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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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sich ein Video an, im Dunkeln, woanders.«
    »Weißt du, wo?«
    »Nein, man sieht nichts, es ist zu dunkel.«
    »Und im Spiegelraum, was ist da noch?«
    »Nur die Spiegel und dieses Goldband. Es umschließt den ganzen Raum. Dann steht da noch ein schwarzer Tisch mit einer großen Stereoanlage, und ein Fernseher mit Videorecorder. Er bedient zwar den Videorecorder, aber er schaut sich nichts an, wie er es in dem dunklen Raum tut. Er wartet.« Ihr Blick wanderte umher und verharrte dann auf Jasper.
    »Sonst nichts?«, fragte er.
    Sie schüttelte den Kopf. Reglos schauten sie sich an.
    »Was bedeutet das?«, fragte ich.
    Zuerst antwortete mir niemand, dann richtete Jasper seinen Blick auf mich.
    »Es bedeutet, dass der Tracker seinen Plan geändert hat. Er hat eine Entscheidung getroffen, die ihn in den verspiegelten und in den dunklen Raum führen wird.«
    »Aber wir wissen nicht, wo diese Räume sind, oder?«
    »Nein.«
    »Wir wissen nur, dass er wohl nicht in den Bergen nördlich von Washington ist, auf der Flucht vor den anderen«, sagte Alice trübsinnig. »Er wird ihnen entkommen.«
    »Sollen wir sie anrufen?«, fragte ich. Sie schauten sich fragend an; offenbar waren sie unentschlossen.
    Das Telefon klingelte.
    Alice hatte das Zimmer durchquert, bevor ich meinen Kopf auch nur heben konnte.
    Sie hielt das Handy an ihr Ohr, doch zunächst sagte sie nichts.
    »Carlisle«, flüsterte sie dann. Anders als ich schien sie weder überrascht noch erleichtert zu sein.
    »Ja«, sagte sie und schaute zu mir. Dann hörte ich wieder zu.
    »Ich hab ihn gerade gesehen.« Und sie beschrieb erneut die beiden Räume. »Was auch immer ihn dazu bewogen hat, das Flugzeug zu besteigen … es führt ihn dorthin.« Sie hielt inne. »Ja«, sagte sie und dann, an mich gerichtet: »Bella?«
    Sie hielt mir das Telefon hin, und ich rannte zu ihr.
    »Hallo?«, hauchte ich.
    »Bella«, sagte Edward.
    »Edward! Ich hatte solche Angst!«
    »Bella«, sagte er seufzend. »Ich hab dir doch gesagt, du sollst um nichts Angst haben als um dich selbst.« Es war so unbeschreiblich gut, seine Stimme zu hören. Ich spürte, wie die beklemmende Verzweiflung mich langsam losließ und sich auflöste.
    »Wo bist du?«
    »Wir sind in der Nähe von Vancouver. Bella, es tut mir so leid – wir haben ihn verloren. Er war auf der Hut und kam nie weit genug heran, dass ich seine Gedanken hören konnte. Und jetzt ist er weg – es scheint, als habe er einen Flug genommen. Wir nehmen an, dass er auf dem Weg zurück nach Forks ist, um noch mal von vorne anzufangen.« Hinter mir hörte ich, wie Alice Jasper auf den neuesten Stand brachte; ihre schnellen Worte verschmolzen zu einem summenden Geräusch.
    »Ich weiß. Alice hat gesehen, dass er entkommen ist.«
    »Aber keine Sorge – er wird nichts finden, was ihn zu dir führen kann. Du musst nur dort bleiben, wo du bist, bis wir ihn wieder aufgespürt haben.«
    »Das ist okay. Ist Esme bei Charlie?«
    »Ja. Die Frau war in der Stadt. Sie ist ins Haus gegangen, während Charlie bei der Arbeit war. Aber ihm hat sie sich nicht genähert, also hab keine Angst. Er ist in Sicherheit – Esme und Rosalie passen auf.«
    »Was will die Frau?«
    »Sie versucht wahrscheinlich, deine Spur aufzunehmen. Letzte Nacht hat sie die ganze Stadt durchstöbert. Rosalie ist ihr zum Flugplatz, durch sämtliche Straßen und in die Schule gefolgt. Sie sucht nach Hinweisen, Bella, aber es gibt keine.«
    »Und du bist sicher, dass Charlie nichts passieren kann?«
    »Ja, Esme lässt ihn nicht aus den Augen. Und wir sind auch bald wieder da. Sobald der Tracker zurück nach Forks kommt, haben wir ihn.«
    »Ich vermisse dich«, flüsterte ich.
    »Ich weiß, Bella. Ich weiß genau, wie du dich fühlst. Es ist, als hättest du einen Teil von mir mit dir genommen.«
    »Dann komm und hol ihn dir.«
    »Bald – so bald wie möglich. Aber zuerst werde ich dafür sorgen, dass du in Sicherheit bist.« Seine Stimme klang streng.
    »Ich liebe dich«, sagte ich.
    »Glaubst du mir, dass ich dich auch liebe, trotz allem, was ich dir zumute?«
    »Ja.«
    »Ich bin bald bei dir.«
    »Ich warte auf dich.«
    Dann war die Verbindung beendet, und die Verzweiflung kehrte zurück.
    Ich ging zu Alice, um ihr das Handy zu geben. Sie und Jasper waren über den Tisch gebeugt, und Alice zeichnete etwas auf einen Bogen Hotelbriefpapier. Ich schaute ihr über die Schulter.
    Sie skizzierte einen langen, rechteckigen Raum mit einem schmaleren, quadratischen Abschnitt an einem

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