Bismarck 04
Tolmesch das Spiel verloren. Durchbruch am Paß nicht mehr möglich, obschon Bukarester Reserven, auf die unglaubliche Kunde herbeigeeilt, bei Cateni am Ausgang des Paßes mit ungeheurer Übermacht das Leibbtl. (darauf war das Münchner Leibrgt. eingeschrumpft) umzingelten, die Leiber fochten an diesem Thermopylenpaß im Schatten der Alpenhäupter, jeder ein Leonidas, nichts konnte sie brechen. Doch es war Not am Mann gewesen, denn 2. rum. A. stand nur noch 15 km von Talmesch. Sie hatte Morgen zurückgedrängt, weil österr. 71. D. den Gehorsam weigerte und wurde erst durch beherztes Auftreten übermüdet anlangender Preußen aufgehalten, während Arz vor 4. r. A. fortwährend wich und auch Schmettows östr. K. D. nachgab. Aber wann war dies? Am 2. Okt., so viel Zeit gönnte Maderescu, Stabschef der 2. A., den Deutschen! Denn da die heftigsten Angriffe der Bukarester Reserven auf dem Rotenturmpaß nichts nützten, den Krafft jetzt mit dem ganzen Alpenk. besetzt hielt, so hatte die 2. A. nur noch Rückzugsstraße über den Pedelpaß nach Südosten und wagte daher nichts Großes, trat aber auch nicht rechtzeitig den Abmarsch an, sondern nahm die Schlacht am Geisterwald und bei Kronstadt an, was eine zusammenhängende Handlung bildet. In ähnlicher Lage hätten die Serben längst Fersengeld gegeben wie bei Pozare. Inzwischen siegte Mackensen, durch ein großes Türkenk. und 217. D. verstärkt, am 21. nach dreitägiger Schlacht bei Topreisar, überstieg er den Trajanswall, nahm Cernavoda–Konstanza, baute dann eine Verteidigungslinie und rüstete sich, um nach Westen einzugreifen! Er hatte den Feind im frontalen Draufgehen bedeutend geschlagen, doch nicht zertrümmert, auch der Feldzug seines Freundes Falkenhayn war in der Hauptsache gescheitert, des Feindes Masse dem zugedachten Schlag entronnen, die Absicht vereitelt, mit ihm zugleich in die Nordostpässe einzudringen.
Im Oktober stößt man auf Verluste, die man nicht unterbringen kann, wenn man amtlichem H. B. traut. Bei Bothmer 1. R. (1116), 59. (1027), 1. R. K., das auch sonst ansehnliche mittlere Verluste hatte, müßte also heftig vor Riga gerungen haben, es stand aber im Sept. an der Narajowka. Westpr. 4220, von denen jedoch ein großer Teil in südliches Kampfgebiet abzurechnen, 79. R. D. 1000, 250. R. 771, 900 Saarbrückener, Reiter 168, Hannoveraner nochmals 2300 bei Linsingen?, 1410 v. 8. b. D. Alpenk. 3280, 187., 189. I. 900, 252./54. R. 1000, Kav. 250, b. 13. R. 139, b. 22. I. 359, 11. b. Art. 80, sind alles, was wir für Rumänien mit Bestimmtheit feststellen, weil andere Kriegsgliederung uns nicht geläufig. 368. I. (1299), 371., 72. (1604) könnten hier wohl in Frage kommen, doch dem ist nicht so, daß wir auffallende Verluste in Rumänien suchen müßten, man findet sich damit ab, daß der Kampf in Rußland blutiger blieb, als ein neuer Feldzug. 413., 414. I. Württ. tauchten nach 393., 395. schon in den V. L. auf, trotzdem immer noch einzelne neue Ers. und Feldbataillone geschaffen wurden. Einzelnen Regimentern wie 44. Jüterbogk, 33. L. W. begegnet man nur einmal in allen Listen, viele Truppen führten ein beschauliches Reservedasein. Von etwa 43 700 im Oktober (1600 G. Bothmers) entfielen schwerlich mehr als 8000 auf Rumänien, wo aber auch Österreicher, Bulgaren, Türken mitspielten.
Trotzdem Brussilow vom 1. Juli bis 1. Oktober 86 000 Off., 1 780 000 verlor – man schaudert es zu schreiben – griff er tatsächlich vom 5.–29. Okt. nochmals an, wohl um Rumänien zu entlasten. Bothmer stand unbewegt, der Russe strauchelte vor ihm über die Narajowka zurück, Linsingen fing den Stoß vor Sokal auf und führte scharfen Gegenhieb zum Stochod. Als Nachhall dieses Schlachtlärms warf Woyrsch mit Eichhorns Aushilfe die Russen aus dem Skrobowastreifen vom Juli. Bothmer hatte im Sept. vom 1.–19. das Vergnügen gehabt, ungebetene Gäste mit Hilfe werter Freunde vor die Tür zu setzen. 15. Türkenk. Djevad Pascha war dem 6., 13. österr. ein Vorbild für solche Hausknechtsdienste. Das k. k. 9. K. bei Koniuchy-Zbornow half sich allein, vor Brzezany aber zerschlugen den Feind Garde und 105. sowie hier neu 1. R., 199. D. am 8. so sehr, daß nochmaliger dreitägiger Angriff am 16. nur noch eine Tat der Verzweiflung war. Damals kommandierte hier Gerock, später ins Trotustal versetzt. Brussilow konnte aber seinem Millionenverlust noch etliche Hunderttausende hinzufügen. Übrigens hat obige Ziffer keinen
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