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BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL

Titel: BIS(S) ZUM ERSTEN SONNENSTRAHL Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Stephenie Meyer
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Ein Zeitungsjunge musste den kleinen metallenen Automaten gerade neu bestückt haben. Er hatte Glück, dass er jetzt nicht mehr in der Nähe war.
    Großartig. Riley würde fuchsteufelswild werden. Ich würde dafür sorgen, nicht in seiner Reichweite zu sein, wenn er diese Zeitung zu Gesicht bekam. Sollte er doch jemand anderem den Arm abreißen.
    Ich stand im Schatten, verborgen hinter der Ecke eines heruntergekommenen dreistöckigen Gebäudes, und versuchte nicht aufzufallen, während ich darauf wartete, dass jemand eine Entscheidung traf. Um niemandem in die Augen zu sehen, starrte ich die Wand neben mir an. Das Erdgeschoss des Gebäudes hatte früher einmal einen inzwischen längst geschlossenen Plattenladen beherbergt; die Fenster, deren Scheiben dem Wetter oder randalierenden Straßengangs zum Opfer gefallen waren, waren mit Sperrholz vernagelt. Darüber befanden sich Wohnungen - die vermutlich leer standen, denn es fehlten die üblichen menschlichen Schlafgeräusche. Das überraschte mich nicht - das Haus sah aus, als würde es bereits beim ersten heftigen Windstoß zusammenbrechen. Die Gebäude auf der gegenüberliegenden Seite der dunklen, schmalen Straße waren genauso baufällig.
    Der gewöhnliche Schauplatz für eine Nacht in der Stadt also.
    Ich wollte mich nicht laut bemerkbar machen, aber ich wünschte, irgendjemand würde endlich eine Entscheidung treffen. Ich hatte großen Durst und es war mir ziemlich egal, ob wir den Weg rechts oder links über das Dach nahmen. Ich wollte einfach ein paar Pechvögel finden, die noch nicht mal genug Zeit haben würden, zu denken:
Zur
falschen Zeit am falschen Ort.
    Leider hatte mich Riley heute mit zwei der denkbar unfähigsten Vampire losgeschickt. Riley schien sich nie groß darum zu kümmern, wie er die Jagdgruppen zusammenstellte. Und es scherte ihn auch nicht besonders, dass weniger von uns zurückkamen, wenn er die Falschen zusammen losschickte. Heute hatte ich Kevin erwischt und einen blonden Jungen, dessen Namen ich nicht mal kannte. Sie gehörten beide zu Raouls Gruppe, daher verstand es sich von selbst, dass sie bescheuert waren. Und gefährlich. Aber jetzt im Moment vor allem bescheuert.
    Anstatt sich zu entscheiden, wo unsere Jagd stattfinden sollte, verstrickten sie sich plötzlich in eine Diskussion darüber, wessen Lieblingsheld den besseren Jäger abgeben würde. Der namenlose Blonde war für Spider-Man. Er sauste die Backsteinwand des Durchgangs, in dem wir standen, hinauf und summte dazu die Titelmelodie der Zeichentrickserie. Ich seufzte frustriert. Würden wir je auf die Jagd gehen?
    Eine kaum wahrnehmbare Bewegung links von mir erregte meine Aufmerksamkeit. Es war der Vierte, den Riley mit unserer Jagdgruppe losgeschickt hatte, Diego. Ich wusste nicht viel über ihn, nur dass er älter war als die meisten anderen. Es hieß, er sei Rileys rechte Hand. Das machte ihn in meinen Augen auch nicht sympathischer als die anderen Schwachköpfe.
    Diego blickte mich an. Er musste meinen Seufzer gehört haben. Ich sah weg.
    Kopf einziehen und Mund halten - so blieb man in Rileys Bande am Leben.
    »Spider-Man ist ein jämmerlicher Loser«, rief Kevin dem blonden Jungen zu. »Ich zeig dir, wie ein echter Superheld jagt.« Er grinste breit. Seine Zähne leuchteten im Schein einer Straßenlaterne.
    Kevin sprang mitten auf die Straße, gerade als ein Auto um die Ecke bog, dessen Scheinwerfer den rissigen Asphalt in blau-weißem Schimmer erstrahlen ließen. Er ruckte einmal mit angewinkelten Armen nach hinten und brachte sie dann langsam vor seinem Körper zusammen wie ein Wrestler, der sich in Szene setzt. Das Auto kam näher, wahrscheinlich rechnete der Fahrer damit, dass Kevin schließlich aus dem Weg gehen würde, wie es ein normaler Mensch getan hätte. Wie er es eigentlich auch tun sollte.
    »Hulk wütend!«, brüllte Kevin. »Hulk ... zerstören!« Er sprang auf das Auto zu, bevor es bremsen konnte, packte es an der vorderen Stoßstange und drehte es um, so dass es mit einem Kreischen aus sich verbiegendem Metall und zersplitterndem Glas kopfüber auf dem Asphalt landete. Im Inneren schrie eine Frau.
    »O Mann«, sagte Diego kopfschüttelnd. Er sah gut aus mit seinen dunklen, dichten Locken, den großen strahlenden Augen und vollen Lippen, aber wer von uns sah nicht gut aus? Sogar Kevin und die anderen von Raouls Idioten sahen gut aus. »Kevin, wir sollen uns unauffällig verhalten. Riley hat gesagt...«
    »Riley hat gesagt/«,
ahmte Kevin ihn mit hoher

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