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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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konnte die Frage nicht zurückhalten. Schließlich war es mein Schmerz. Damit würde ich mich befassen, wenn sie weg war, nahm ich mir vor, aber schon bei der Vorstellung wurde mir übel.
    »Nein.«
    Dafür konnte es nur eine Erklärung geben. »Dann ist er nicht bei Carlisle und Esme?«
    »Er schaut alle paar Monate vorbei.«
    »Ach so.« Er war immer noch unterwegs und genoss die Zerstreuung. Schnell fragte ich nach etwas weniger Heiklem. »Du hast gesagt, du bist mit dem Flugzeug gekommen … Von wo denn?«
    »Ich war in Denali. Bei Tanyas Familie.«
    »Ist Jasper auch hier? Ist er mitgekommen?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Er war dagegen, dass ich mich einmische. Wir hatten versprochen …« Sie beendete den Satz nicht, dann sagte sie in verändertem Ton: »Und du meinst, Charlie hat nichts dagegen, dass ich hier bin?« Sie klang besorgt.
    »Charlie ist ganz begeistert von dir, Alice.«
    »Na, das werden wir gleich sehen.«
    Und tatsächlich hörte ich ein paar Sekunden darauf, wie der Streifenwagen in die Einfahrt fuhr. Schnell sprang ich auf und lief zur Tür.
    Charlie kam langsam und mit hängenden Schultern zum Haus, er hatte den Blick gesenkt. Ich ging ihm entgegen, er sah mich nicht, bis ich ihn umarmte. Er drückte mich fest.
    »Das mit Harry tut mir so leid, Dad.«
    »Ich werde ihn wirklich vermissen«, murmelte Charlie.
    »Wie geht es Sue?«
    »Sie ist ganz benommen, als hätte sie es noch nicht richtig begriffen. Sam ist bei ihr …« Mal flüsterte er, dann sprach er wieder lauter. »Die armen Kinder. Leah ist nur ein Jahr älter als du, und Seth ist erst vierzehn …« Er schüttelte den Kopf.
    Er hielt mich immer noch eng umschlungen, als er ins Haus ging.
    »Ähm, Dad?« Ich dachte mir, dass ich ihn besser warnen sollte. »Rate mal, wer hier ist!«
    Er sah mich verständnislos an. Dann schaute er sich schnell um und entdeckte den Mercedes auf der anderen Straßenseite. Der schwarze Lack spiegelte den Schein der Verandalampe wider. Bevor er reagieren konnte, stand Alice schon in der Tür.
    »Hallo, Charlie«, sagte sie gedämpft. »Es tut mir leid, dass ich zu so einem unglücklichen Zeitpunkt komme.«
    »Alice Cullen?« Er starrte die schmale Gestalt vor sich an, als traute er seinen Augen nicht. »Alice, bist du das?«
    »Ich bin’s«, bestätigte sie. »Ich war gerade in der Gegend.«
    »Ist Carlisle …?«
    »Nein, ich bin allein.«
    Sowohl Alice als auch ich wussten, dass Charlies Frage eigentlich nicht Carlisle gegolten hatte. Er umarmte mich ein wenig fester.
    »Sie kann doch hierbleiben, oder?«, bat ich. »Ich hab sie schon eingeladen.«
    »Ja, natürlich«, sagte Charlie mechanisch. »Wir freuen uns, dass du uns besuchst, Alice.«
    »Danke, Charlie. Ich weiß, dass der Zeitpunkt schlecht gewählt ist.«
    »Nein, das ist gar kein Problem. Ich werd sowieso viel unterwegs sein, um Harrys Familie zu helfen, da ist es schön für Bella, wenn sie ein bisschen Gesellschaft hat.«
    »Auf dem Tisch steht Abendessen für dich, Dad«, sagte ich.
    »Danke, Bella.« Er drückte mich noch einmal kurz, dann schlurfte er in die Küche.
    Alice setzte sich wieder aufs Sofa, und ich setzte mich neben sie. Diesmal war sie diejenige, die mich an sich zog.
    »Du siehst müde aus.«
    »Ja«, sagte ich und zuckte die Schultern. »So ist das eben bei mir, wenn ich gerade dem Tod von der Schippe gesprungen bin … Was sagt Carlisle eigentlich dazu, dass du hier bist?«
    »Er weiß nichts davon. Er und Esme waren auf einem Jagdausflug. Er wird sich sicher melden, sobald er wiederkommt.«
    »Aber du erzählst ihm doch nichts davon … wenn er wieder vorbeischaut?«, fragte ich. Sie wusste, dass ich jetzt nicht Carlisle meinte.
    »Nein. Er würde mir den Kopf abreißen«, sagte Alice grimmig.
    Ich lachte kurz und seufzte dann.
    Ich wollte nicht schlafen. Ich wollte die ganze Nacht aufbleiben und mit Alice reden. Und ich hätte auch gar nicht so müde sein dürfen, schließlich hatte ich den ganzen Tag bei Jacob auf dem Sofa gelegen. Aber ich war vollkommen erschöpft davon, dass ich fast ertrunken wäre, und konnte die Augen nicht länger offen halten. Ich legte den Kopf an Alice’ steinerne Schulter, und der Schlaf, in den ich glitt, war friedlicher, als ich zu hoffen gewagt hätte.
    Ich erwachte früh aus diesem tiefen, traumlosen Schlaf und fühlte mich ausgeruht, aber steif. Ich lag auf dem Sofa unter den Decken, die ich Alice hingelegt hatte, und hörte sie in der Küche mit Charlie reden. Es klang so, als ob

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