheuren Blutverlust entkräftet. Das Unwetter vollzog sich nach den Waldkarpathen, auf die der Russe sich mit aller Kraft warf, weniger um Ungarn zu bedrohen, als um Rumänien zum Beitritt fortzureißen! Erst im Oktober machte man den durch österreichische Nachlässigkeit und Widerwilligkeit angerichteten Schaden wieder gut, unsere vielfach gebrochene Linie ließ sich wieder berichtigen. Rußlands zur Neige gehenden Kriegswillen belebte nur noch Hoffnung auf Rumänien, die Revolution keimte am Düna und Pripet, reifte auf den goldigen Kornfeldern des Dnjstr und Sereth aus dem Blut von Hunderttausenden von Toten.
Die berühmte D. Kneußl setzte sich nun wohl zur wohlverdienten Ruhe? Daß sie nach ihrer Verdun-Heimsuchung und dieser neuen Kraftprobe (Verl. seit Juni 67, 3527) gleich wieder ungebeugt in Rumänien auftrat, darf nie vergessen werden. Solche Hingebung durfte man unseren Kriegern zutrauen! In bitteren Stunden späterer Verzweiflung richtet jeden Deutschen der Gedanke auf, daß ein Volk, dessen
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