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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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verschämt. »Das war noch viel armseliger, als Stimmen zu hören.«
    Ich war sehr erleichtert darüber, dass er mich zu verstehen schien – es war tröstlich, dass das für ihn alles einleuchtend war. Jedenfalls schaute er mich nicht so an, als hielte er mich für verrückt. Er schaute mich an, als ob … er mich liebte.
    »Nur eine Stimme«, verbesserte ich ihn.
    Er lachte, dann zog er mich fest an seine Seite und führte mich weiter.
    »Ich mache das hier nur, damit du deinen Willen bekommst.« Während er mit großen Schritten weiterging, zeigte er vor sich in die Dunkelheit, wo groß und schwach schimmernd das Haus auftauchte. »Es ist völlig unerheblich, was sie sagen.«
    »Es betrifft sie jetzt aber auch.«
    Er zuckte gleichmütig die Schultern.
    Er führte mich durch die offene Haustür in das dunkle Haus und schaltete das Licht an. Der Raum war genauso, wie ich ihn in Erinnerung hatte – der Flügel und die weißen Sofas und die helle, massive Treppe. Kein Staub, keine weißen Laken.
    Edward rief ihre Namen, ohne die Stimme zu erheben. »Carlisle? Esme? Rosalie? Emmett? Jasper? Alice?« Sie würden ihn hören.
    Carlisle stand plötzlich neben mir, als wäre er die ganze Zeit dort gewesen. »Herzlich willkommen, Bella.« Er lächelte. »Was können wir für dich tun? Angesichts der frühen Stunde nehme ich an, dass dies kein ganz gewöhnlicher Besuch ist?«
    Ich nickte. »Ich möchte sofort mit euch allen sprechen, wenn das geht. Es ist wichtig.«
    Während ich das sagte, schaute ich Edward ins Gesicht. Er guckte missbilligend, aber ergeben. Als ich wieder zu Carlisle schaute, sah auch er Edward an.
    »Natürlich«, sagte Carlisle. »Lasst uns doch in das andere Zimmer gehen.«
    Carlisle führte uns durch das helle Wohnzimmer, dann hinüber ins Esszimmer, und knipste die Lichter an. Das Zimmer hatte ebenso weiße Wände und eine so hohe Decke wie das Wohnzimmer. In der Mitte stand unter einem niedrig hängenden Kronleuchter ein großer, glänzender ovaler Tisch mit acht Stühlen. Carlisle bot mir einen Platz am Kopf des Tisches an.
    Bis dahin hatte ich noch nie gesehen, dass die Cullens den Esstisch benutzten – er war nur Requisite. Sie aßen nicht im Haus.
    Kaum hatte ich mich hingesetzt, sah ich, dass wir nicht allein waren. Esme war Edward gefolgt, und hinter ihr kam einer nach dem anderen die ganze Familie herein.
    Carlisle setzte sich zu meiner Rechten und Edward zu meiner Linken. Auch die anderen nahmen leise Platz. Alice grinste mich an, sie wusste schon Bescheid. Emmett und Jasper sahen neugierig aus, und Rosalie lächelte mich zaghaft an. Ich lächelte genauso schüchtern zurück. Wir mussten uns erst noch aneinander gewöhnen.
    Carlisle nickte mir zu. »Du hast das Wort.«
    Ich schluckte. Es machte mich nervös, dass sie mich alle so anstarrten. Edward nahm unterm Tisch meine Hand. Ich schaute ihn verstohlen an, aber er beobachtete die anderen, er sah sehr angespannt aus.
    »Also«, sagte ich. »Ich hoffe, Alice hat euch schon erzählt, was in Volterra passiert ist?«
    »Alles«, versicherte mir Alice.
    Ich sah sie vielsagend an. »Und das unterwegs?«
    »Das auch.« Sie nickte.
    »Gut.« Ich seufzte erleichtert. »Dann sind wir alle auf dem gleichen Stand.«
    Sie warteten geduldig, während ich meine Gedanken zu ordnen versuchte.
    »Also, ich habe ein Problem«, begann ich. »Alice hat den Volturi versprochen, dass ich eine von euch werde. Sie werden jemanden schicken, der das kontrolliert, und das ist bestimmt nichts Gutes – das sollten wir vermeiden. Denn jetzt betrifft es auch euch alle. Das tut mir leid.« Ich schaute ihre schönen Gesichter eins nach dem anderen an, wobei ich mir das allerschönste bis zuletzt aufbewahrte. Edward hatte die Mundwinkel nach unten verzogen. »Aber wenn ihr mich nicht wollt, werde ich mich nicht aufdrängen, ganz gleich, ob Alice dazu bereit ist oder nicht.«
    Esme öffnete den Mund, um etwas zu sagen, doch ich hob einen Finger, ich war noch nicht zu Ende.
    »Bitte lass mich ausreden. Ihr alle wisst, was ich möchte. Und bestimmt wisst ihr auch, wie Edward darüber denkt. Ich glaube, die einzige Möglichkeit, zu einer gerechten Entscheidung zu kommen, ist eine Abstimmung. Wenn ihr beschließt, dass ihr mich nicht wollt, dann … dann werde ich wohl allein nach Italien zurückgehen. Ich kann nicht zulassen, dass sie hierherkommen.« Ich runzelte unwillkürlich die Stirn, als ich mir das vorstellte.
    In Edwards Brust war ein schwaches Grollen zu hören. Ich

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