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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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fragte Angela, wo Ben heute war. Ich spitzte die Ohren. Ob das wohl hieß, dass Angela und Ben immer noch zusammen waren?
    Lauren selbst war kaum wiederzuerkennen. Sie hatte sich das blonde Maishaar radikal abschneiden lassen – jetzt trug sie die Haare superkurz, den Nacken hatte sie ausrasiert wie ein Junge. Wie merkwürdig, warum hatte sie das wohl gemacht? Hatte sie Kaugummi in den Haaren gehabt? Hatte sie ihr Haar verkauft? Hatten alle Leute, zu denen sie immer gemein war, sie hinter der Turnhalle festgehalten und skalpiert? Dann dachte ich, dass es nicht in Ordnung war, sie danach zu beurteilen, was ich früher von ihr gehalten hatte. Ich würde einfach davon ausgehen, dass sie inzwischen ganz nett geworden war.
    »Ben hat Magen-Darm-Grippe«, sagte Angela mit ihrer leisen, ruhigen Stimme. »Hoffentlich ist es nur so eine Vierundzwanzig-Stunden-Geschichte. Letzte Nacht ging es ihm richtig dreckig.«
    Auch Angela hatte eine neue Frisur. Sie hatte die Stufen herauswachsen lassen.
    »Was habt ihr beiden am Wochenende gemacht?«, fragte Jessica. Es klang nicht sehr interessiert. Garantiert suchte sie nur nach einem Aufhänger, um ihre eigenen Geschichten loszuwerden. Ich fragte mich, ob sie wohl von Port Angeles erzählen würde, während ich nur zwei Plätze weiter saß. War ich so unsichtbar, dass es niemandem etwas ausmachte, in meiner Anwesenheit über mich zu reden?
    »Samstag wollten wir eigentlich picknicken, aber … dann haben wir es uns anders überlegt«, sagte Angela. In ihrer Stimme lag ein Unterton, der mich aufhorchen ließ.
    Nicht so Jess. »Schade«, sagte sie und wollte schon mit ihrer Geschichte loslegen. Doch ich war nicht die Einzige, die etwas gemerkt hatte.
    »Was war denn los?«, fragte Lauren neugierig.
    »Also …« Angela, die sowieso zurückhaltend war, wirkte noch zögerlicher als sonst. »Wir sind in Richtung Norden gefahren, fast bis zu den heißen Quellen – da ist eine schöne Stelle nur anderthalb Kilometer vom Wanderweg entfernt. Aber wir waren noch nicht mal auf halber Strecke … da haben wir etwas gesehen.«
    »Was denn?« Lauren zog die blassen Augenbrauen zusammen. Jetzt schien sogar Jess zuzuhören.
    »Ich weiß nicht«, sagte Angela. »Wir glauben , dass es ein Bär war. Jedenfalls war er schwarz, aber er war … zu groß.«
    Lauren schnaubte verächtlich. »O nein, jetzt fängst du auch noch an!« Sie sah Angela spöttisch an, und ich entschied, dass ich mir wegen meines vorschnellen Urteils keine Vorwürfe machen musste. Offenbar hatte ihr Charakter sich nicht so sehr verändert wie ihre Frisur. »Mit der Geschichte ist Tyler letzte Woche auch schon angekommen.«
    »So nah an der Stadt sieht man keine Bären«, sagte Jessica und ergriff damit für Lauren Partei.
    »Doch«, widersprach Angela leise und schaute auf den Tisch. »Wir haben ihn aber gesehen.«
    Lauren kicherte. Mike redete immer noch mit Conner und achtete nicht auf die Mädchen.
    »Nein, sie hat Recht«, warf ich ungeduldig ein. »Samstag war ein Wanderer bei uns im Laden, Angela, der hat den Bären auch gesehen. Er hat gesagt, er war riesig und schwarz, und er hat ihn auch kurz hinter der Stadtgrenze gesehen. Stimmt’s, Mike?«
    Einen Augenblick sagte niemand etwas. Alle Blicke am Tisch waren erschrocken auf mich gerichtet. Katie hatte den Mund offen stehen, als wäre sie gerade Zeugin einer Explosion geworden. Niemand rührte sich.
    »Mike?«, murmelte ich peinlich berührt. »Erinnerst du dich an den Typ mit der Geschichte von dem Bären?«
    »J-ja klar«, stotterte Mike nach einer Sekunde. Ich wusste nicht, warum er mich so seltsam ansah. Bei der Arbeit redete ich doch auch mit ihm, oder? Oder nicht? Ich dachte, doch …
    Jetzt hatte Mike sich wieder gefasst. »Ja, da war ein Typ, der von einem riesigen Schwarzbären direkt am Ausgangspunkt des Wanderwegs erzählt hat – größer als ein Grizzly«, bestätigte er.
    »Hmpf.« Abrupt wandte Lauren sich zu Jessica und wechselte das Thema.
    »Hast du schon was von der University of Southern California gehört?«, fragte sie.
    Auch die anderen wandten den Blick ab bis auf Mike und Angela. Angela lächelte mich vorsichtig an, und ich beeilte mich zurückzulächeln.
    »Und, was hast du am Wochenende gemacht, Bella?«, fragte Mike, neugierig, aber seltsam argwöhnisch.
    Jetzt schauten mich alle außer Lauren wieder an und warteten auf meine Antwort.
    »Freitagabend war ich mit Jessica in Port Angeles im Kino. Samstagnachmittag und fast den ganzen Sonntag war

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