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Bissige Gäste im Anflug

Bissige Gäste im Anflug

Titel: Bissige Gäste im Anflug Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Franziska Gehm
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schüttelte entschieden den Kopf. »Auf James Bat ist Verlass. Wenn er meldet, dass die Transgiganten in ihre Gletschergruft zurückgekehrt sind, dann sind sie es auch. Laut seinem Bericht haben sie erst einmal genug von jeglichen Ausflügen. Sie glauben, dass ihre Warnung an uns, beziehungsweise an Helene, deutlich genug war. Außerdem müssen sie sich von den Schmerzen, die ihnen das Schrille Q bereitet hat, erholen. Das kann Monate dauern.«
    James Bat war eine Aufklärungsfledermaus. Sie war in Transsilvanien zum Top-Agenten geschult worden. Aufklärungsflüge in die entlegensten Regionen, genaues Beobachten und umgehende Berichterstattung waren James Bats Spezialgebiet.
    Nach dem zwar glimpflich ausgegangenen, aber dennoch grausamen Morgen in der Lagerhalle hatte Mihai Tepes sofort bei seinem Bruder Vlad in Bistrien angerufen und darum gebeten, James Bat auf Urio Transgoliato und seine bissigen Flugbegleiter anzusetzen.
    James Bat hatte noch einen Blutcocktail auf Ex getrunken, sich eine Fliegerhaube aufgesetzt und war losgeflogen. Immer der Nase und den Ohren nach. Er hatte Urio Transgoliato und seine Transgiganten bald aufgespürt. Durch die dunkelblauen Wolken, die sie alle paar Minuten ausstießen, und durch den Geruch der gelb-grünlichen Wolken, die die Flatliac Kolossos ausstießen, war das nicht schwer.
    »Aber wenn sie sich erholt haben, was dann?«, fragte Silvania, die sich einen kleinen violett-schwarzen Nachschlag für Nichtflieger genehmigte. Bei dem Gedanken an die Rückkehr der Transgiganten verging ihr der Appetit allerdings mit einem Flügelschlag. »Immerhin kann es sein, dass unser Nachbar mit ihnen unter einer Decke steckt.«
    »Macht euch keine Sorgen. Die Transgiganten würden sich nie mit einem Menschen verbünden. Und außerdem haben sie jetzt mächtig Angst vor uns. Beziehungsweise vor dem Schrillen Q«, erwiderte Herr Tepes. »Sie glauben, dass Elvira oder ein anderer von uns diesen seltenen, mächtigen Ton ausgestoßen hat.«
    »Zensatoi futzi! Die Transgiganten glauben, wir haben die ultimative Waffe«, sagte Daka. Daraufhin steckte sie sich ein großes Stück Wackelqualle in den Mund.
    »Ganz genau. Ich denke, so schnell sehen wir die Transgiganten nicht wieder«, sagte Herr Tepes. »Oder was meinst du, Flupo? Siehst du etwas?«
    Ludo, der den Mund gerade voller Quallenwackelpudding hatte, schielte nach links und nach rechts. Er schluckte den Pudding hinunter und schüttelte den Kopf. »Ich sehe gerade gar nichts.«
    »Ein gutes Zeichen«, fand Herr Tepes. »Darauf sollten wir anstoßen.« Er stellte seinen Teller ab und ging in die Küche, um zwei Gläser und eine Flasche Karpovka zu holen.
    Helene zupfte Silvania an ihrem weit ausgestellten Ärmel und flüsterte: »Das ist das Aus für meine Beziehung mit Murdo, oder?« Bei dem Gedanken brannte Helenes Herz, als wäre es in die Fänge einer Feuerqualle geraten.
    Silvania überlegte eine ganze Weile, bevor sie ihrer Freundin antwortete. Am liebsten hätte sie ihr gesagt, dass sie sich keine Sorgen machen musste. Dass alles gut enden würde. Doch das konnte sie nicht. Denn danach sah es einfach nicht aus. Aber sie wollte ihr auch nicht sagen, dass sie sich Murdo aus dem Kopf schlagen musste. Silvania wusste, dass Helene das gar nicht konnte. Sie räusperte sich und sagte leise: »Also, was ich bisher in meinen Büchern gelesen habe – da muss die Liebe immer Hindernisse überwinden. Wenn die Liebe stark genug ist, ist alles möglich.« Allerdings, fiel Silvania dabei auf, war sie mit ihrem Englisch-Nachhilfelehrer Jacob auch noch nicht sehr weit gekommen, obwohl es kaum Hindernisse gab. Höchstens das th. War ihre Liebe etwa nicht stark genug?
    Herr Tepes, der mit den Gläsern und der Flasche aus der Küche zurückkehrte, riss seine erstgeborene Tochter aus den Gedanken. Er goss sich und seiner Frau ein Schlückchen Karpovka ein. Daka, Helene, Silvania und Ludo bekamen Stachelbeersaft. Ohne Stacheln. Dann erhob er feierlich das Glas. »Auf das Schrille Q, auf den guten Geist, der es ausgestoßen hat, auf uns alle – Schnappobyx!«
    »Schnappobyx!«, riefen die anderen im Chor.
    Sie tranken, lachten, erzählten, und es dauerte nicht lange und Mihai Tepes stimmte sein Lieblingslied an: Transsilvania, rodna inima moi. Das Lied über die transsilvanische Heimat hallte durch das ganze Haus, aus dem Fenster hinaus und bis in die Nachbarschaft. Es drang bis an das Ohr des guten Geistes, der das Schrille Q ausgestoßen hatte. Der gute

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