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Bitte keine Rosen mehr

Bitte keine Rosen mehr

Titel: Bitte keine Rosen mehr Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ambler
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dem einen noch mit dem anderen. Wir jedenfalls sind ernsthaft, und« – er nestelte einen zusammengefalteten Bogen Papier mit Notizen darauf aus seiner Hemdentasche – »um einen Anfang zu machen, schlage ich vor, eine Reihe von Fragen an Sie zu richten.«
    »Solange Ihnen klar ist, daß ich mich weigere, diejenigen zu beantworten, die mir nicht zusagen, schießen Sie ruhig los.«
    »Sie sagten, daß Sie eine Anzahl von Diskussionspapieren vorbereitet hätten und daß Sie dazu befragt werden könnten. Sie sagten nicht, wie viele Papiere, nur daß sie Ihre Aktivitäten als Oberholzer über einen Zeitraum von drei Jahren umfassen würden. Meine erste Frage lautet: Wie groß ist das Ausmaß der beschriebenen Aktivitäten? Wie ist das Material als Ganzes gegliedert?«
    »Es ist leider überwiegend anekdotischer Art, wie das erste Papier. Sehr vieles ist natürlich Hörensagen. Ich kann’s nicht ändern.«
    »Nein, nicht solange Sie uns die Existenz von Seniorpartnern weismachen wollen, deren Anordnungen Sie demütig befolgen, von einzelnen Gruppen böser Männer, die jedwede Dreckarbeit erledigten, welche Ihr Boß für notwendig erachten mochte. Wenn Sie diese Vorspiegelung aufgeben würden, wäre das hilfreich.«
    »Ich sagte, daß ich versuchen würde, Ihre Fragen zu beantworten, Herr Professor, und nicht, daß ich über Ihre Behauptungen debattieren wolle. Sie fragten nach dem Ausmaß der in den Papieren beschriebenen Aktivitäten. Ich habe versucht, Ihre Frage zu beantworten. Dr. Connell beschwert sich, daß das erste Papier Lücken aufweist. Sind Sie ebenfalls dieser Meinung?«
    »Ich gehe weiter. Für mich ist es in jeder Hinsicht unbefriedigend.«
    »Meinen Sie, nicht aufregend genug, Professor? Nicht genug Mord und Totschlag?«
    Connell versuchte, das Gespräch an sich zu reißen. »Er meint, daß zuviel Schaum darin ist und nicht genug Substanz. Zum Beispiel …«
    Krom brachte ihn mit einem Blick zum Schweigen.
    »Dr. Connell war im Begriff, eine Frage aufs Tapet zu bringen, die wir uns alle gestellt haben. Akzeptieren wir für einen Augenblick die Fiktion, daß Sie nie erster Mann, sondern nur ein Erfüllungsgehilfe waren, was hatte es mit dieser Schuldenbeitreibungs-Agentur auf sich, von der Sie sagen, daß sie von Ihren Arbeitgebern eingeschaltet wurde oder eingeschaltet sei, um die Zahlung Ihrer Gebühren zu erzwingen? Bitte erzählen Sie uns alles über diese bemerkenswerte Institution, Mr. Firman.«
    Ich lächelte. »Das ist Gegenstand eines der Papiere, nach denen Sie fragten.«
    »Ein ganzes Papier?«
    »Es war eine komplexe Organisation. Und beachten Sie bitte, daß sie nicht mehr existiert. Ursprünglich hatte sie ihren Hauptsitz in Luxemburg, mit Nebenstellen in Hannover, Rom, Paris und London. Sie hat ihre Tätigkeit vor Jahren eingestellt.«
    »Kurz nachdem ich Sie in Zürich sah, um genau zu sein.«
    »Zwischen den beiden Vorkommnissen bestand kein Zusammenhang, Herr Professor. Jedenfalls bin ich mir sicher, daß Sie es vorziehen würden, zu lesen, was ich zu dem Thema geschrieben habe, anstatt es stückweise serviert zu bekommen.«
    Dr. Connell wagte sich wiederum vor. »Erklärt das, was Sie geschrieben haben, wie Sie – das heißt die – das Geld bekamen, ohne daß die Opfer wußten, wohin es ging?«
    Ich wartete gespannt darauf, daß Krom sich einschaltete, aber diesmal ließ er die Frage ohne Protest zu. Ohne Zweifel war er selber neugierig.
    »Ich weiß nicht, ob ich Sie richtig verstanden habe«, sagte ich. »Mit Opfern meinen Sie Schuldner, nehme ich an.«
    »Nennen Sie sie, wie Sie wollen. Ich nenne sie Opfer. Also, wie funktionierte das? Ich vermute, die Beitreibung setzte ein mit einem Schreiben, das besagte, die Luxemburger Finance Corporation, oder wie immer Sie sie nannten, habe den Anspruch auf die geschuldete Summe übernommen, wollen Sie also bitte unverzüglich zahlen, andernfalls und so weiter und so weiter. Stimmt’s?«
    »Ich habe der Firma überhaupt keinen Namen gegeben, und die Lech-Firman-Partnerschaft war weit davon entfernt, etwa ihr bedeutendster Klient zu sein. Ihr Name war übrigens Agence Euro-Fiduciare.«
    »Bedeutungslos, klingt aber respektabel, nehme ich an. Okay. Also, wie war das mit dem Eröffnungszug?«
    »Der lag etwa auf der von Ihnen beschriebenen Linie. Das brachte zuweilen Resultate.«
    »Aber nicht oft?«
    »Nicht oft, würde ich sagen, nein.«
    »Dann wurden Sie also massiv. Ja, ich weiß, die wurden massiv.«
    »Wenn die Agentur das Anrecht auf

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