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Bismarck 04

Bismarck 04

Titel: Bismarck 04 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Karl Bleibtreu
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Schlacht gerückt, eine davon auf 16 geschmolzen. Warum nicht? Solche Einzelfälle besagen gar nichts. Bei so schreiender Unrichtigkeit schenkt man auch Haighs Selbstschätzung nicht Glauben, er habe im Juli 7071 Off., 121 097 verloren, was er später gleich auf 8709, 187 372 erhöhen und mit 200 000 abrunden mußte. Deutsche Schätzung 230 000 ist bescheiden; bei 30 Mann pro englische Off. sind 260 000 und so wirds wohl sein. Laut britischer Aussage »außerordentlicher Verlust bei Longeval«. Bei Trones ganzes Rgt. West Kent aufgerieben; 36. irische Div. derart angeschossen, daß eines ihrer Bataillone nur 50 von 1000 behielt, bei allen Sturmtruppen 50–70 % Einbuße, alle Off. gefallen! In ihr weiteres Blutbad möchten wir nicht statistisch hinabsteigen; die Verbündeten verloren wie immer den Kern ihrer Truppen. Es bleibt dabei, daß bei steigendem deutschen Augustverlust die Schlacht sich bis Mitte Oktober wenig beruhigte. Wieder die alte Geschichte, wie wir sie sattsam kennen, warum offizielle Meldungen fortan spärlicher flossen: Beide Parteien wünschten nicht, daß man die Fortdauer der Kampfschwere erriet. Wie in allen früheren Schlachten Angreifer und Verteidiger nicht gleich ihre ganze Macht einsetzten, um den Massenverbrauch nicht zu überstürzen, so erstarkte auch hier die Verteidigung erst in dem Maße, wie man über feindlichen Massenaufwand ins Klare kam. –
    Im Großkampf von Maurepas wurde 23. R. D. durch 1. b. R. D. am 12. August abgelöst, die sich bei Clery gegen Gallier und Afrikaner heftig verteidigte, schon am 17. sprang 1. G. D. für sie ein. Gleichen Liebesdienst erwies 2. G. D. der 5. b. R. D., die ihrerseits Ablösung der 8. b. R. D. ausführte. Die verdienstvollen Arraskämpfer, in deren Gefechtsstreifen 27 deutsche Batterien spielten, ließen sich nicht nehmen, bis 27. fortzufechten, worauf sie mit Verlust von 108, 4882, abtraten (Kr. Arch., wir rechneten aus Verl. nur 4800). Rechts von ihnen geriet 27. D. in Not, am 18. teilweise überrannt; dennoch hielten b. 7., 10. R. stand, 12. R. vor Maurepas. Obschon 1. R. K. nicht soviel verlor wie im Juli die eine 10. Div. (118, 5505), so bluteten auch diese Bayern sehr für so kurze Kampfzeit und wir sehen auf Schritt und Tritt (bei Armin besonders so), wie erst im August die Schlacht ihren Zenith erreichte. Am Delvilleholz hatten die Briten es mit 5., 56. D. zu tun; jetzt erschienen dort auch 4. b. D. und später 5. bei Longeval–Flers, während 3. sich am Fournauxwald dem Stoß auf Martinpuich entgegenwarf. Obwohl hier erst im September der Hauptkampf tobte, dürfte Ende August 2. b. K. größtenteils im Feuer gewesen sein. Englische offizielle Darstellung ist so wirr, daß sie Ereignisse auf Juli verlegt, die erst im Aug. und Sept. vorfielen. Haigh schämte sich wohl, daß sein Juli-Vorwärts so weit hinter seiner Hoffnung zurückblieb. Obwohl soeben Rumäniens Kriegserklärung erfolgte, was wieder Ablenkung von Kräften dorthin heischte, gewährte Abflauen der Verdunschlacht den Sommekämpfern neuen Zufluß, besonders an Batterien, von denen 26 allein bei der am Südflügel einrückenden 2. ostpreuß. D. (Sie blieb ganz in Reserve und verlor im Juli nur 260, also kann Fernfeuer nicht so arg gewirkt haben, wie man meint.) Im Sept. raste die Schlacht mit unverminderter Heftigkeit. Am 15. entriß ein Tankangriff den 18. Pfälzern den Fournauxwald; am 16. rang man schwer bei Flers-Lesboeuf, wo jetzt 50. R. D. unterstützte, sie verlor 2900 (230. R. allein 1144). Auch 6. b. D. kam von Verdun her und wehrte am 25. neuen Ansturm ab, gemeinsam mit der gleichfalls herbeigeeilten Th. 7. R. D. Es ist bewundernswert, wie bei Verdun so grausam abgekämpfte Truppen, besonders 5. Brand. D., so unverzagt dem neuen Furchtbaren trotzten, statt Ruhe zu begehren. 4. b. D. schlug sich hervorragend, besonders die Bamberger, denen zwar eine angrenzende Höhe verloren ging wie Flers den Würzburgern, die aber dann mit Hilfe der 5. b. abriegelten. 17. Pfälzer behaupteten noch Martinpuich. Als die Briten am Hohlweg von Lesboeuf in die rechte Flanke der Bayernlinie eindrangen, dämmten 7., 19. und Reste von I/9. ab. Seitwärts bei Guinchy–Sailly lag rhein. 28. der 185. D. in stehendem Gefecht. Jetzt traf der Stoß mit voller Wucht die 6. b. D.; am 26., 27. wurden hier I/II/6. in Gnaudecourd vernichtet. Dies müssen wir dem b. Kr. Arch. glauben, nachdem wir Haighs Übertreibung verspotteten, aus V. L.

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