Bitte keine Rosen mehr
schon einen Vorgeschmack vom Wahren und Echten zu kosten geben, sonst glauben sie’s nicht, oder?«
»Was glauben sie sonst nicht?«
»Daß diese Untersuchung, die sie da anstellen, gefährlich ist, physisch gefährlich. Gefährlich für Sie, gefährlich für Ihre Arbeitgeber und daher gefährlich für sie . In der Tat so verflucht gefährlich für jedermann, daß sie, je eher sie ihre Ärsche lupfen und abschwirren, desto weniger Gefahr laufen, das Ihnen zugedachte schreckliche Schicksal teilen zu müssen. Tod durch Nähe, das ist es, was sie zu befürchten haben, Paul.«
»Das werden sie mir nicht abkaufen.«
»Noch wissen Sie ja gar nicht, was Sie zu verkaufen haben, mein Freund. Ich versuche gerade, es Ihnen zu sagen. Damit kommen wir zur Frage ›Wer?‹. Hören Sie mich noch? Was jetzt kommt, ist wichtig.«
»Ich höre Sie.«
»Also, ich kenne das Team, das angeheuert wurde, zwar nicht persönlich, aber ich habe davon gehört, und nach allem, was ich weiß, ist es talentiert genug, um Spitzenhonorare fordern zu können. Mehr kann ich nicht sagen, weil ich gehalten bin, mich auf harte Fakten zu beschränken. Was ich Ihnen jedoch von unserem Freund bestellen soll, ist, daß die Leitung und Ausführung der Operation von drei Burschen übernommen wurde, die gemeinsam in Aktion treten und deren Namen Ihnen, wie er sagt, bekannt sein dürften. Ich habe sie aufgeschrieben. Mal nachsehen. Ja, hier haben wir sie schon. Die Namen sind Torten, Kleister und Vic. Vic Wie, steht hier nicht. Vielleicht kennen Sie seinen Nachnamen.«
»Ja, ich kenne ihn.« Die an meinen Kopf angeschlossene Fußballpumpe war wieder in Gang gesetzt worden.
»Gut. Dann werden Sie auch wissen, Paul, daß diese drei Gentlemen, was Sie betrifft, allesamt ein bißchen voreingenommen sind. Das heißt, es muß damit gerechnet werden, daß diese Narren, obwohl unser Freund ihnen eindringlich klargemacht hat, daß Schikanen nur insoweit statthaft seien, als sie unerläßlich sind, um der Glaubwürdigkeit Nachdruck zu verleihen, über das Ziel hinausschießen, sobald sie sich dazu provoziert fühlen. Er hat mich gebeten, hierauf ganz besonders hinzuweisen.«
»Ich weiß seine Besorgnis zu schätzen.«
»Ich hoffe, Sie meinen auch, was Sie sagen, Paul, weil Sie sie in der Tat schätzen sollten . Er hält trotz allem noch immer viel von Ihnen, Paul, und er möchte Sie noch immer schützen, wenn Sie ihm nur die Gelegenheit dazu geben. Er sagt, Sie hätten, bevor Sie den Knacks wegbekommen hätten, wirklich sehr gut Polo gespielt und seien, wenn Sie sich in einer Notlage befänden, möglicherweise durchaus noch imstande, diesen Burschen ein Schnippchen zu schlagen und sie dadurch erst richtig in Wut zu versetzen.«
»Möglicherweise.«
»Der Tip lautet: Lassen Sie’s. Alles, was Sie sich damit einhandeln, ist bloß, daß Sie tüchtig was abkriegen statt nur ein bißchen was. Das ist, bitte schön, natürlich nur ein Ratschlag, Paul. Er hat vor Ihnen als seinem alten Boß noch immer zuviel Respekt, um Ihnen da etwa Vorschriften machen zu wollen. Er bittet Sie lediglich, einen freundschaftlichen Rat zu beherzigen.«
»Gibt es sonst noch was, was ich beherzigen sollte?«
»Er hat mir aufgetragen, Ihnen zu sagen, daß er in Gedanken die ganze Zeit bei Ihnen sein wird. Das hat er auch so gemeint. Die ganze Zeit.«
»Ich werde an ihn denken.«
»Dann wünsche ich Ihnen noch einen schönen Tag, Paul.«
Er legte auf.
Ich stellte das Tonbandgerät ab und drückte sofort auf die Rücklauftaste. Nachdem ich das Band zweimal hatte ganz ablaufen lassen, hörte ich mir den Anfang ein drittes Mal an, bevor ich einen Zettel für Yves und Melanie schrieb.
Yves, bitte finden Sie sich auf Gfst. ein, nachdem Sie dies Melanie weitergereicht haben. Melanie, geben Sie bitte Aktenordner Nummer 2 aus, und stoßen Sie anschließend zu uns.
Ich machte den Mann der Köchin ausfindig und beauftragte ihn, den Zettel zu überbringen. Dann holte ich das Tonbandgerät aus meinem Schlafzimmer und ging auf unseren Gefechtsstand über der Garage.
Als Yves sich zu mir gesellte, war alles hergerichtet und bereit.
Ich zeigte auf das Bandgerät. »Ich habe gerade einen Anruf aus London damit aufgenommen. Ich möchte, daß Sie sich zunächst den Anfang davon anhören und mir sagen, ob Ihnen irgend etwas daran auffällt, egal, was.«
Er stellte keine Fragen, nickte bloß und setzte sich.
Ich begann das Playback. Nach den ersten paar Sätzen stoppte ich es und sah ihn
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