Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
Vom Netzwerk:
genommen. Ich wusste, dass ich zu spät kommen würde, aber es war unmöglich, nichts zu tun. Und dann komme ich hierher und denke, ich könnte Charlie vielleicht helfen, und wer kreuzt hier auf? Du.« Sie schüttelte den Kopf, diesmal vor Verwirrung. Ihre Stimme klang angestrengt. »Ich hab gesehen, wie du ins Wasser eingetaucht bist, und ich habe gewartet, aber du bist nicht wieder hochgekommen. Was ist geschehen? Und wie konntest du Charlie so etwas antun? Hast du überhaupt darüber nachgedacht, was das für ihn bedeuten würde? Und für meinen Bruder? Kannst du dir überhaupt vorstellen, was Edward …«
    In dem Moment, als sie seinen Namen aussprach, fiel ich ihr ins Wort. Ich hätte sie weitersprechen lassen, selbst als mir klarwurde, welchem Missverständnis sie erlegen war, nur um den glockenklaren Klang ihrer Stimme zu hören, aber jetzt musste ich sie unterbrechen.
    »Alice, ich wollte mich nicht umbringen.«
    Sie sah mich misstrauisch an. »Heißt das, du bist nicht von der Klippe gesprungen?«
    »Schon, aber …« Ich verzog das Gesicht. »Nur zum Vergnügen.«
    Ihre Miene wurde hart.
    »Ich hatte ein paar von Jacobs Freunden von der Klippe springen sehen«, erklärte ich. »Es sah … spannend aus, und ich hab mich so gelangweilt …«
    Sie wartete.
    »Ich hatte nicht bedacht, dass der Sturm so einen Einfluss auf die Strömung haben würde. Ehrlich gesagt, hatte ich überhaupt nicht groß an das Wasser gedacht.«
    Alice glaubte mir nicht. Ich sah ihr an, dass sie immer noch dachte, ich hätte mich umbringen wollen. Ich versuchte es anders. »Also, wenn du mich hast springen sehen, wieso hast du Jacob dann nicht gesehen?«
    Sie legte den Kopf schräg und sah mich verwirrt an.
    »Es stimmt«, fuhr ich fort, »wenn Jacob nicht hinterhergesprungen wäre und mich gerettet hätte, wär ich wahrscheinlich ertrunken. Okay, nicht nur wahrscheinlich, sondern mit Sicherheit. Aber er ist ja gesprungen, und er hat mich rausgeholt, und dann hat er mich wohl ans Ufer gezogen, aber das hab ich nicht richtig mitgekriegt. Ich kann nicht mehr als eine Minute unter Wasser gewesen sein, bevor er mich gerettet hat. Wie kommt es, dass du das nicht gesehen hast?«
    Sie zog verblüfft die Brauen zusammen. »Jemand hat dich herausgeholt?«
    »Ja. Jacob hat mich gerettet.«
    Ich betrachtete sie, als die unterschiedlichsten Gefühle über ihr Gesicht huschten. Irgendetwas beunruhigte sie – vielleicht die Tatsache, dass sie die Ereignisse nicht genau gesehen hatte? Ich war mir nicht sicher. Dann beugte sie sich vor und schnupperte an mir.
    Ich erstarrte.
    »Sei nicht albern«, murmelte sie und beschnupperte mich wieder.
    »Was soll das?«
    Sie überging meine Frage. »Wer war gerade mit dir da draußen? Es hat sich angehört, als ob ihr Streit hättet.«
    »Jacob Black. Er ist … sozusagen mein bester Freund. Jedenfalls war er das …« Ich dachte an Jacobs wütenden, verletzten Gesichtsausdruck und fragte mich, wie er jetzt zu mir stand.
    Alice nickte, sie sah besorgt aus.
    »Was ist?«
    »Ich weiß nicht«, sagte sie. »Ich weiß nicht, was es bedeutet.«
    »Na, jedenfalls bin ich nicht tot.«
    Sie verdrehte die Augen. »Es war töricht von ihm, zu denken, du könntest allein überleben. Ich kenne niemanden, der einen solchen Hang zu lebensgefährlichen Dummheiten hat wie du.«
    »Ich hab aber überlebt«, betonte ich.
    Sie dachte an etwas anderes. »Wenn die Strömung zu stark für dich war, wie hat dieser Jacob es dann geschafft?«
    »Jacob ist … stark.«
    Mein kurzes Zögern entging ihr nicht, und sie hob die Augenbrauen.
    Ich kaute eine Weile auf der Lippe herum. War das ein Geheimnis oder nicht? Und wenn es eins war, wem war ich dann mehr verpflichtet, Jacob oder Alice?
    Ich entschied, dass es zu schwer war, das Geheimnis für mich zu behalten. Jacob wusste alles, warum nicht auch Alice?
    »Weißt du, er ist … eine Art Werwolf«, gestand ich schnell. »Die Quileute verwandeln sich in Wölfe, wenn Vampire in der Nähe sind. Sie kennen Carlisle von ganz früher. Warst du damals schon bei Carlisle?«
    Alice starrte mich einen Moment an, dann fasste sie sich wieder und blinzelte mehrmals. »Das erklärt dann wohl den Geruch«, murmelte sie. »Aber erklärt es auch, was ich nicht gesehen habe?« Kleine Denkfalten bildeten sich auf ihrer Porzellanstirn.
    »Welchen Geruch?«, fragte ich.
    »Du stinkst wie die Pest«, sagte sie gedankenverloren. Ihre Stirn lag immer noch in Falten. »Ein Werwolf? Bist du dir sicher?«
    »Ganz

Weitere Kostenlose Bücher