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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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seine Hände links und rechts von mir ab und lehnte sich so nahe heran, dass unsere Gesichter sich fast berührten. Alle Fluchtwege waren mir versperrt.
    »So«, flüsterte er, und allein sein Geruch verhinderte, dass ich klar denken konnte. »Und wovor genau hast du noch mal Angst?«
    »Dass ich gegen einen Baum pralle und, äh« – ich schluckte –, »sterbe. Und dass mir schlecht wird.«
    Er unterdrückte ein Lachen. Dann beugte er sich herab und berührte mit seinen kalten Lippen zärtlich die Senke unterhalb meiner Kehle.
    Sein Mund bewegte sich an meiner Haut. »Hast du immer noch Angst?«, murmelte er.
    »Ja.« Ich versuchte mich zu konzentrieren. »Vor Zusammenstößen mit Bäumen und vor Schwindelgefühlen.«
    Seine Nasenspitze glitt von meiner Kehle hoch zu meinem Kinn. Sein kalter Atem kitzelte auf meiner Haut.
    »Und jetzt?«, flüsterte er; sein Mund lag an meiner Wange.
    »Ja – Bäume«, japste ich. »Schwindel.«
    Er küsste meine Augenlider. »Bella, du denkst doch nicht ernsthaft, ich würde gegen einen Baum prallen, oder?«
    »Nein, aber ich vielleicht.« Das klang nicht überzeugend. Er witterte einen leichten Sieg.
    Langsam ließ er seine Küsse an meiner Wange hinabwandern; an meinem Mundwinkel hielt er inne.
    »Würde ich denn zulassen, dass dir ein Baum etwas antut?« Seine Lippen schwebten über meiner zitternden Unterlippe, berührten sie, berührten sie nicht ganz.
    »Nein«, flüsterte ich. Ich wusste, meine Argumentation hatte noch einen brillanten zweiten Teil, doch ich konnte mich an nichts erinnern.
    »Siehst du«, sagte er. »Es gibt rein gar nichts, wovor du Angst haben musst.«
    »Nein«, seufzte ich und gab auf.
    Dann nahm er mein Gesicht beinahe grob in seine Hände und küsste mich mit ganzer Leidenschaft; unwiderstehlich schmiegten sich seine Lippen an meine.
    Es gab wirklich keine Entschuldigung für mein Verhalten. Inzwischen wusste ich es eigentlich besser und konnte doch nicht verhindern, dass ich genau wie beim ersten Mal reagierte: Anstatt in sicherer Bewegungslosigkeit zu verharren, schlang ich meine Arme fest um seinen Hals und war plötzlich mit seiner steinernen Gestalt verschmolzen. Mit einem lustvollen Seufzen öffneten sich meine Lippen.
    Er taumelte zurück und befreite sich mühelos aus meiner Umarmung.
    »Verdammt, Bella«, keuchte er, »du bringst mich noch um, ganz ehrlich!«
    Ich beugte mich nach vorne und stützte mich auf meinen Knien ab.
    »Du bist unzerstörbar«, murmelte ich atemlos.
    »Bis ich dich traf, dachte ich das auch. Und jetzt lass uns von hier verschwinden, bevor ich tatsächlich Dummheiten mache«, knurrte er.
    Wie zuvor warf er mich auf seinen Rücken, doch ich merkte, dass er sich diesmal Mühe geben musste, sanft mit mir umzugehen. Ich schlang die Beine um seine Hüften und schloss die Arme im Würgegriff um seinen Hals.
    »Vergiss nicht, die Augen zu schließen«, erinnerte er mich unwirsch.
    Eilig schob ich das Gesicht zwischen seine Schultern und meinen Oberarm und kniff meine Augen fest zu.
    Es war kaum zu spüren, dass er rannte. Ich bekam zwar mit, dass sein Körper sich gleitend fortbewegte, doch er hätte auch einen gemütlichen Spaziergang machen können, so sanft fühlte es sich an. Beinahe hätte ich meine Augen geöffnet, nur um zu sehen, ob er tatsächlich wie am Vortag durch den Wald flog; doch ich dachte an den abscheulichen Schwindel und widerstand der Versuchung. Ich begnügte mich damit, seinen regelmäßigen Atemzügen zu lauschen.
    Dann spürte ich seine Hand auf meinen Haaren. »Bella, es ist vorbei.«
    Vorsichtig öffnete ich meine Augen, und tatsächlich: Wir standen. Steifgliedrig löste ich meinen Griff von seinem Körper und rutschte zu Boden.
    »Oh!«, schnaufte ich, als ich rücklings auf die nasse Erde plumpste.
    Ungläubig starrte er mich an, so als wüsste er nicht genau, ob er immer noch zu sauer war, um mich lustig zu finden. Mein verdattertes Gesicht gab offenbar den Ausschlag: Er begann schallend zu lachen.
    Ich rappelte mich auf, klopfte mir den Matsch und die Farne von der Jacke und tat so, als existierte er nicht. Er lachte nur noch lauter. Beleidigt stakste ich in den Wald hinein.
    Dann lag sein Arm um meine Hüfte.
    »Wo willst du denn hin, Bella?«
    »Ich geh mir ein Baseballspiel ansehen. Du scheinst zwar keine Lust mehr darauf zu haben, aber ich bin mir sicher, die anderen haben auch ohne dich ihren Spaß.«
    »Du läufst in die falsche Richtung.«
    Ohne ihn anzuschauen, machte ich kehrt und

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