Bitte nicht berühren (German Edition)
wirklich und dann kann ich heute Nacht richtig schlafen“, frage ich Nora und sehe sie an.
„Klar“
„Danke“
River sieht zwischen uns hin und her und stochert dann wieder in seinem Essen rum. Dann springt er auf.
„Bringst du mich ins Bett?“, will er von Nora wissen, aber ich komme ihrer Antwort zuvor.
„Darf ich das mal machen?“, frage ich ihn vorsichtig. River sieht mich groß an, genauso wie Nora.
„Ähm... Nora?“
„Wenn du möchtest, River“, meint sie lächelnd. Dann sieht mich River ernst an.
„Du schreist nicht?“
„Nein“
„Du maulst mich nicht an?“
„Nein“
„Ok“
Damit rennt er hoch und ich folge ihm langsam.
„Du musst schauen, dass er sich seine Zähne richtig putzt“, ruft mir Nora nach und ich gehe in das Bad der beiden und staune nicht schlecht.
Alles ist hier ordentlich und sieht wie das einer Familie aus.
Grinsend mustere ich Nora’s Badezimmerartikel und erschrecke, als mich River durch den Spiegel ansieht.
„Das macht man nicht“
„Hast Recht. Putz’ richtig“, sage ich schnell und er nickt.
Dann bringe ich ihn ins Bett und decke ihn vorsichtig zu, will gerade gehen, als er mich festhält.
„Nora setzt sich immer hin“, meint er leise und ich nicke, setze mich auf die Bettkante.
„Gute... Nacht?“, sage ich unsicher.
River sieht mich mit seinen dunklen Augen an und ich bin im Moment ziemlich froh, dass er äußerlich keine Ähnlichkeit mit Gillian hat.
„Gute Nacht, Alex. Du musst mir noch einen Kuss geben. Da hin“, sagt er und deutet auf seine Stirn.
Ich runzle meine kurz, erbarme mich aber und küsse ihn kurz auf seine kleine Stirn.
„Schlaf’ schön“, sage ich leise und streiche ihm über die Haare, stehe auf und knipse das Licht aus.
Nachdem ich die Tür geschlossen habe und im Gang stehe, habe ich ein seltsames Gefühl im Bauch.
Irgendwie... komisch. Da liegt ein kleiner Mensch in dem Zimmer und hat dein Blut. Zum Teil. Und du hast dich nie dafür interessiert...
Ich seufze und laufe runter, wo Nora alles aufgeräumt hat und dann ins Wohnzimmer geht.
„Komm, setz’ dich hin“, sagt sie und deutet auf die Couch.
Ich nicke und komme ihrer Bitte nach, dann setzt sie sich hinter mich auf die Lehne und schmiert mir wieder die kalte Creme auf den Rücken.
Ich schließe meine Augen und genieße einfach das Gefühl ihrer zärtlichen Hände.
Sie übt kaum Druck aus und berührt mich, als wäre ich ein rohes Ei.
„Kannst ruhig fester machen“, sage ich schläfrig und lasse meinen Kopf hängen. Nora kommt meiner Bitte gleich nach und ich seufze genießerisch.
„Verdammt machst du das gut... ist das deine heimliche Leidenschaft?“, frage ich grinsend und sehe kurz über meine Schulter.
„Was? Rücken eincremen? Nö“, antwortet sie ruhig.
Man, wie soll ich denn bitte so mit ihr flirten! Sie versteht es ja nicht mal, wenn ich es tue...
„Sag’ mal, in eurem Waisenhaus waren doch nicht nur Mädels, oder?“, frage ich sie nach einer Weile.
„Nein, wir hatten sogar getrennte Schlafsäle, das ist ja selbstverständlich“, antwortet sie gleich.
„Hmh und wie ist das da so?“
„Was meinst du?“
„Naja. Junge trifft Mädchen, Mädchen und Junge interessieren sich füreinander... wie das halt so ist bei Teenagern“, antworte ich lächelnd und lehne mich ein Stück nach vorne, damit sie besser zu meinem unteren Rücken kann.
Nora zögert kurz, dann antwortet sie erst.
„Ich... wir durften keinen Kontakt haben“
„Wie? Keinen Kontakt? So gar nicht?“, frage ich entsetzt und sehe sie kurz an.
„Nein. Wie gesagt, es war katholisch“, antwortet sie langsam.
Ich seufze lange und dann leuchtet es mir ein.
Klar, wie soll sie dann verstehen, wenn ich über ihren Hintern rede? Oh man ey... die ist ja eine kleine Mauerblume, oder?
Armes Ding.
„Ja aber... man kann seine Bedürfnisse doch nicht sein Leben lang unterdrücken, oder?“, frage ich dann weiter und warte auf eine Antwort.
„Was meinst du denn damit?“, will Nora wissen.
Ich seufze und lehne mich dann zurück, bin somit zwischen ihren Beinen und drücke meinen Rücken gegen ihren Schritt, lege meinen Kopf in den Nacken und sehe sie von unten an.
„Komm schon Nora. Du weißt genau, was ich meine“
Nora schluckt und wird fast sofort rot um die Nase und wendet ihren Blick ab.
„Ich... hatte doch keine Zeit dafür, außerdem... interessiert sich doch keiner für mich“, meint sie leise und ich erlöse sie von ihrem Leid und stehe auf.
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