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Bissige Gäste im Anflug

Bissige Gäste im Anflug

Titel: Bissige Gäste im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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mithilfe einer Krücke aus dem Auto.
    Er humpelte auf die kleine unscheinbare Tür neben dem großen Gittertor zu. Die Tür ließ sich ohne Probleme und mit einer Hand öffnen. Dirk van Kombast hinkte auf das Gelände der Großmarkthallen. Er sah von Weitem, wie das Ehepaar Tepes, Silvania und deren Freundin Helene vor dem Tor einer der Lagerhallen standen und lauschten.
    Einen Moment überlegte Dirk van Kombast, was er tun sollte. Dann humpelte er entschlossen, aber leise um die Lagerhalle herum. Er stellte sich unter ein kleines Fenster direkt an der Ecke zu der Seite, wo sich das Eingangstor zur Halle befand. So war er nur ein paar Schritte von den Tepes entfernt. Er stützte sich mit beiden Armen auf die Gehhilfe und spitzte die Ohren. Es sah so aus, als wäre er mal wieder zur richtigen Zeit am richtigen Ort.
    Mihai Tepes presste das Ohr noch immer an das Lagerhallentor.
    Elvira Tepes beäugte ihren Mann voller Ungeduld. In dieser Halle waren ihre Tochter und ihr Freund Ludo. Zusammen mit fünf Transgiganten und fünf Flatliac Kolossos! »Was ist? Hörst du was?«
    »Was sagen sie?«, fragte Helene.
    »Wollen sie losfliegen?«, fragte Silvania.
    Herr Tepes hob den Zeigefinger. Er presste das Ohr noch fester ans Tor.
    Helene kniff sich vor Anspannung in den Arm. Er war schon ganz rot.
    Silvania verlagerte ihr Gewicht im Sekundentakt von einem Bein aufs andere.
    Auf einmal richtete sich Herr Tepes auf. »Es geht los.«
    »Was geht los?«, fragte Frau Tepes.
    »Wir greifen an«, sagte Herr Tepes mit grufttiefer Stimme. »Ich brauche eine Waffe!« Kurzerhand drehte er sich nach rechts um, meinte im trüben Licht der Morgendämmerung einen Stock zu erkennen und griff nach der Gehhilfe, die um die Ecke der Lagerhalle ragte. Mit einem kräftigen Ruck zog er sie an sich, brüllte »ONU, ZOI, TROSCH!« und riss mit beiden Armen das Tor auf.
    Der Schrei, den Dirk van Kombast zwei Meter weiter ums Eck ausstieß, ging im Kampfgebrüll von Mihai Tepes unter. Durch die heftige Bewegung, mit der dem Vampirjäger die Gehhilfe entrissen worden war, war er zu Boden gestürzt. Er lag direkt unter dem kleinen Fenster der Lagerhalle und sah einen Moment lang nur Sternchen. Daher entging ihm das grausame Schauspiel, das sich in der Lagerhalle bot.

Kampf der
Giganten
    M ihai Tepes stürmte mit der Gehhilfe, die er wie einen Speer in der Hand hielt, in die Lagerhalle. Er rannte nicht, er flog. Er war ein schwarzer, tödlicher Pfeil, den weder ein Transgigant noch eine Flatliac Kolossos aufhalten konnte. Das war zumindest der Plan.
    »KRAWALLERI!«, brüllte Mihai Tepes, was so viel wie »Attacke!« hieß. Er flog direkt auf fünf Transgiganten zu, die in einer Reihe vor jeweils einem Eimer saßen und verstört aufblickten.
    Doch die Transgiganten ließen sich weder von Mihais origineller Waffe noch von seinem Kampfschrei einschüchtern. Schneller als ein Sektkorken aus der Flasche ploppt schossen sie in die Luft, um den Angreifern auf Augenhöhe zu begegnen. Sofort waren auch die fünf Riesenfledermäuse zur Stelle. Die Transgiganten schwangen sich wie tollkühne Reiter auf ihre Rücken. Eine Sekunde später hatten sie Mihai Tepes umzingelt.
    Herr Tepes schlug mit der Gehhilfe wild und wuchtig um sich. Die drei Musketiere hätten sich von seiner ungewöhnlichen Technik etwas abgucken können. Aber sie mussten auch nie gegen Riesenvampire auf Riesenfledermäusen kämpfen.
    ZACK!
    WUSCH!
    ZONG!, zischte die Gehhilfe wie ein Samuraischwert durch die Luft.
    Eine Riesenfledermaus zog in letzter Sekunde den Kopf ein, bevor der Griff der Gehhilfe an ihrem Kinn landete. Der Transgigant auf ihrem Rücken rutschte ein Stück nach hinten.
    Daka hatte sich vom ersten Schock erholt und die Situation erkannt. Sie flog ihrem Papa zu Hilfe und hängte sich ans Bein eines Transgiganten. Doch sie hatte keine Chance gegen ihn. Für ihn war sie nicht mehr als eine lästige Fliege. Selbst wenn sie ihn nach unten ziehen konnte, was hätte das genützt? In der nächsten Sekunde hätte sich der Transgigant wieder auf sein Fiedermonster geschwungen.
    Silvania hatte sich auf einen der Deckenbalken geflopst. Sie hielt einen Kürbis in der Hand und ließ ihn auf den Kopf eines Transgiganten fallen. Der Kürbis zerschlug krachend auf dem Riesenschädel.
    Der Transgigant drehte sich noch nicht einmal um. Er schüttelte sich die Kürbisreste aus den verfilzten Haaren, als wären sie Konfetti. Nebenbei wehrte er mit einer Hand einen Angriff von Mihai Tepes

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