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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ruhigen Maske versuchte er krampfhaft die Anspannung zu verbergen.
    »Nein«, sagte ich endlich. Widerstrebend. »Sie kommen nicht zurück.«
    Seine Miene blieb unverändert. »Gut. Das war alles.«
    Ich starrte ihn an, mein Ärger wuchs wieder. »Na, dann geh schon. Geh und erzähl Sam, dass die Gruselmonster nicht kommen, um euch zu holen.«
    »Gut«, sagte er wieder, immer noch ruhig.
    Das war es offenbar. Jacob ging schnell aus der Küche. Ich wartete darauf, dass die Haustür ins Schloss fiel, aber es blieb still. Ich hörte die Uhr über dem Herd ticken und wunderte mich wieder darüber, wie leise er sich bewegen konnte.
    Was für eine Katastrophe. Wie war es nur möglich, dass ich in so kurzer Zeit alles kaputt gemacht hatte?
    Ob er mir verzeihen würde, wenn Alice weg war? Und wenn nicht?
    Ich sackte an der Anrichte zusammen und vergrub das Gesicht in den Händen. Wieso hatte ich alles zerstört? Aber was hätte ich anders machen können? Selbst im Nachhinein fiel mir nichts Besseres ein, keine perfekte Strategie.
    »Bella …?«, fragte Jacob besorgt.
    Ich nahm die Hände vom Gesicht und sah Jacob, der zögernd in der Küchentür stand; er war noch gar nicht gegangen. Erst als ich sah, dass meine Hände nass waren, merkte ich, dass ich weinte.
    Jacob sah jetzt gar nicht mehr gelassen aus, sondern ängstlich und unsicher. Er stellte sich mir gegenüber und senkte den Kopf, so dass wir uns besser anschauen konnten.
    »Ich hab’s schon wieder gemacht, stimmt’s?«
    »Was hast du gemacht?«, fragte ich mit schwacher Stimme.
    »Mein Versprechen gebrochen. Tut mir leid.«
    »Schon gut«, murmelte ich. »Diesmal hab ich ja angefangen.«
    Sein Gesicht war verzerrt. »Ich wusste, wie du zu ihnen stehst. Es hätte mich nicht so aus der Fassung bringen dürfen.«
    Ich sah den Abscheu in seinem Blick. Ich hätte ihm gern erklärt, wie Alice wirklich war, sie in Schutz genommen, aber ich spürte, dass jetzt nicht der richtige Moment dafür war.
    Deshalb sagte ich wieder nur: »Tut mir leid.«
    »Am besten machen wir uns keine Sorgen deswegen, okay? Sie ist doch nur zu Besuch, oder? Wenn sie abreist, ist alles wieder wie vorher.«
    »Kann ich nicht mit euch beiden gleichzeitig befreundet sein?«, fragte ich, und meine Stimme verriet, wie verletzt ich war.
    Er schüttelte langsam den Kopf. »Nein, ich fürchte, das geht nicht.«
    Ich schniefte und starrte auf seine großen Füße. »Aber du wartest auf mich, oder? Du bist immer noch mein Freund, obwohl ich Alice auch gernhabe?«
    Ich schaute nicht auf, weil ich Angst hatte, wie er auf meine letzte Äußerung reagieren würde. Es dauerte eine Weile, bis er antworten konnte, es war also wahrscheinlich gut, dass ich ihn nicht ansah.
    »Ja, du wirst immer meine Freundin sein«, sagte er schroff. »Ganz egal, wen oder was du gernhast.«
    »Versprochen?«
    »Versprochen.«
    Ich spürte seine Arme um meinen Körper und lehnte mich an seine Brust. Ich schniefte immer noch. »Was für ein Durcheinander.«
    »Ja.« Dann schnupperte er an meinem Haar und sagte: »Puh!«
    »Was ist?«, fragte ich. Ich schaute auf und sah, dass er schon wieder die Nase rümpfte. »Wieso schnuppern alle an mir? Ich stinke nicht!«
    Er lächelte ein wenig. »Doch – du riechst nach ihnen. Igitt. Zu süß – eklig süß. Und … eisig. Es brennt mir in der Nase.«
    »Echt?« Wie merkwürdig. Alice roch einfach himmlisch. Jedenfalls für einen Menschen. »Aber warum findet Alice dann auch, dass ich stinke?«
    Jetzt war sein Lächeln wie weggewischt. »Hm. Vielleicht rieche ich für sie auch nicht so gut.«
    »Also, für mich riecht ihr beide gut.« Ich lehnte den Kopf wieder an seine Brust. Sobald er zur Tür hinaus wäre, würde ich ihn schrecklich vermissen. Es war eine gemeine Zwickmühle – einerseits wollte ich Alice am liebsten für immer dabehalten. Wenn sie mich verließe, würde ich sterben – es würde sich zumindest so anfühlen. Aber wie sollte ich es andererseits ertragen, Jake nicht zu sehen? Was für ein Chaos, dachte ich.
    »Du wirst mir fehlen«, flüsterte Jacob, und es war wie ein Echo meiner Gedanken. »Jede Sekunde. Ich hoffe, sie reist bald ab.«
    »Es müsste doch nicht so sein, Jake.«
    Er seufzte. »Doch, glaub mir, Bella. Du … hast sie gern. Also komme ich besser nicht in ihre Nähe. Ich weiß nicht, ob ich mich genügend in der Gewalt habe. Sam wäre stocksauer, wenn ich den Vertrag brechen würde, und« – jetzt wurde er sarkastisch – »du wärst wahrscheinlich auch

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