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Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde

Titel: Bis(s) 2 - Bis(s) zur Mittagsstunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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ja?« Er streichelte meinen Handrücken. »Ich gebe nämlich nicht so schnell auf. Ich hab jede Menge Zeit.«
    Ich seufzte. »Die solltest du nicht an mich verschwenden«, sagte ich, obwohl ich mir genau das wünschte. Vor allem, wenn er mich so nehmen wollte, wie ich war – beschädigte Ware, wie besehen.
    »Ich will aber nichts anderes, solange du gern mit mir zusammen bist.«
    »Ich kann mir nicht vorstellen, nicht gern mit dir zusammen zu sein«, sagte ich ehrlich.
    Jacob strahlte. »Damit kann ich leben.«
    »Aber erwarte nicht mehr«, warnte ich ihn und versuchte ihm meine Hand zu entziehen. Er hielt sie hartnäckig fest.
    »Das stört dich doch eigentlich nicht, oder?«, fragte er und drückte meine Hand.
    »Nein«, sagte ich seufzend. Ehrlich gesagt, fühlte es sich schön an. Seine Hand war so viel wärmer als meine; in letzter Zeit fror ich immer.
    »Und es ist dir egal, was der da denkt.« Jacob zeigte mit dem Daumen in Richtung Toilette.
    »Eigentlich schon.«
    »Wo ist dann das Problem?«
    »Das Problem ist«, sagte ich, »dass es für mich etwas anderes bedeutet als für dich.«
    »Na ja.« Er hielt meine Hand noch fester. »Das ist doch mein Problem, oder?«
    »Na gut«, brummte ich. »Aber pass auf, dass du es nicht vergisst.«
    »Bestimmt nicht.« Er malte mir mit dem kleinen Finger gedankenverloren Muster auf die Hand. »Das ist ja eine komische Narbe, die du da hast«, sagte er plötzlich und zog meine Hand zu sich, um sie besser anschauen zu können. »Wie ist das passiert?«
    Mit dem Zeigefinger zeichnete er den langen silbrigen Halbmond nach, der auf meiner blassen Haut kaum auffiel.
    Ich schaute ihn finster an. »Erwartest du ernsthaft, dass ich mich erinnere, wo all meine Narben herkommen?«
    Ich wartete darauf, dass die Erinnerung zuschlug und sich das klaffende Loch öffnete. Doch wie so oft sorgte Jacobs Gegenwart dafür, dass ich ganz blieb.
    »Da ist deine Hand ganz kalt«, murmelte er und drückte leicht auf die Stelle, wo James zugebissen hatte.
    In dem Moment kam Mike aus der Toilette gestolpert, aschfahl und schweißgebadet. Er sah grauenhaft aus.
    »Oh, Mike«, stieß ich hervor.
    »Hast du was dagegen, wenn wir früher gehen?«, flüsterte er.
    »Nein, natürlich nicht.« Ich entzog Jacob meine Hand und ging zu Mike, um ihn zu stützen. Er schien wacklig auf den Beinen zu sein.
    »War wohl ein bisschen heftig für dich, der Film, was?«, sagte Jacob unbarmherzig.
    Mike warf ihm einen feindseligen Blick zu. »Ich hab gar nichts davon mitgekriegt«, murmelte er. »Mir ist schon schlecht geworden, bevor die Lichter ausgegangen sind.«
    »Warum hast du nichts gesagt?«, sagte ich vorwurfsvoll, während wir zum Ausgang stolperten.
    »Ich hab gehofft, es würde vorbeigehen«, sagte er.
    »Augenblick noch«, sagte Jacob, als wir an der Tür waren. Schnell ging er zurück zur Kasse.
    »Haben Sie vielleicht eine leere Popcorntüte für uns?«, fragte er die Verkäuferin. Sie schaute kurz zu Mike herüber, dann warf sie Jacob eine Tüte zu.
    »Bitte nehmt ihn schnell mit raus«, bat sie. Offenbar musste sie im Zweifelsfall aufwischen.
    Ich zog Mike hinaus an die kühle, feuchte Luft. Er atmete tief ein. Jacob war direkt hinter uns. Er half mir, Mike auf die Rückbank des Wagens zu bugsieren, und überreichte ihm mit ernster Miene die Tüte.
    »Ich bitte dich«, sagte er nur.
    Wir kurbelten die Fenster herunter und ließen die eisige Nachtluft durchs Auto wehen in der Hoffnung, dass es Mike helfen würde. Ich schlang die Arme um die Beine, um warm zu werden.
    »Frierst du schon wieder?«, fragte Jacob. Ehe ich antworten konnte, hatte er mir schon einen Arm umgelegt.
    »Du etwa nicht?«
    Er schüttelte den Kopf.
    »Bestimmt hast du Fieber oder so«, grummelte ich. Es war schließlich eiskalt. Ich legte ihm eine Hand an die Stirn, und sein Kopf war tatsächlich heiß.
    »He, Jake, du glühst ja!«
    »Mir geht’s aber gut.« Er zuckte die Schultern. »Ich bin fit wie ein Turnschuh.«
    Ich runzelte die Stirn und fasste ihm wieder an den Kopf. Seine Haut brannte unter meinen Fingern.
    »Deine Hände sind eisig«, beschwerte er sich.
    »Na ja, vielleicht liegt es an mir«, sagte ich.
    Mike auf der Rückbank stöhnte und erbrach sich in die Tüte. Ich verzog das Gesicht und hoffte, dass mein Magen dem Geräusch und dem Geruch standhalten konnte. Jacob schaute besorgt über die Schulter, um zu sehen, ob sein Auto auch nicht besudelt wurde.
    Die Rückfahrt kam mir viel länger vor als die

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