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Bitte Zweimal Wolke 7

Bitte Zweimal Wolke 7

Titel: Bitte Zweimal Wolke 7 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jutta Wilke
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kriegen ein Baby.
    Damian17: …
    Nixe: Nein, ich meine, die Freundin meines Vaters kriegt ein Baby.
    Damian17: Oh.
    Nixe: Ja. Oh.
    Damian17: Du klingst nicht sehr begeistert.
    Begeistert? Bei diesem Wort platzt etwas in mir und ich schreibe. Ich schreibe ohne Unterbrechung und kann gar nicht mehr aufhören. Ich erzähle Damian von Mama und Papa und von mir und davon, wie das war, als Papa plötzlich nicht mehr bei uns leben wollte. Davon, wie meine Eltern nur noch gestritten haben, und von meiner Angst, dass einer von ihnen gehen könnte. Ich erzähle ihm von Anna und wie es sich anfühlt, dass überall in der Wohnung auf einmal Anna ist. Und dann erzähle ich ihm von dem Baby und dass ich überhaupt nicht mehr weiß, wo ich eigentlich hingehöre. Ich schreibe und schreibe und schreibe und Damian sagt gar nichts. In meinem Hals steckt ein dicker Kloß, den ich nicht runterschlucken kann, so sehr ich es auch versuche, und dann plötzlich laufen mir Tränen über das Gesicht und tropfen auf meine Finger und meine Tastatur. Ich höre auf zu tippen, um in meinem Rucksack nach Taschentüchern zu suchen. Als ich sie endlich finde, wische ich mir damit über das Gesicht und starre entsetzt auf den Monitor. Damian hat seit einer Ewigkeit nichts mehr gesagt, aber der ganze Bildschirm ist voller Text. Vermutlich habe ich ihn jetzt ein für alle Mal aus dem Chat vertrieben.
    Damian17: Hallo, Kleine, noch da?
    Ich schluchze auf. Kleine. So hat mich bisher nur Papa genannt. Ich wische mit dem Ärmel über mein Gesicht.
    Nixe: Ja, noch da.
    Damian17: Ich würde dich jetzt gerne in den Arm nehmen.
    Nixe: Dann tu’s doch.
    Damian17: Ich meine real.
    Nixe: …
    Damian17: Schon okay. Und jetzt?
    Nixe: Keine Ahnung. Papa wird Anna heiraten, die beiden werden ein Kind kriegen, ich fahre wieder nach Hause zu Mama und das war’s.
*schulterzuck*
    Damian17: Weißt du, was schön ist?
    Nixe: Gar nichts.
    Damian17: Doch. Schön ist, dass wir auch weiter chatten können, wenn du wieder zu Hause bist.
    Ich ziehe meine Nase hoch. So langsam beruhige ich mich wieder. Damian hat recht. Der Gedanke daran, dass wir auch nach den Ferien weiter Kontakt haben können, ist wirklich irgendwie tröstlich.
    Damian17: Schade, dass wir keine Webcam haben.
    Nixe: Schade? Sei froh!
    Damian17: Warum?
    Nixe: Weil ich aussehe wie ein verheultes Monster. Du würdest schreiend davonlaufen.
    Damian17: Würde ich nicht.
    Nixe: Würdest du doch.
    Damian17: Du siehst bestimmt ganz süß aus mit deiner Rotznase.
    Nixe: Rotznase? Na warte!
    Damian17:
*wartet*
    Wider Willen muss ich lachen. Und plötzlich wüsste ich gerne, wie Damian aussieht. Vor meinem inneren Auge erscheint ein Bild. Ein Junge mit dunklen Haaren und einer Brille. Trägt Damian eine Brille? Verwirrt schüttele ich den Kopf.
    »Karo, he, was machst du denn hier?« Kim fällt mit einem Arm voller Wäsche ins Zimmer.
    Schnell verabschiede ich mich von Damian und logge mich aus dem Chat aus.
    Erschöpft lässt sich Kim neben mich aufs Bett fallen. »Wir wollten uns doch erst später am Strand treffen.« Ihr Blick fällt auf meinen Rucksack. »Bist du abgehauen?« Sie zwinkert mir zu.
    »So in etwa, ja.« Ich hole Luft. »Kim, kann ich den Rest der Ferien bei dir wohnen?«
    »Bei mir? Äh, klar, ich meine, nein, wo willst du denn hier schlafen?«
    »Auf dem Fußboden, Isomatte und Schlafsack habe ich dabei.« Ich merke, wie der Kloß von vorhin in meinen Halszurückkommt, und schlucke und schlucke. Jetzt bloß nicht wieder heulen, einmal reicht für heute, denke ich und schließe die Augen. Aber da ist es schon zu spät. Ich spüre, wie sich mindestens eine Träne einen Weg durch meine Wimpern bahnt und mir über das Gesicht rollt.
    »Karo, he, du weinst ja? Was ist passiert?«
    »Ich war doch heute Morgen bei dieser Dr. Keilig-Bodenburg«, schniefe ich.
    »Ja, und?« Kim wirkt plötzlich hellwach. »Was hat sie gesagt? War sie nicht nett zu dir?«
    »Doch, nein, ich meine, ich war gar nicht bei ihr in der Sprechstunde. Ich bin vorher weggegangen.«
    Kim guckt mich verständnislos an. »Warum das denn? Warst du zu feige?«
    »Nein.« Ich hole tief Luft. »Anna war da. Sie hat mich aber nicht gesehen.«
    »Anna? Welche Anna?«
    »Anna Jung, die neue Freundin meines Vaters.«
    »Ach so, die Anna. Na ja, warum sollte sie nicht auch zum Frauenarzt gehen und sich um ihre Verhütung kümmern. Und wenn sie dich nicht gesehen hat, ist doch alles in Ordnung.«
    »Das ist es ja gerade.« Jetzt kann ich meine

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