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Bitte keine Rosen mehr

Bitte keine Rosen mehr

Titel: Bitte keine Rosen mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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da.
    Melanie übergab die Hausschlüssel dem Ehemann der Köchin, bevor sie sich zu mir in den Fond des zweiten Taxis setzte. Henson sagte, daß sie den Rat des Sergeanten befolgen und nach Nizza fahren würden. Adieu wurde nicht gesagt. Die Peitsche hatte geknallt. Es lag auf der Hand, daß ich vernünftig sein und wahren würde, was von meinem Ruf noch übriggeblieben war, indem ich mich in der kommenden Woche in Brüssel zum Dienst meldete. Sie schuldeten mir keine Artigkeiten. Wozu sollten sie vortäuschen, sie täten es?
    Als sie sich zum Abfahren anschickten, bemerkte ich, daß Yves nicht bei ihnen war. Im selben Augenblick stieg er in unser Taxi und nahm auf dem Sitz neben dem Fahrer Platz. Er hatte weder eine Tasche noch sonst irgend etwas bei sich.
    Ich sagte: »Hallo.«
    Er drehte sich nicht um. »Wohin fahren wir?« fragte er.
    Ich hatte dem Taxichauffeur schon gesagt, daß wir den Nachtzug von Monte Carlo nach Paris nehmen wollten. Wahrscheinlich gab es überhaupt keinen, aber moderne Taxichauffeure haben nur Abflugzeiten im Kopf. Ich hatte nicht vor, im Zug irgendwohin zu reisen, sondern beabsichtigte lediglich, das Taxi an einem mir genehmen Ort loszuwerden.
    »Nach Monte Carlo«, sagte ich. »Zum Bahnhof.«
    Es wurde kein Wort mehr gesprochen, bis wir oben auf dem Hügel beim Hotel de Paris waren. Dort sagte Yves dem Fahrer unvermittelt, er solle anhalten.
    »Verlassen Sie uns?« fragte ich.
    »Ich habe eine üble Migräne«, sagte er, als er ausstieg, »und gleich dort drüben ist eine Apotheke, die nachts geöffnet hat. Es wird nicht lange dauern.«
    Ich wartete, bis er außer Sicht und im Gebäude war, und wies dann den Taxichauffeur an weiterzufahren.
    Melanie blickte überrascht drein.
    »Er kommt nicht zurück«, sagte ich, »er hofft bloß, uns noch ein paar zusätzliche Minuten lang aufhalten zu können. Er ruft Frank an, um sich wieder Kredit zu verschaffen. Im Augenblick dürfte es damit ziemlich schlecht bestellt sein. Möglicherweise glauben sie sogar, er habe gewußt, daß ich das Feuer legen würde. Eine Meldung, daß wir im Zug unterwegs sind, könnte seine Lage für ein paar Stunden verbessern. Wenn sie sich als wahr herausstellen und wir uns auf dem Bahnhof einfinden würden, um uns wie brütende Enten greifen zu lassen, könnten sie ihm am Ende vielleicht doch noch Absolution erteilen.«
    »Wie ich all diese Gewalttätigkeit hasse! Wann haben Sie gegen ihn Verdacht geschöpft?«
    »Als er sagte, daß er Leute kenne, die für Mat Williamson gearbeitet hätten, und daß Mat jemand sei, von dem man sich fernhalten solle, weil er die Leute nach Gebrauch abstoße.«
    »Meinen Sie, das stimmt nicht?«
    »Es stimmt zum Teil, aber ›abstoßen‹ ist Franks Wort, Bestandteil der Formel, die er stets benutzt, wenn er jemanden einweist, der nicht argwöhnen darf, daß Mat der Boß ist. Sie werden verstehen, warum. Wer würde schon glauben, daß der Mann, der einen anheuert, so über seinen eigenen Boß reden sollte? Deswegen wußte ich also, daß Yves von Frank eingewiesen worden war. Übrigens spricht Mat nie davon, Leute abzustoßen, selbst wenn sie ihn in große Schwierigkeiten gebracht haben, sondern nur davon, sie zu verlieren.«
    »Was meinen Sie dann aber damit, daß es ›zum Teil stimmt‹?«
    »Wenn Mat jemanden verliert, dann deswegen, weil die betreffende Person fallengelassen oder abgestoßen wird. Das ist nur zu wahr. Aber in aller Regel spricht niemand je davon, weil niemand je davon erfährt, daß der Verlust eingetreten ist.«
    »Nicht einmal der Verlorene?«
    »Der Verlorene am allerwenigsten. Der ist tot.«
    »Abscheulich.«
    Als wir uns dem Bahnhof näherten, sagte ich dem Fahrer, wir hätten es uns anders überlegt und wollten jetzt zum Hotel gefahren werden.
    Ich war ganz sicher, daß das Mirabeau für niemanden, der nicht vorbestellt hatte, noch dazu zur Hochsaison und mitten in der Nacht, ein Zimmer haben würde. Der Fahrer war derselben Meinung. Ich brachte ihn zum Schweigen, indem ich in hochfahrendem Ton erklärte, daß ich eine Suite verlangen würde, und ihn, sobald er unsere Sachen ausgeladen hatte, augenblicklich entlohnte. Weil er jetzt in Monaco war und keinen neuen Fahrgast übernehmen durfte, befand er sich schon auf der Rückfahrt nach Beaulieu, als der Nachtportier vom Mirabeau erschien und meldete, daß er uns nicht unterbringen könne.
    Ein Hundertfrancschein verschaffte uns ein weiteres Taxi; und wir brauchten nicht lange darauf zu warten. Der

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