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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ich, was wir alles brauchen, um sie wieder flottzumachen. Wann sollen wir weitermachen?«
    »Vielleicht morgen?« Die Sonntage waren der Fluch meines Lebens. Es gab nie genug Hausaufgaben, um die Zeit herumzukriegen.
    Quil stieß Embry in die Seite und sie grinsten sich an.
    Jacob lächelte erfreut. »Ja, super!«
    »Mach doch eine Liste, dann können wir die Teile gleich besorgen.«
    Jacobs Miene verfinsterte sich ein wenig. »Ich finde es immer noch nicht ganz in Ordnung, dass du das alles bezahlen willst.«
    Ich schüttelte den Kopf. »Keine Diskussion. Diese Party schmeiße ich. Du stellst nur Arbeit und Fachwissen zur Verfügung.«
    Embry sah Quil an und verdrehte die Augen.
    »Ich weiß nicht.« Jacob schüttelte den Kopf.
    »Jake, wenn ich die Dinger zu einem Mechaniker bringen würde, was würde der dafür nehmen?«, sagte ich.
    Er lächelte. »Okay, abgemacht.«
    »Von den Fahrstunden ganz zu schweigen«, fügte ich hinzu.
    Quil grinste Embry breit an und flüsterte ihm etwas zu, was ich nicht verstand. Jacob langte nach Quils Hinterkopf. »Das reicht jetzt, raus mit euch«, grummelte er.
    »Nein, ich muss sowieso los«, protestierte ich und ging hinaus. »Bis morgen, Jacob.«
    Kaum war ich außer Sicht, riefen Quil und Embry im Chor »Yeah!«.
    Dann war eine kurze Balgerei zu hören und dazwischen hier und da ein »Aua« und »Hey!«.
    »Wenn einer von euch es wagt, morgen auch nur einen Fuß auf dieses Grundstück zu setzen …«, hörte ich Jacob noch drohend sagen, dann verebbte seine Stimme, während ich durch die Bäume davonging.
    Ich kicherte leise. Bei dem Geräusch riss ich überrascht die Augen auf. Ich lachte, ich lachte tatsächlich, dabei sah noch nicht mal jemand zu. Ich fühlte mich so schwerelos, dass ich noch einmal lachte, um das Gefühl noch ein wenig festzuhalten.
    Ich war vor Charlie zu Hause. Als er ins Haus kam, nahm ich gerade das Brathähnchen aus der Pfanne.
    »Hallo, Dad.« Ich grinste ihn an.
    Ein erschrockener Ausdruck huschte über sein Gesicht, dann hatte er sich wieder unter Kontrolle. »Hallo, Schatz«, sagte er mit unsicherer Stimme. »War es nett bei Jacob?«
    Ich trug das Essen auf den Tisch. »Ja.«
    »Schön.« Er war immer noch auf der Hut. »Was habt ihr unternommen?«
    Jetzt war es an mir, auf der Hut zu sein. »Ich war bei ihm in der Werkstatt und hab ihm bei der Arbeit zugesehen. Wusstest du, dass er einen alten VW zusammenbaut?«
    »Ja, ich glaub, das hat Billy mal erwähnt.«
    Das Verhör musste unterbrochen werden, als Charlie anfing zu essen, doch er schaute mich immer noch prüfend an.
    Nach dem Abendessen machte ich dies und das, putzte zweimal die Küche und machte dann langsam meine Hausaufgaben im Wohnzimmer, während Charlie sich ein Eishockeyspiel anschaute. Ich zögerte das Zubettgehen so lange hinaus wie möglich, aber schließlich sagte Charlie, es sei schon spät. Als ich nicht reagierte, stand er auf, reckte sich und ging. Er löschte das Licht hinter sich. Widerstrebend folgte ich ihm.
    Als ich die Treppe hochging, spürte ich, wie die Reste des ungewöhnlichen Hochgefühls vom Nachmittag verflogen und einer dumpfen Angst vor dem Platz machten, was mir jetzt bevorstand.
    Ich war nicht mehr wie betäubt. Die heutige Nacht würde zweifellos genauso entsetzlich werden wie die letzte. Ich lag im Bett, rollte mich zusammen und bereitete mich auf den Angriff vor. Ich kniff die Augen zu und … das Nächste, was ich sah, war das silbrig blasse Licht, das zum Fenster hereinkam. Fassungslos starrte ich dorthin.
    Zum ersten Mal seit über vier Monaten hatte ich traumlos geschlafen. Traumlos und ohne zu schreien. Ich konnte nicht sagen, was stärker war, die Erleichterung oder der Schreck.
    Ein paar Minuten lang lag ich reglos im Bett und wartete darauf, dass es zurückkam. Denn irgendetwas musste kommen – wenn nicht der Schmerz, dann die Taubheit. Ich wartete, aber nichts geschah. Ich fühlte mich so ausgeruht wie lange nicht.
    Ich konnte mich nicht darauf verlassen, dass es so blieb. Dies war ein rutschiger, gefährlicher Grat, auf dem ich mich bewegte, und es brauchte nicht viel, um mich wieder in die Tiefe zu reißen. Es war schon heikel, mich mit diesem plötzlich so klaren Blick in meinem Zimmer umzuschauen und zu sehen, wie merkwürdig es aussah, zu ordentlich, als würde ich gar nicht darin leben.
    Ich schob den Gedanken beiseite, und während ich mich anzog, dachte ich nur daran, dass ich heute Jacob wiedersehen würde. Diese Aussicht machte mich

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