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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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der Oberfläche geflackert hatte. Eine Flamme, die unmöglich ein Feuer sein konnte, aber was sonst …? Meine Finger tasteten die Wand ab, immer noch auf der Suche, immer noch zitternd …
    Plötzlich hallte etwas in meinem Kopf wider, das Jacob heute Nachmittag gesagt hatte, und auf einmal begriff ich, was es bedeutete … Sie ist ins Wasser geflüchtet , hatte er gesagt. Dort sind die Blutsauger uns überlegen. Deshalb bin ich zum Strand gerannt – ich hatte Angst, sie könnte plötzlich zurückschwimmen.
    Meine tastende Hand erstarrte, mein ganzer Körper wurde stocksteif, als mir klarwurde, weshalb mir die merkwürdige orangerote Farbe auf dem Wasser bekannt vorgekommen war.
    Victorias Haar, das wild im Wind flatterte, ihr feuerfarbenes Haar …
    Sie war da gewesen. Sie war im Wasser gewesen, ganz nah bei Jacob und mir. Wenn Sam nicht dabei gewesen wäre, wenn wir nur zu zweit gewesen wären …? Ich konnte nicht atmen, ich konnte mich nicht rühren.
    Das Licht ging an, obwohl meine erstarrte Hand den Schalter immer noch nicht gefunden hatte.
    Ich blinzelte in das grelle Licht und sah, dass jemand auf mich wartete.

Ü berraschender Besuch
    Vollkommen reglos und unnatürlich weiß stand sie im Flur und wartete, eindringlich sah sie mich mit ihren großen schwarzen Augen an, unvorstellbar schön war sie.
    Einen Moment lang zitterten mir die Knie und ich wäre fast gefallen. Dann stürmte ich ihr entgegen.
    »Alice, oh, Alice!«, rief ich, als ich gegen sie knallte.
    Ich hatte vergessen, wie hart sie war – als würde man mit dem Kopf zuerst gegen eine Zementwand rennen.
    »Bella?« Sie sagte es mit einer seltsamen Mischung aus Erleichterung und Verwirrung.
    Ich schlang die Arme um sie und keuchte, um so viel wie möglich vom Duft ihrer Haut einzuatmen. Er war mit nichts zu vergleichen – weder mit Blumen noch mit Gewürzen, Zitrus oder Moschus. Kein Parfüm auf der Welt kam ihm gleich. Mein Gedächtnis war ihm nicht gerecht geworden.
    Ich merkte gar nicht, dass mein Keuchen in etwas anderes überging – erst als Alice mich aufs Sofa im Wohnzimmer zog und mein Gesicht auf ihren Schoß bettete, wurde mir bewusst, dass ich schluchzte. Es fühlte sich an, als würde ich mich in einen kühlen Stein kuscheln, aber einen Stein, der sich tröstlich an meinen Körper schmiegte. Sanft rieb sie mir über den Rücken und wartete, bis ich mich wieder gefasst hatte.
    »Es … tut mir leid«, sprudelte es aus mir heraus. »Ich … freu mich nur so … dich zu sehen!«
    »Schon gut, Bella. Alles ist gut.«
    »Ja«, rief ich. Und ausnahmsweise schien es wirklich einmal so zu sein.
    Alice seufzte. »Ich hatte ganz vergessen, wie stürmisch du bist«, sagte sie missbilligend.
    Ich schaute sie durch meine Tränen an. Sie hatte das Gesicht abgewandt und die Lippen fest zusammengepresst. Ihre Augen waren pechschwarz.
    »Oh«, sagte ich, als ich merkte, was los war. Sie hatte Durst. Und ich roch appetitanregend. Darüber hatte ich mir schon lange keine Gedanken mehr machen müssen. »Tut mir leid.«
    »Ich bin selber schuld. Ich war zu lange nicht mehr auf der Jagd. Ich sollte mehr darauf achten, dass mein Durst nicht so groß wird. Aber ich hatte es heute so eilig.« Dann starrte sie mich wütend an. »Womit wir beim Thema wären. Würdest du bitte erklären, wie es kommt, dass du noch am Leben bist?«
    Ich stockte und hörte mit einem Mal auf zu weinen. Mir war sofort klar, was passiert sein musste und weshalb Alice hier war.
    Ich schluckte laut. »Du hast gesehen, wie ich gefallen bin.«
    »Nein«, widersprach sie und kniff die Augen zusammen. »Ich habe gesehen, wie du gesprungen bist.«
    Ich schürzte die Lippen und versuchte mir eine Erklärung auszudenken, die sich nicht völlig durchgeknallt anhörte.
    Alice schüttelte den Kopf. »Ich habe ihm gesagt, dass es so kommen würde, doch er wollte mir nicht glauben. › Bella hat es versprochen ‹ «, sagte sie und imitierte seine Stimme dabei so perfekt, dass ich vor Schreck erstarrte, während mir der Schmerz durch die Brust fuhr. » › Schau nicht in ihre Zukunft ‹ «, zitierte sie ihn weiter. » › Wir haben schon genug Schaden angerichtet. ‹ «
    »Aber auch, wenn ich nicht nach etwas Bestimmtem suche, heißt das nicht unbedingt, dass ich nichts sehe«, fuhr sie fort. »Ich habe dich nicht beobachtet, Bella, das schwöre ich. Aber ich bin eben auf dich eingestellt … Als ich dich springen sah, habe ich gar nicht groß überlegt, ich habe einfach die nächste Maschine

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