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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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zusammengebissenen Zähnen, zu Carlisle gewandt. »Und deshalb schlage ich vor, dass wir dieses Gespräch verschieben, zumindest so lange, bis Bella mit der Schule fertig ist und nicht mehr bei Charlie wohnt.«
    »Das ist ein vernünftiger Einwand, Bella«, sagte Carlisle.
    Ich stellte mir vor, wie Charlie reagieren würde, wenn er heute Morgen aufwachte und nach allem, was er diese Woche hatte durchmachen müssen – erst Harrys Tod, dann mein plötzliches Verschwinden –, mein Bett leer vorfände. Das hatte er nicht verdient. So lange war es ja gar nicht mehr hin bis zum Schulabschluss …
    Ich schob die Lippen vor. »Ich werd’s mir überlegen.«
    Edwards Kiefermuskeln entspannten sich.
    »Es ist besser, wenn ich dich jetzt nach Hause bringe«, sagte er. Er war jetzt ruhiger, hatte es aber eindeutig eilig, mich von hier fortzubringen. »Nur für den Fall, dass Charlie früher wach wird.«
    Ich schaute Carlisle an. »Wenn ich mit der Schule fertig bin?«
    »Du hast mein Wort.«
    Ich holte tief Luft, lächelte und wandte mich wieder an Edward: »Gut. Du kannst mich nach Hause bringen.«
    Schnell führte Edward mich aus dem Haus, ehe Carlisle mir noch weitere Versprechungen machen konnte. Er brachte mich zum Hintereingang hinaus, so dass ich nicht sehen konnte, was im Wohnzimmer zu Bruch gegangen war.
    Auf dem Rückweg schwiegen wir. Ich hatte gewonnen und war darüber ziemlich zufrieden. Natürlich hatte ich auch Angst, aber daran versuchte ich nicht zu denken. Wieso sollte ich mir den Schmerz ausmalen – den körperlichen oder seelischen? Ich würde erst daran denken, wenn es gar nicht mehr anders ging.
    Als wir bei mir zu Hause angekommen waren, sauste Edward die Wand hoch und zu meinem Fenster hinein. Dann löste er meine Arme von seinem Nacken und setzte mich aufs Bett.
    Ich glaubte ziemlich genau zu wissen, was er dachte, aber als ich sein Gesicht sah, war ich überrascht. Er sah nicht wütend aus, eher abschätzend. Er ging in meinem dunklen Zimmer schweigend auf und ab, während ich ihn mit wachsendem Misstrauen ansah.
    »Egal, was du im Schilde führst, es wird nicht funktionieren«, sagte ich.
    »Scht, ich denke nach.«
    »Grrrm«, stöhnte ich, ließ mich aufs Bett fallen und zog mir die Decke über den Kopf.
    Ich hörte nichts, aber plötzlich war er bei mir und zog die Decke zurück, so dass er mich ansehen konnte. Er lag neben mir. Er strich mir die Haare von der Wange.
    »Wenn es dir nichts ausmacht, wäre es mir sehr lieb, wenn du dein Gesicht nicht verbergen würdest. Ich habe viel zu lange ohne deinen Anblick gelebt. Jetzt … musst du mir eine Frage beantworten.«
    »Was?«, fragte ich widerstrebend.
    »Wenn du einen einzigen Wunsch frei hättest, ganz egal welchen, was würdest du dir dann wünschen?«
    Ich sah ihn skeptisch an. »Dich.«
    Er schüttelte ungeduldig den Kopf. »Etwas, was du noch nicht hast.«
    Ich war mir nicht sicher, worauf er hinauswollte, deshalb überlegte ich genau, ehe ich antwortete. Dann sagte ich etwas, was sowohl wahr als auch so gut wie unmöglich war.
    »Ich würde mir wünschen … dass Carlisle es nicht machen muss. Sondern dass du mich verwandelst.«
    Ich behielt ihn argwöhnisch im Auge und erwartete einen Wutanfall wie bei ihm zu Hause. Zu meiner Überraschung blieb seine Miene unverändert. Er sah immer noch nachdenklich aus.
    »Was würdest du dafür geben?«
    Ich traute meinen Ohren nicht. Ich starrte in sein gelassenes Gesicht und platzte mit der Antwort heraus, ohne groß zu überlegen.
    »Alles.«
    Er lächelte schwach, dann verzog er den Mund. »Fünf Jahre?«
    Bestimmt guckte ich ebenso wütend wie entsetzt.
    »Du hast gesagt, alles«, erinnerte er mich.
    »Ja, aber … du würdest die Zeit nutzen, um dich herauszuwinden. Man muss das Eisen schmieden, solange es heiß ist. Außerdem ist es zu gefährlich, ein Mensch zu bleiben – jedenfalls für mich. Also, alles, aber nicht das .«
    Er runzelte die Stirn. »Drei Jahre?«
    »Nein!«
    »Ist es dir denn gar nichts wert?«
    Ich dachte darüber nach, wie sehr ich es mir wünschte. Lieber ein Pokerface aufsetzen, beschloss ich, und nicht zeigen, wie sehr. So hatte ich mehr Verhandlungsspielraum. »Ein halbes Jahr?«
    Er verdrehte die Augen. »Das reicht nicht.«
    »Dann ein Jahr«, sagte ich. »Das ist mein letztes Wort.«
    »Gib mir wenigstens zwei.«
    »Ausgeschlossen. Neunzehn lass ich mir ja noch gefallen. Aber es kommt nicht in Frage, dass ich auch nur in die Nähe der Zwanzig gerate. Wenn du dein

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