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Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen

Titel: Bis(s) 1 - Bis(s) zum Morgengrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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hätte dich heute alleine fahren lassen sollen«, verkündete er ohne jeden Zusammenhang, während ich kaute.
    »Warum?«, wollte ich wissen.
    »Alice und ich verschwinden nach dem Essen.«
    »Oh.« Ich sah ihn verständnislos an. Und enttäuscht. »Das ist schon okay, es ist nicht so weit zu laufen.«
    Er runzelte genervt die Stirn. »Du musst natürlich nicht nach Hause laufen. Wir holen deinen Transporter und stellen ihn hier ab.«
    »Ich hab den Schlüssel nicht dabei«, seufzte ich. »Ehrlich, es macht mir nichts aus zu laufen.« Was mir etwas ausmachte, war die Zeit, in der ich nicht bei ihm war.
    Er schüttelte den Kopf. »Dein Transporter wird da sein und der Schlüssel wird stecken – es sei denn, du machst dir Sorgen, dass ihn jemand klauen könnte.« Der Gedanke brachte ihn zum Lachen.
    »Wie du meinst«, sagte ich und schürzte trotzig die Lippen. Ich war mir ziemlich sicher, dass der Schlüssel in der Tasche der Jeans war, die ich am Mittwoch getragen hatte und die jetzt unter einem Berg von Wäsche in der Waschküche lagen. Selbst wenn er – falls es das war, was er vorhatte – bei mir einbrach, würde er ihn nie finden. Er schien die Herausforderung zu spüren, die in meiner Zustimmung lag, und grinste, strotzend vor Selbstbewusstsein.
    »Und wo wollt ihr hin?«, fragte ich so beiläufig wie möglich.
    »Jagen«, antwortete er mit grimmiger Miene. »Wenn ich morgen mit dir allein bin, will ich vorher jede denkbare Vorsorge treffen.« Sein Gesicht wurde missmutig … und flehend. »Du kannst immer noch absagen, Bella.«
    Ich schlug meine Augen nieder, um der Überzeugungskraft seines Blickes zu entgehen. Ich wollte mich nicht dazu bewegen lassen, ihn zu fürchten, egal, wie real die Gefahr war. Es ist egal , wiederholte ich in Gedanken.
    »Nein«, flüsterte ich und blickte ihm wieder ins Gesicht. »Kann ich nicht.«
    »Vielleicht hast du Recht«, murmelte er trübsinnig. Seine Pupillen schienen sich vor meinen Augen zu verdunkeln.
    Ich wechselte das Thema. »Wann kommst du morgen?«, fragte ich, bedrückt von dem Gedanken, dass er mich gleich verlassen würde.
    »Das kommt drauf an … morgen ist Samstag – willst du nicht ausschlafen?«
    »Nein«, antwortete ich allzu schnell. Er unterdrückte ein Lächeln.
    »Dann um dieselbe Zeit wie immer«, legte er fest. »Ist Charlie dann da?«
    »Nein, er fährt morgen angeln.« Ich strahlte beim Gedanken daran, wie praktisch sich alles ineinandergefügt hatte.
    Seine Stimme wurde schneidend. »Und was wird er denken, wenn du nicht nach Hause kommst?«
    »Keine Ahnung«, erwiderte ich trocken. »Er weiß, dass ich Wäsche waschen wollte. Vielleicht denkt er ja, ich bin in die Waschmaschine gefallen?«
    Er funkelte mich böse an und ich funkelte zurück. Sein Zorn war sehr viel eindrucksvoller als meiner.
    »Und, was jagt ihr heute?«, fragte ich, als ich mir sicher war, das Blickduell verloren zu haben.
    »Was wir im Nationalpark finden können. Wir werden in der Umgebung bleiben.« Er schien etwas ratlos zu sein, was er von meiner beiläufigen Bezugnahme auf seine geheime Existenz halten sollte.
    »Warum fährst du mit Alice?«, fragte ich interessiert.
    »Alice ist am … verständnisvollsten.« Er runzelte die Stirn, als er das sagte.
    »Und die anderen?«, fragte ich zaghaft.
    Für einen Moment zogen sich seine Augenbrauen zusammen. »Die sind vor allem skeptisch.«
    Ich warf einen verstohlenen Blick über meine Schulter auf seine Familie. Sie starrten in verschiedene Richtungen, genau wie an dem Tag, als ich sie zum ersten Mal sah. Nur dass sie jetzt zu viert waren; ihr schöner Bruder mit den bronzefarbenen Haaren saß mir gegenüber und schaute mich besorgt aus seinen goldenen Augen an.
    »Sie mögen mich nicht«, vermutete ich.
    »Das ist es nicht«, widersprach er mit einer Unschuldsmiene, die mich an seiner Aufrichtigkeit zweifeln ließ. »Sie begreifen nicht, dass ich dich nicht in Ruhe lassen kann.«
    Ich verzog das Gesicht. »Da geht’s ihnen wie mir.«
    Edward schüttelte langsam seinen Kopf und verdrehte die Augen zur Decke, bevor er mich wieder anschaute. »Ich hab’s dir doch gesagt – du kannst dich offensichtlich selber überhaupt nicht richtig einschätzen. Du bist anders als alle Menschen, die ich je kennengelernt habe. Du faszinierst mich.«
    Ich schaute ihn grimmig an, vollkommen sicher, dass er sich über mich lustig machte.
    Er lächelte. »Dank meiner speziellen Talente«, sagte er leise und tippte sich unauffällig an die

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