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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Bett lag und nicht schlafen konnte, hatte ich mir sogar überlegt, was ich sagen würde. Doch ich kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich nicht den nötigen Mumm dafür hatte. Verglichen mit mir war der feige Löwe aus Der Zauberer von Oz ein Superheld.
    Als ich dann mit Jessica die Cafeteria betrat und vergeblich versuchte, nicht den ganzen Saal mit den Augen nach ihm abzusuchen, sah ich seine vier Quasi-Geschwister gemeinsam am gleichen Tisch sitzen wie tags zuvor – er jedoch war nirgends zu sehen.
    Mike fing uns ab und brachte uns zu seinem Tisch. Jessica schien seine Aufmerksamkeit in Hochstimmung zu versetzen, und ihre Freundinnen und Freunde gesellten sich schnell zu uns. Ich versuchte ihrem ungezwungenen Geplauder zu folgen, doch mir war überhaupt nicht wohl dabei – nervös wartete ich auf seine Ankunft und hoffte nur, dass er mich ignorieren und damit meine Befürchtungen widerlegen würde.
    Er kam nicht, und ich wurde immer angespannter.
    Als er bis zum Ende der Pause nicht aufgetaucht war, ging ich etwas mutiger zu Biologie. Mike entwickelte immer mehr die Verhaltensweisen eines Golden Retriever und wich den ganzen Weg nicht von meiner Seite. Als wir den Raum betraten, hielt ich die Luft an, doch auch hier war nichts von Edward Cullen zu sehen. Erleichtert atmete ich aus und ging zu meinem Platz. Mike folgte mir und erzählte von einem geplanten Ausflug zum Strand. Er blieb bei meinem Tisch, bis es klingelte, dann lächelte er wehmütig und setzte sich neben ein Mädchen mit Zahnspange und missratener Dauerwelle. Ich musste mir etwas einfallen lassen, was Mike anging, doch es würde nicht einfach werden. In einer Stadt wie dieser, in der alle aufeinanderhockten, war Diplomatie gefragt. Ich war aber noch nie sonderlich taktvoll gewesen und hatte keinerlei Erfahrung im Umgang mit allzu freundlichen Jungs.
    Ich war froh, dass Edward nicht da war und ich den Tisch für mich allein hatte. Das redete ich mir zumindest ein, immer wieder, ohne jedoch den schleichenden Verdacht loszuwerden, dass ich der Grund für seine Abwesenheit war. Es war natürlich völlig albern und egozentrisch, mir einzubilden, dass ich jemanden so stark beeinflussen könnte. Es war unmöglich. Und doch konnte ich das Gefühl nicht abschütteln, dass es stimmte.
    Als der Schultag endlich geschafft und das Blut nach dem Zwischenfall beim Volleyball wieder aus meinen Wangen gewichen war, zog ich mir schnell meine Jeans und meinen marineblauen Pullover an. Ich hatte es eilig, den Umkleideraum zu verlassen, und war froh, als ich sah, dass ich meinem Freund, dem Golden Retriever, für den Moment entkommen war. Rasch lief ich zum Parkplatz, der von flüchtenden Schülern bevölkert war, stieg in meinen Transporter und kramte in meiner Tasche, um sicherzugehen, dass ich alles Nötige eingepackt hatte.
    Am Abend zuvor hatte ich nämlich entdeckt, dass Charlies Kochkünste nicht über Spiegeleier mit Speck hinausgingen, und für die Dauer meines Aufenthaltes das Küchenkommando beansprucht. Charlie war einverstanden gewesen. Außerdem hatte ich herausgefunden, dass nichts Essbares im Haus war, weshalb ich mich jetzt mit meiner Liste und ein paar Scheinen aus einer Dose mit der Aufschrift »Einkaufsgeld« auf den Weg zu Thriftway machte.
    Ich ließ meinen lärmenden Motor aufheulen, ignorierte die Leute, die sich nach mir umdrehten, legte den Rückwärtsgang ein und reihte mich vorsichtig in die Schlange der Fahrzeuge ein, die den Parkplatz verlassen wollten. Während ich wartete und so tat, als käme das ohrenbetäubende Dröhnen von einem anderen Auto, sah ich die beiden Cullens und die Hale-Zwillinge in ihren Wagen steigen. Es war der blitzende neue Volvo – natürlich. Bisher hatten mich ihre Gesichter zu sehr gefesselt, als dass ich auf ihre Kleidung geachtet hätte, doch jetzt sah ich, dass sie allesamt außerordentlich gut gekleidet waren: Sie trugen schlichte Sachen, die subtil auf ihre Designerherkunft schließen ließen. Dabei hätten sie bei ihrem Aussehen und der Art und Weise ihres Auftretens genauso gut in Lumpen gehen können. War es nicht zu viel des Guten, nicht nur blendend auszusehen, sondern auch noch Geld zu haben? Doch soweit ich das beurteilen konnte, war es meistens so im Leben. Auch wenn es ihnen hier in Forks anscheinend keine Anerkennung verschaffte.
    Obwohl, so richtig glaubte ich das nicht. Ihre Isolation musste von ihnen gewollt sein – ich konnte mir nicht vorstellen, dass solcher Schönheit

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