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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Kissen war platt gelegen und klumpig, und von irgendwo neben meinem Ohr kam ein monotones, anstrengendes Piepen. Ich wusste nicht, wo ich war, machte mir aber gewisse Hoffnungen, am Leben zu sein – schwer vorstellbar, dass der Tod so unbequem war.
    Meine Hände waren mit durchsichtigen Schläuchen umwickelt; unter meiner Nase klebte irgendwas, das mir quer übers Gesicht verlief. Ich hob meine Hand, um es abzureißen.
    »Auf keinen Fall.« Kühle Finger hielten meine Hand fest.
    »Edward?« Ich drehte meinen Kopf zur anderen Seite und blickte in sein vollendet schönes Gesicht. Sein Kinn lag auf dem Rand meines Kissens. Ich bin am Leben!, jubelte es in mir. Erst jetzt wurde es mir tatsächlich bewusst; tiefe Dankbarkeit durchströmte mich. »Edward, es tut mir so leid!«
    »Pschhhh«, machte er beruhigend. »Alles ist gut.«
    »Was ist passiert?« Ich erinnerte mich nur undeutlich, doch beim Versuch, den Nebel zu vertreiben, wurde mir schwindlig.
    »Ich bin fast zu spät gekommen«, flüsterte er mit gequälter Stimme. »Es hätte zu spät sein können.«
    »Es war so dumm von mir, Edward. Ich dachte, er hätte meine Mutter.«
    »Er hat uns alle reingelegt.«
    Ein Gedanke durchzuckte mich. »Ich muss Charlie und Mom anrufen.«
    »Hat Alice schon gemacht. Renée ist hier – das heißt im Krankenhaus. Sie ist gerade was essen gegangen.«
    »Sie ist hier?« Ich versuchte mich aufzusetzen, doch das Schwindelgefühl wurde stärker, und Edward drückte mich sanft zurück auf das Kissen.
    »Sie wird gleich wieder hier sein«, versprach er. »Und du darfst dich nicht bewegen.«
    »Aber – was hast du ihr denn gesagt?« Ich war panisch und dachte nicht daran, mich besänftigen zu lassen – Mom war da, und ich erholte mich gerade von einem Vampirangriff! »Was denkt sie, warum ich hier bin?«
    »Du bist zwei Treppen heruntergefallen und dann durch ein Fenster gestürzt«, sagte er. »Du musst zugeben, so unrealistisch ist das gar nicht.«
    Ich seufzte – selbst das tat schon weh. Dann betrachtete ich die Konturen meines Körpers, die sich unter der Decke abzeichneten. Mein Bein war ein einziger dicker Klumpen.
    »Wie schlimm hat’s mich denn erwischt?«, fragte ich.
    »Du hast ein gebrochenes Bein, vier gebrochene Rippen, ein paar Risse im Schädel, dazu Prellungen und Blutergüsse am ganzen Körper. Und du hast viel Blut verloren. Du brauchtest eine Transfusion, was mir überhaupt nicht gefallen hat – eine Weile hast du völlig falsch gerochen.«
    »Das war bestimmt mal ’ne nette Abwechslung.«
    »War es nicht – ich mag, wie du riechst.«
    »Wie hast du es geschafft?«, fragte ich leise. Er wusste sofort, was ich meinte.
    »Ich weiß es nicht.« Er wich meinem fragenden Blick aus und nahm meine dick verbundene Hand in seine – ganz behutsam, um mir nicht wehzutun oder das Kabel, das mich mit einem der Monitore verband, abzureißen.
    Geduldig wartete ich, dass er fortfuhr.
    Er seufzte; sein Blick war noch immer gesenkt. »Eigentlich war es unmöglich … aufzuhören«, flüsterte er. »Unmöglich. Aber ich hab es geschafft.« Dann endlich schaute er mich an und lächelte zaghaft. »Ich muss dich wirklich lieben.«
    Ich lächelte zurück und merkte dabei, dass selbst mein Gesicht wehtat. »Und – schmecke ich so gut, wie ich rieche?«, fragte ich scherzhaft.
    »Besser! Sogar noch besser, als ich gedacht hatte.«
    »Tut mir leid.«
    Er hob seinen Blick zur Decke. »Ausgerechnet dafür entschuldigst du dich.«
    »Wofür soll ich mich denn deiner Meinung nach entschuldigen?«
    »Dafür, dass du mich fast für immer verlassen hättest.«
    »Tut mir leid«, sagte ich noch einmal.
    »Ich weiß, warum du das gemacht hast«, sagte er beschwichtigend. »Trotzdem war es natürlich vollkommen unvernünftig. Du hättest auf mich warten sollen, du hättest es mir sagen sollen.«
    »Du hättest mich nicht gehen lassen.«
    »Stimmt«, sagte er verbissen, »hätte ich nicht.«
    Einige sehr unangenehme Erinnerungen wurden wach, und ich zuckte zusammen.
    Edward erschrak. »Bella, was ist denn?«, fragte er besorgt.
    »Was ist mit James passiert?«
    »Als ich ihn von dir weggerissen hatte, haben sich Emmett und Jasper um ihn gekümmert«, sagte er mit grimmigem Bedauern.
    Ich war verwundert. »Komisch, die beiden habe ich gar nicht gesehen.«
    »Sie mussten rausgehen … es war alles voller Blut.«
    »Aber du bist geblieben.«
    »Ich bin geblieben, ja.«
    »Und Carlisle und Alice auch …«
    »Sie lieben dich,

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