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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Metallteile in Verzückung, die schwarz vor Schmiere waren; mich beeindruckte daran nur, dass er erkennen konnte, was sie darstellen sollten.
    Vom Schrottplatz fuhren wir zu einem Geschäft für Autoteile in Hoquiam. Mit meinem Transporter waren es bis dahin über zwei Stunden Richtung Süden auf der kurvenreichen Landstraße, aber mit Jacob verging die Zeit schnell. Er erzählte von seinen Freunden und der Schule, und wenn ich nachfragte, war mein Interesse nicht geheuchelt, ich hörte ihm wirklich gern zu.
    »Wieso rede ich eigentlich die ganze Zeit?«, beschwerte er sich nach einer langen Geschichte über Quil, der großen Ärger bekommen hatte, als er sich an die Freundin eines Schülers des Abschlussjahrgangs rangemacht hatte. »Jetzt bist du mal dran. Was gibt’s Neues in Forks? Da geht doch bestimmt mehr ab als in La Push.«
    »Falsch.« Ich seufzte. »In Forks ist absolut tote Hose. Du kennst viel interessantere Leute als ich. Deine Kumpels sind nett, Quil ist echt witzig.«
    Er runzelte die Stirn. »Ich glaube, Quil mag dich auch.«
    Ich lachte. »Der ist aber ein bisschen jung für mich.«
    Jacob runzelte die Stirn noch stärker. »So viel jünger als du ist er gar nicht. Nur ein Jahr und ein paar Monate.«
    Ich hatte das Gefühl, dass wir gar nicht mehr über Quil sprachen. Ich versuchte den leichten, neckenden Ton beizubehalten. »Schon, aber Jungs sind hinter Mädchen ja immer weit zurück, also müsste man vielleicht eher in Hundejahren rechnen. Wie viel älter bin ich dann, zwölf Jahre?«
    Er lachte und verdrehte die Augen. »Na gut, aber wenn du so kleinlich sein willst, musst du auch die Größe berücksichtigen. Du bist so klein, dass ich bei dir zehn Jahre abziehen muss.«
    »Mit eins dreiundsechzig liege ich genau im Durchschnitt«, beschwerte ich mich. »Was kann ich dafür, dass du so ein Riese bist.«
    So ging es hin und her, und als wir in Hoquiam ankamen, stritten wir immer noch darüber, mit welcher Formel sich das Alter am gerechtesten berechnen ließ – ich verlor zwei weitere Jahre, weil ich keinen Reifen wechseln konnte, gewann jedoch eins zurück, weil ich zu Hause alle Gelddinge übernahm. Schließlich waren wir bei dem Geschäft angekommen, und Jacob musste sich wieder auf seine Liste konzentrieren. Wir bekamen alles, was noch fehlte, und er war zuversichtlich, dass er mit dieser Ausbeute ein ganzes Stück weiterkommen würde.
    Als wir wieder in La Push waren, war ich dreiundzwanzig und er dreißig – er schusterte sich selbst eindeutig die meisten Jahre zu.
    Ich hatte nicht vergessen, was der Zweck der ganzen Aktion war. Und obwohl ich mehr Spaß hatte, als ich je für möglich gehalten hätte, hatte ich mein ursprüngliches Ziel nicht aus den Augen verloren. Ich wollte immer noch mein Versprechen brechen. Es war unvernünftig, aber das war mir egal. Ich wollte so waghalsig sein, wie es in Forks nur möglich war. Ich wollte nicht die Einzige sein, die an einem nichtigen Vertrag festhielt. Und dass das Zusammensein mit Jacob mir so viel Spaß machte, war einfach Glück.
    Billy war noch nicht wieder da, also brauchten wir die Beute des heutigen Tages nicht heimlich in die Werkstatt zu schaffen. Kaum hatten wir alles auf dem Boden neben Jacobs Werkzeugkasten ausgebreitet, legte er auch schon los. Während er die Finger fachmännisch über die Metallteile vor sich gleiten ließ, lachte und erzählte er weiter.
    Es war faszinierend, wie geschickt Jacob mit den Händen war. Sie sahen viel zu groß aus für die feinen Arbeiten, die sie leicht und präzise ausführten. Fast anmutig wirkte er bei der Arbeit. Anders, als wenn er aufrecht stand – dann erschien er durch seine Größe und die großen Füße fast so unbeholfen wie ich.
    Quil und Embry ließen sich nicht blicken, womöglich hatten sie die Drohung von gestern ernst genommen.
    Der Tag verging wie im Flug. Plötzlich war es draußen dunkel und Billy rief nach uns.
    Ich sprang auf und wollte Jacob helfen, die Sachen wegzuräumen, zögerte jedoch, weil ich nicht wusste, was ich anfassen durfte.
    »Lass einfach alles so liegen«, sagte er. »Ich mache nachher noch weiter.«
    »Aber nicht, dass du darüber deine Hausaufgaben vergisst«, sagte ich mit einem leicht schlechten Gewissen. Ich wollte ja nicht ihn in Schwierigkeiten bringen, sondern nur mich selbst.
    »Bella?«
    Unsere Köpfe fuhren hoch, als Charlies vertraute Stimme durch die Bäume drang. Es klang so, als ob er näher wäre als das Haus.
    »Mist«, murmelte ich. »Wir

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