Bitte nicht berühren (German Edition)
nicht nett“, meint River und steht auf.
„Ja weil du mich provoziert hast!“, rufe ich ihm nach und lache verzweifelt auf.
Kinder.
Das Abendessen verläuft schweigend und ich sehe River nicht mehr an. Blöder Sack, wenn er meint scheiße zu mir sein zu müssen, dann bin ich es auch zu ihm. Und er hasst es ja bekanntlich ignoriert zu werden...
Gegen halb neun bringt Nora ihn ins Bett und ich gehe mit einer Flasche Wein ins Wohnzimmer und warte auf Nora. Vielleicht kommt sie ja heute gleich?
Und tatsächlich, sie kommt wenig später und setzt sich zu mir.
„Wein?“
„Nein“
Ich seufze und schenke mir ein, nehme einen Schluck und sehe sie an.
„Du hast River also erzählt, dass ich nur nett bin, weil ich was will. Richtig?“, frage ich sie langsam. Nora sieht mich geschockt an, ich lache auf.
„Tja, Kinder sagen einem immer die Wahrheit, weißt du? Solltest du eigentlich wissen“
„Das... war gar nicht so. Ich hab’ ihm nur gesagt, dass die meisten Erwachsenen nett sind, wenn sie was wollen. Das ist alles“
„Und ich bin einer dieser meisten?“, hake ich nach.
„Nun... ja?“
Ich sehe sie jetzt ernst an.
„Und was sollte ich wollen, hm? Wenn ich dich hätte flachlegen wollen, hätte ich das längst getan, das kannst du mir glauben. Außerdem... was hätte ich davon? Du kümmerst dich um das Wohl meines Sohnes, nicht um meines. Auch, wenn es manchmal vielleicht nicht schlecht wäre, wenn du netter zu mir wärst. Aber das geht dir ja anscheinend gegen den Strich. Eigentlich dachte ich, dass du mich inzwischen ganz gut leiden kannst. Aber anscheinend liege ich falsch“
Nora sieht mich etwas geschockt an und ist ganz weiß im Gesicht.
„Aber...“
„Gute Nacht“, sage ich kühl und sehe in den ausgeschalteten Fernseher. Nora versteht, erhebt sich und lässt mich alleine.
Ich seufze und sehe in den dunklen Wein.
Dabei dachte ich, dass wir auf einem guten Weg sind, uns zu verstehen.
Als ich spät in der Nacht aus dem Schlaf erwache, merke ich ein übles Brennen auf meinen Schultern.
Na super. Sonnenbrand.
Stöhnend stehe ich auf und sehe mich im Spiegel an.
Mist.
Da ich mich nicht eincremen kann, lege ich mich auf den Bauch und brauche eine halbe Ewigkeit, bis ich schlafe.
Kapitel 12 - Nora
Als ich am nächsten Morgen River wecke, bleibe ich noch bei ihm am Bett sitzen, ehe wir runtergehen.
„Wie hat dir der Tag gestern gefallen?“, frage ich ihn leise und er strahlt mich an.
„Es war richtig toll“
„Also hattest du Spaß mit Alex, als ihr schwimmen wart?“
„Ja, er hat mir nochmal richtig gezeigt, wie das geht und dann waren da so Kinder, die uns nassgespritzt haben. Die hat er angeschrien und irgendwas von Eiern gesagt, aber irgendwie hatten die gar keine Eier dabei. Aber der hatte dann Angst und hat sich entschuldigt“, erklärt River stolz und ich lache auf.
„Das ist schön. Aber du weißt, dass Alex in Wirklichkeit nett ist, oder?“, frage ich dann leise und jetzt runzelt er die Stirn.
„Ist er das?“
„Natürlich!“, ich lache auf, „sonst würde er nicht mit uns ins Freibad gehen und dir ein Eis kaufen“
„Achso.... wieso hast du dann gesagt, er ist nicht nett?“
„Das habe ich nie gesagt. Ich habe von den meisten Erwachsenen gesprochen, das heißt nicht, dass Alex da dazugehört. Sonst könnte ich ja auch dabei sein...“, erkläre ich weiter.
„Ok. Stehen wir auf?“
Ich nicke lachend und dann zieht sich River an, ich warte und anschließend gehen wir runter, wo Alex auf dem Sofa sitzt, aber ganz komisch.
Er sitzt ganz nach vorne und lehnt sich nicht an, hat aber trotzdem einen Buckel, also übt er sich wohl kaum im Geradesitzen.
„Geht es dir gut?“, frage ich ihn verwundert und er muss lachen, schüttelt aber den Kopf.
„Hast du keinen Sonnenbrand, River?“, fragt er den Kleinen, der den Kopf ebenfalls schüttelt.
„Nein, ich habe ihn eingecremt. Hast du das nicht?“, frage ich Alex und er kneift die Augen zusammen.
„Nein. Hättest du mich nicht daran erinnern können?“, knurrt er und nun lache ich auf.
„Wie alt bist du?! Sogar River hat mich danach gefragt, er ist alleine darauf gekommen!“, sage ich lachend und Alex schmunzelt.
„Naja, jedenfalls habe ich jetzt Sonnenbrand und es tut allein schon weh, ein Shirt zu tragen“
„Wieso tust du es dann?“, frage ich verwundert und er grinst leicht.
„Die Höhlenmalerei soll dich doch nicht abschrecken“, erwidert er und ich lache auf.
„Ach, auf
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